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Louis' P.o.V.

"New York. Ich spüre den Duft der Freiheit." sagte Niall und sah sich in der Weltmetropole um. "Lasst uns ein wenig die Stadt erkunden." Schlug ich vor. Ist ja nicht so als hätten wir das sowieso vor gehabt. Der Ausflug War großartig. Ich liebe New York einfach! Wir gingen auch durch das Armenviertel um sich hier einen Überblick zu verschaffen. Wir wurden von allen Seiten komisch angeguckt. "Komm. Lasst uns umdrehen." Schlug Harry leise vor. Wir stimmten zu und drehten uns um um in die Richtung zu laufen aus der wir gekommen sind. Ein erstickte husten, ein weinen und aufgeregte Stimmen erweckten unsere Aufmerksamkeit. Wir drehten uns sofort in die Richtung aus der die Geräusche kamen und entdeckten einige Obdachlose, die um ein zierlich wirkendes Mädchen standen, welches hustete und Blut spuckte. Liam fackelt nicht lange und ging auf die kleine Ansammlung zu. "Alles in Ordnung? Kann ich irgendwie helfen?" "Keiner kann ihr helfen. Sie ist auf ewig gebannt in Armut zu leben. Wir wussten eines Tages wird der Tag kommen, in der ihr Körper das alles nicht mehr aushalten kann. Es ist ein Wunder, dass sie noch so alt geworden ist. Das wussten wir von dem Tag an, an dem ihre Mutter sie hier auf die Welt gebracht hatte. Sie hatten keine Zukunft." Erklärte ein Mann. Geschockt starrten wir ihn an. Das Mädchen wimmerte weiter und hustete sich die Seele aus dem Leib. "Wo is denn ihre Mutter?" Fragte ich etwas panisch. "Gestorben. Sie hat alles für Ihr Kind geopfert und ist selbst daran zerbrochen. Wir können nichts mehr für sie machen." Sagte eine Frau und strich dem Kind mit einem mitleidigem Gesichtsausdruck eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Ihr wollt sie sterben lassen?" Fragte Harry. "Wir haben keine andere Wahl. So ist das Leben auf der Straße nun mal." Erklärte eine andere Frau. Harry ergriff die Initiative und packte sich das zierliche Mädchen worauf es anfing zu schreien sich aber an Harry krallte als würde er ihr Leben retten. Was er wohl auch vor hatte. "Los zum Auto." "Wo wollt ihr hin?" Fragte der Mann verärgert. "Wir bringen Sie in ein Krankenhaus." War Harrys Antwort und sprintete zur nähsten befahrten Straße. Niall rief ein Taxi und wir sagten ihm, dass wir schnell in ein Krankenhaus müssten. Der Fahrer verstand zum Glück und gab Vollgas. Kurz bevor wir das Krankenhaus erreichten, standen wir allerdings ungünstigerweise im Stau. Harry sprang aus dem Wagen und rannte die letzten Meter mit Liam zu Fuß, während Niall und ich den Taxifahrer bezahlten. Wir rannten den beiden hinter her und haben sie kurz vor dem Krankenhaus erreicht. "Wir brauchen Hilfe!" Rief Liam, als wir durch die Empfangshalle sprinteten. Das Mädchen hatte aufgehört zu weinen und ihr Arm baumelte kraftlos in der Luft. Ihr Kopf ist immer noch auf Harrys Schulter und sie hustete weiter und spuckte ab und zu Blut. Die Frau hinter der Rezeption wurde sofort hellhörig, stand auf und lief mit schnellen Schritten zu uns. "Wir brauchen Hilfe. Sie stirbt." Erklärte Harry und atmete schwer, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass sie sonderlich schwer ist. "Was ist passiert. Was ist mit ihr, erzählen sie." Sagte sie und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. "Sie ist... ja Äh... Obdachlos. Aber wir konnten sie nicht sterben lassen." Sagte Niall. Die Frau holte ein Licht aus ihrer Tasche und leuchtete dem Mädchen in die Augen. "Noch ist es nicht zu spät. Ich werde sofort einem Arzt Bescheid