,,Tobias! Bleib stehen!", rief jemand hinter mir und ich drehte mich um.
,,Fiona? Was machst du hier?", fragte ich und ich hatte total vergessen, dass wir eigentlich verabredet waren.
,,Du bist nicht gekommen und ich wollte sowieso mit dir sprechen. Tobias, du hast nie Zeit für mich und ich weiss nicht, was du hier am Abend noch machst, aber es scheint dir sowieso nicht ernst mit uns zu sein."
,,Ich habe es nur vergessen. Es kommt nicht wieder vor. Es tut mir leid."
Als ich ihr in die Augen sah, wusste ich, dass ich verloren hatte...
Nicht nur den Kampf, den ich dachte zu gewinnen, sondern auch ihre Liebe, die sie mir zeigte, aber ich auf die leichte Schulter genommen hatte.
Ich dachte nicht, dass sie es wagen würde, mich zu verlassen, doch sie stand da und sah mich an. Ihre Augen waren voller Tränen und sie schüttelte leicht den Kopf, als würde es ihr nun leichter fallen zu sprechen. Sie sah völlig hilflos aus und weil es Abend war, konnte man nicht alles erkennen, was sie so durchaus schön machte.
,,Tobias, i-ich kann das nicht mehr. Du denkst, ich habe mein ganzes Leben Zeit, um dir wie ein Hund hinterherzurennen. Wieso machst du es mir so schwer?"
Langsam wollte ich mich ihr nähern. Sie berühren. Ihr zeigen, dass sie mir nicht egal war. Sie wich aber zurück und gab mir keine Chance mehr, es ihr zu beweisen.
,,Fiona, ich bin ein Mistkerl und das weiss ich auch, aber gib mir dich noch diese eine Chance", flehte ich und hob den Zeigefinger in die Luft, als müsste ich ihr zeigen, was die Eins bedeutete.
Fiona fing an leicht zu zittern und hatte ihre Arme fest um sich geschlungen. Tränen liefen ihr über die Wange und sie wusste, dass sie mir keine zweite Chance geben würde.
Das Problem war nur: Ich wollte es nicht akzeptieren. Ich wollte es besser machen.
,,Du hattest genug Chancen", sagte sie mit zittriger Stimme und dagegen hatte ich nun nichts einzuwenden. Sie hatte recht, aber ich war der, der die Realität nicht akzeptieren wollte.
,,Fiona, ich liebe dich und ich weiss, ich hätte es dir zeigen, dich besser behandeln und dir mehr vertrauen sollen, aber sag mir bitte nicht, dass es nun zu spät ist, um es dir zu beweisen."
Sie nickte leicht. ,,Leider ist es zu spät." Ich schüttelte nun den Kopf. ,,Fiona, sag das bitte nicht. Was sollte ich machen, damit das mit uns nicht nur eine Erinnerung ist? Damit wir auch eine Zukunft haben?" Es fiel ihr schwer, mir in die Augen zu sehen, denn sie wusste, dass sie durchaus schwach werden könnte, wenn sie mich ansah mit meinem verzweifelten Blick.
,,Ich gehe jetzt und ich bitte dich, mich in Ruhe zu lassen. Das mit uns hat nun eine Ende gefunden."
Sie drehte sich um und atmete tief ein. Ihre Haare waren nun zerzaust, denn es windete plötzlich so stark.
,,Fiona, auch wenn du es mir vielleicht nicht glaubst, du warst meine erste grosse Liebe."
Ohne sich umzudrehen, sagte sie: ,,Tobias, mir erging es nicht anders, aber ich kann dir nicht glauben, denn es sah nicht so aus, als wäre ich dir wichtig."
Sie ging mit kleinen Schritten vorwärts und ich erinnerte mich daran, dass sie nie langsam lief, aber sie wollte wohl, dass ich um sie kämpfte, vielleicht noch etwas sagte, was sie umstimmten könnte, aber ich hatte nichts zu sagen.
Es war alles gesagt.
Ich wusste auch nicht, wieso ich nichts zu sagen hatte. Es tat zwar weh, dass sie ging, aber irgendwie hatte es ein gleichgültiges Gefühl bei ihr.
Sie war wohl nicht die Liebe meines Lebens und ich musste wohl öfters die Realität akzeptieren und mit den Mädchen Schluss machen, sonst würden sie vielleicht die Liebe ihres Lebens verpassen.
Im Dunkeln sah ich sie noch, wie sie immer kleiner wurde und schlussendlich ganz verschwand...