Gefühlschaos

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-Maxi-

Er zog die Wohnungstür hinter sich zu.

Das Metall des Türknaufs fühlte sich kalt unter seinen Fingern an, ganz im Gegensatz zu Caros Haut.

Er drückt den Knopf des Fahrstuhl, auf seinen Fingern spürte noch einen Nachhall der Hitze die sie ausgestrahlt hatte.

Na toll, da hatte er sich aber ein Schlamassel eingehandelt, er würde sich gerade am liebsten selbst Ohrfeigen.

Er hätte Caro nie mit zu sich nehmen sollen.

Das Richtige wäre es gewesen sie nach dem Abend in der Bar einfach Heim zu fahren und dann zu verschwinden. Klar hatte er keine Problem damit mal ne Frau aus ner Bar mit zu sich zu nehmen um ein bisschen Spaß zu haben. Aber nicht Caro.

Er hatte sie schon einmal verletzt. Er durfte das nicht nochmal vermasseln.Wenn das Schicksal dir eine zweite Chance gibt solltest du sie auch nutzen.

Aber was redete er sich ein.

Er hatte er doch schon längst verbockt. Er hätte ehrlich zu ihr sein sollen und hätte ihr erzählen sollen was wirklich passiert war gestern Nacht.

Er atmete tief durch. Der Fahrstuhl war immer noch nicht gekommen. Ungeduldig drückte er den Knopf noch mehrere Male, als ob es dann schneller ginge.

Drinnen hörte er Caro durch die Wohnung tippeln. Er drehe sich zurück zur Tür.

Sollte er einfach wieder zurück gehen, ihr alles erklären und auf Vergebung hoffen? Vielleicht hätte sie ihm sogar verziehen, wenn er sich nicht gerade aufgeführt hätte wie der größte Arsch.

Warum hatte Caro auch bitte diese Wirkung auf ihn?

Sobald er sie auch nur ansah brannten alle Sicherungen bei ihm durch und er verhielt sich wie ein schwanzgesteuerter Höhlenmensch. Hätte er doch letzte Nacht mit ihr schlafen sollen?

Immerhin war sie es gewesen die sich ausgezogen und ihre Kleider durch die Gegend geworfen hatte. Vielleicht hätte dann dieses brennende Verlagen nachgelassen das ihn quälte seit sie ihn damals aus ihrem Leben geworfen hatte.

Doch er, ganz Gentleman, wollte sie nicht ausnutzen und hatte sich nur zu etwas geknutschte hinreißen lassen.

Aber warum hatte er dann heute Morgen so getan als ob?

Er hörte drinnen die Dusche angehen und sofort hatte er in Bild vor Augen von Caro, wie sie sich das warme Wasser über ihre fast honigfarbenen Haut laufen ließ. Jede Zelle in seinem Körper schrie danach die heutigen Termine zu vergessen und Caro in der Dusche Gesellschaft zu leisten.
Jeden Zentimeter ihrer wunderschönen Haut langsam und genüsslich... PING.

Der Fahrstuhl war angekommen und riss ihn aus seinen Tagträumen. Was war bitte los mit ihm? Seine Chance bei Caro hatte er schon vor Jahren verspielt. Als seine größten Probleme noch Klausuren waren und was wohl seine Mitschüler  von ihm dachten. Man, war er damals ein Idiot gewesen. Aber hey, etwas gelernt hatte er in der ganzen Zeit offensichtlich nicht.

Denn, dass er immer noch ein riesen Arsch war hatte er gerade wieder zur Genüge bewiesen.

Die Fahrstuhltüren öffneten sich und Frau Snyder kam zu ihm in den Fahrstuhl.

Maxi grüßte freundlich. Sie war eine seltsame alte Lady, die nichts anders zu tun hatte als den ganze Tag mit dem Fahrstuhl zu fahren und über andere Leute zu lästern.

Heute bekam Maxi aber kein böses Kommentar an den Kopf geworfen sondern lediglich nur einen bitterbösen Blick und ein angeekeltes Lippen kräuseln. Ein Stockwerk tiefer stieg sie wieder aus. Sie hatte bestimmt aus irgend einer dunklen Ecke beobachten wie er die total betrunkene Caro in seine Wohnung geschleift hatte.

Dabei hatten die beiden in der Bar nur ein paar Shots gekippt, auf ihr letztendlich unverhofftes Wiedersehen. Das Ganze war dann irgendwie ziemlich aus dem Ruder gelaufen.

Er erreichte die Park Ebene, lief schnellen Schrittes auf seinen schwarzen Mercedes zu, ließ sich auf den weichen Fahrersitz fallen und startete den Motor. Er hatte heute Vormittag noch ein Einstellungsgespräch und bei dem ganzen Chaos mit Caro hatte er jetzt kaum noch Zeit sich vorzubereiten.

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