geben. Kommen Sie." Sie eilte einen Flur entlang und zeigte auf eine Liege die hier im Flur stand und sagte wir sollen das Mädchen hier ab setzten. Harry tat dies, doch sie hielt sich mit einer Hand an Harrys Ärmel fest und sah ihn taurig an. Ich setzte mich neben sie auf die Liege und drückte sie etwas an mich um ihr Mut zu machen. Sie muss einfach am leben bleiben. Und als ich sie so umarmte bemerkte ich erst wie dünn sie doch war. Ein paar Sekunden später kam ein Arzt und einige Schwestern und Niall erklärte ihm erst mal alles was wir wussten, damit ihr geholfen wird. Er sagte das wichtigste jetzt ist es erst einmal, dass sie etwas ordentliches zu Essen und zu trinken bekam. Liam rannte los während der Arzt vorsichtig die Decke von dem zierlichen Körper entfernte und begann die Wunden, die sie besaß zu säubern und zu versorgen. Man sah ganz deutlich ihre Rippen und sie hatte einige Kratzer die entzündet sind. Sie tat mir so leid. "Hast du Hunger?" Fragte der Arzt sie. Es ist nicht zu übersehen, dass sie Hunger hatte aber er wollte wissen, ob sie uns verstehen kann. Ob sie sprechen kann. Das Mädchen nickte. "Und wie alt bist du?" Fragte er. "Vier." Piepste sie. Leicht musste ich lächeln. Er gab dem Mädchen Medizin und bald schon kam Liam mit einem XXL Hot Dog und einer Flasche Wasser und gab dem Mädchen das essen was sie sofort grinsend entgegen nahm. Innerhalb von wenigen Minuten hatte sie den Hot Dog verdrückt und mir wurde wieder einmal bewusst welch großen Hunger sie gehabt haben muss. Ohne das sie es bemerkt hatte, wurde sie in ein Behandlungszimmer gebracht. "So. Wir wollen dich jetzt wiegen, in Ordnung?" "Wiege?" Fragte sie und legte ihren Kopf schief. Sie sah so niedlich aus mit dem Ketchup um dem Mund. Vorsichtig hob der Arzt sie von der Liege und wurde auf die Waage gestellt. Ihre Beine zitterten und gaben kurz nach doch dann stand sie halbwegs fest und der Arzt nahm ihre Werte. Niall, Harry und Liam sahen genauso besorgt wie ich aus. "Wie ichs mir gedacht habe." "Was?" Fragte Harry. "5Kg. Viel zu wenig. Sie ist schwach, das ist kaum zu übersehen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass sie die nähsten Monate viel zu essen bekommt. Wichtig ist regelmäßig und abwechslungsreich. Sie ist auch recht groß. Normale Kinder in ihrem Alter wiegen ca. das doppelte... Was mir gerade die Frage aufweist: was haben sie mit dem Kind vor? Sie ist auf der Straße geboren und hat keine Krankenakte. Wer übernimmt die Kosten?" "Ich." Sagte ich sofort und zückte mein Portmonee. "Nein, nein. Mr Tomlinson. Das geht nicht so einfach. Zuerst müssen sie zur Polizei. Dem Kind eine Identität verschaffen. Sie brauchen Namen, Geburtstag und mindestens ein Elternteil. Alles andere wie Größe, Gewicht oder dergleichen schreibe ich Ihnen auf." Sagte der Doc und schrieb auf einen Zettel. Niall wickelte das Handtuch um den zierlichen Körper des Mädchens, damit sie nicht ganz nackt war und zog sie auf seinen Schoß. "Danach müssen sie das Geld an die Krankenkasse überweisen und ihr am besten gleich eine Krankenkarte machen lassen." Ich nickte. Komischerweise hat er dabei nur mich angesehen. "Vielleicht geben Sie die kleine auch an ein Kinderheim ab, was ich allerdings für sehr Taktlos empfinde." Redete er weiter und sah mit einem Lächeln zu Niall, der die kleine immernoch auf seinem Schoß hat. "Nein. Es wird sich eine bessere Lösung finden." Sagte Harry entschlossen. Er will sie Adoptieren, dass sehe ich ihm an.

Born on Street #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt