5. Kapitel

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"Ich würde die Sommerschule nehmen.", sagte sie schmerzlich, nachdem ich ihr alles erklärt hatte.

"Du hast ja Recht, ich halte es nur nicht aus dass ich keine Wahl habe."

Verständnisvoll sah sie mich an: "Ich weiß, aber vielleicht hilft es dir ja wirklich"

Ich warf ihr einen finsteren Blick zu.

"Ok, jetzt brauchst du eindeutig ein bisschen Ablenkung", ruderte sie zurück, "Jetzt lass uns doch mal diesen Typen anrufen!"

Das war ja wohl der Geistesblitz des Tages. Ich hatte ihr doch schon gesagt, dass ich das ganz bestimmt nicht tun würde, aber das hatte sie offensichtlich nicht verstanden, also gab ich es ihr nochmal mehr als deutlich zu verstehen.

"Ach komm schon Mia, der war doch einfach nur nett. Das muss dir nicht peinlich sein! Du hättest ihr doch auch das Geld gegeben wenn er in dieser Lage gewesen wäre und hättest auch nicht groß darüber nachgedacht ob es jetzt peilich ist oder nicht! Der wollte doch nur einen Grund haben dich anzusprechen, und das war das doch geradezu perfekt für ihn gewesen. Glaub mir!"

"Es ist mir egal, ob er es peinlich fand oder nicht, mir ist nur wichtig dass ich es peinlich fand!", schrie ich sie schon fast an.

"Wenn er dich peinlich gefunden hätte, hätte er dir nicht seine Nummer gegeben", antwortete sie ruhig auf mein Geschrei. Ich bewunderte sie dafür, dass sie sich nicht so leicht provozieren ließ.

"Ok, vielleicht... vielleicht ähm... ich weiß auch nicht. Auf jeden Fall werde ich ihn nicht anrufen", sagte ich nun schon etwas ruhiger.

"Warum nicht?", flüsterte sie beschwörend,"deine Argumente habe ich alle wiederlegt. Also: Was spricht dagegen?"

"Ich... ich fühl micht nicht bereit", ich sagte einfach das erste was mir einfiel.

Rebecca schmunzelte. " Das ist ja wohl die schlechteste Ausrede die ich jemals gehört habe! Komm ruf ihn an."

Ich saß in der Falle. Aber sie hatte ja auch irgendwie Recht. Er war heiß, nett und hatte auch nicht so gewirkt als stünde er mit irgendwelchen illegalen Machenschaften in Kontakt. Warum sollte ich ihn also nich anrufen.

"Wie alt glaubst du ist er?", fragte ich gespielt nachdenklich, um den Anruf noch etwas hinauszuzögern.

"Ja, das finde ich auch schwer einzuschätzen", sie schaute auf meinen Schreibtisch, der ausnahmsweise einmal aufgeräumt war, "um die 20?"

Das klang mehr nach einer Frage als nach einer Antwort.

"Denkst du nicht, dass es zu früh ist ihr anzurufen? Er hat mir seine Nummer ja erst gestern gegeben."

"Nein eigentlich nicht. Ich würde auch... Ich weiß genau was du da versuchst. Jetzt hol den Zettel und ruf an"

Mist, sie hatte mich durchschaut. Jetzt musste ich wohl. Ich stand auf und ging zu einem Berg Wäsche der auf dem Fußboden, zwischen all der Ordnung die zurzeit in meinem Zimmer herrschte, lag, und hohlte die Hose die ich gestern angehabt hatte hervor. Dann zog ich den Zettel aus einer den Hosentaschen und setzte mich wieder zu Rebecca aufs Bett.

"So", sagte sie konzentriert und nahm einfach mein Handy von meinem Schreibtisch und entspertte es wie selbstverständlich, "01379... hier" Sie reichte mir das Telefon, als sie die Nummer fertig eingetippt hatte.

Zögernd nahm ich es in die Hand und starrte es an. Dann streckte Rebecca ruckartig ihren Arm aus und drückte auf 'Anrufen'.

"Warum hast du das gemacht?!", fragte ich sie hecktisch, während die Leitung schon zu Piepen begann, "Ich war noch nicht bereit!"

"Hah! Wenn ich warten würde bis du bereit bist, dann würden wir in zehn Jahren noch hier sitzen. Und jetzt sei still, er geht sicher gleich ran. Mach den Lautsprechen an!"

Ich wäre vor Nervosität fast gestorben, als sich plötzlich eine raue, aber trotzdem warme stimme meldete: "Hallo?"

"Ähm... ähm", stammelte ich. Ich konnte nicht mehr klar denken, es war als würde mein Gehirn eine andere Sprache als ich sprechen. Es sendete zwar Signale, die verstand ich aber nicht.

Rebecca verpasste mir einen leichten Stoß, sodas ich meinen Kopf zu ihr drehte. Ich sah, wie sie mit ihren Mund die Worte: "Sag was", formte, was mich aus meinem gefrorenen Zustand weckte.

"Äh... hi bist... bist du Daniel?", stotterte ich in den Hörer.

Ich hörte wie er zu grinsen begann:" Ja. Du bist die Süße vom Subway, oder?"

Ich begann zu gequält zu grinsen, auch wenn er mich nicht sehen konnte. Noch nie vorher hatte mich ein Junge 'Süße' genannt. Ich sah wieder zu Rebecca. Sie tat so als würde sie lautlos lachen. Wollte sie mir sagen das ich lustig sein sollte? Schnell überlegte ich mir einen Scherz"Kommt darauf an. Wenn du es süß findest wenn jemand sich das Sandwich seiner Träume nicht leisten kann" Obwohl dieser Witz auf meine Kosten ging, war ich doch stolz auf mich, das mir so schnell etwas eingefallen war.

Er lachte kurz auf:" Ich find das sogar sehr süß", ich spürte wie mein Bauch anfing zu kribbeln, "ich frage mich nur warum du nur vier sechzig dabeihattest. Wie wär's wenn du mir das morgen im Kino erzählst?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 15 ⏰

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