What now?

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"Ich will keine Kinder mehr großziehen, vor allem nicht alleine. Sorry aber wir behalten die beiden nicht. Sie sind sicher besser in eine Pflegefamilie aufgehoben." Schockiert sah ich meinen Vater an. "Dein Ernst? Wenn's sein muss zieh ich die beiden groß aber sie werden ganz sicher nicht abgeschoben. Womit hat Mum das verdient, dass du dir lieber ein schönes Leben machst als ein bisschen Zeit zu opfern?"

Er nickte mit dem Kopf womit er mir zeigte, dass ich recht hatte und wir es versuchen konnten. Mr. Miller gab uns alle wichtigen Papiere und sagte uns, dass wir die beiden Mädchen mitnehmen können. Obwohl mein Herz zerissen war, als ich von Mum's Tod erfuhr, machte es mich glücklich, die zwei kleinen zu haben. Mein Dad war da wohl anderer Meinung, er war einfach nur traurig und sauer, was ich nicht verstehen konnte.

Im Auto rief ich meinen Bruder an, der bei einem Freund übernachtete und bat ihn darum nach Hause zu kommen. Er wollte zunächst nicht, doch nach einer langen Diskussion willigte er genervt ein, schließlich wusste er noch nicht, was passieren würde.

Nach einer halben Stunde später kam der Herr namens Jake dann auch an.

"Schwesterherz, kannst du mir jetzt bitte erklären was wichtiger war als Fifa zu zocken?"

Ich bekam einen Agressionsanfall. Obwohl ich ihm die Nachricht eigentlich langsam sagen wollte, war ich so sauer dass ich ihn anschrie. "Deine Mutter sollte dir wichtiger sein, aber jetzt ist es eh zu spät sie ist tot." Sein genervter Blick ging in geschockt und traurig über. Aus seinem Mund kam nur ein "oh" und Tränen liefen ihm über die Wange. Ich ging schnell in das angrenzende Wohnzimmer und nahm die Zwilling, bevor ich in meinem Zimmer verschwinden wollte. "Rose, wer ist das?" kam es natürlich von meinem Bruder. "Lass es dir von Dad erklären", sagte ich nur knapp, wobei er in das Wohnzimmer sprintete. Ich ging mein Zimmer und nahm die Kleinen auf dem Arm. Ich wiegte sie sanft hin und her, was mich auch ein wenig beruhigte. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir nichts für Babys da hatten. Ich ging ins Wohnzimmer.

"Dad, wir müssen einkaufen gehen wir haben nichts für die Kleinen".

"Mir egal du bekommst 100€, damit kannst du alle Sachen die gebraucht werden einkaufen gehen. Ich habe keine Lust hab die Kinder nur behalten, weil du meintest du kümmerst sich um sie."

Ich war geschockt, schaute jedoch hoffnungsvoll in die Richtung meines Bruders, der jedoch den Kopf energisch schüttelte und ein "Forget it" murmelte. Ich nahm das Geld in empfang nahm mir meine Sachen aus meinem Zimmer und ging los. Ich konnte die Situation noch immer nicht fassen. Wie kann man so sein? Doch ich durfte nicht aufgeben, ich musste stark sein, für die Kleinen. Ich machte mich auf dem Weg zum Bahnhof, denn um Kleidung und so zu kaufen musst ich in die nächst größere Stadt. Ich hoffte keinem zu begegnen, was auf dem Weg auch gut klappte, doch kurz vor dem Bahnhof sah ich Kyle, einen Jungen aus meiner Klasse. Er war nett und ich verstand mich gut mit ihm, doch ich hatte jetzt keinen Nerv ihn zu sehen, außerdem wollte ich, dass es keiner weiß.

Leider kam er natürlich auf
Öl
mich zu und genau in dem Moment fing eine von den Babys an zu schreien. Ich war echt mit den Nerven am Ende.

"Hey Rose, was machst du hier und wer sind die Kleinen?"

"Hey sorry, ich kann jetzt nicht, ich brauch noch ein Ticket sonst bekomm ich den Zug nicht" sagte ich schnell und ging zu dem Ticketautomaten. Leider erwies es sich als äußerst schwer mit zwei Kindern im Arm irgendwas zu machen. "Ich nehm die zwei kurz, dann kannst du die Tickets holen." Ich wollte keine Hilfe, doch anders ging es in dem Moment nicht. Ich gab ihm die zwei und löste das Ticket. Ich drehte mich um und sah Kyle wir er mit den zwei redete und total glücklich aus sah. Ich musste lächeln, so ein Badboy, der sich zuckersüß um zwei Babys kümmerte war zugegeben echt goldig. Er gab mir meine Prinzessinnen wieder, nachdem ich ihn dazu aufforderte und ging selbst an den Automaten.

"Wo willst du hin?" fragte ich überrascht.

"Ich geh mit dir? Kann dich doch nicht alleine lassen und wage es ja nicht nein zu sagen!"

Also widersprach ich erst gar nicht. Ich hatte zwar keine Lust auf ihn, aber mir war klar, dass ich heute ohne Hilfe nicht weit kommen würde.

Wir gingen zum Bahnsteig, wo auch schnell dir Zug ankam. Jeder mit einem Baby auf dem Arm, setzten wir uns hin. Kurz darauf klingelte mein Handy.

"Was gibt's dad?"

"Muss zum scheiß Standesamt also brauchen die zwar Teufel Namen. Hast 5 Minuten Zeit um dir was auszudenken."

Schon war die Leitung zu. Ich hatte aber keine Ahnung, wie ich die zwei nennen sollte. Kyle, der mich schon fragend anschaute, antwortete ich: "Brauchen Namen die zwei."

Ich sah die zwei an und wusste sofort, wie ich die Blonde nennen würde. "Angel" sagte ich, zum Einen, so als Schutzengel für Mama, zum Anderen, weil es einfach super passte.

"Perfekt der Name" rief Kyle begeistert. "Für die Andere will ich aber irgendwas, was zu Angel passt." sagt ich. Wir überlegten beide bis er aufschaute und der Kleinen "Heaven" ins Ohr flüsterte. Ich war begeistert und schickte meinem Dad ein WhatsApp mit den Namen. Er mochte sie zwar nicht, was mir aber ziemlich egal war. Plötzlich schaute er mich streng an. Ich machte ein fragendes Gesicht, worauf er mir antwortete:

"Prinzessin, jetzt musst du mir auch die ganze Geschichte erzählen. Ich verspreche dir, ich sage es keinem."

Eigentlich wollte ich nicht, aber irgendwas sagte mir doch, dass es besser sei, also erzählte ich ihm einfach alles. Er war anfangs geschockt doch kurz darauf war auf seinem Gesicht ein kleines lächeln zu sehen: "Ich bin für euch da, egal was ist ich kommen und helfe dir, okey?" Ich nickte nur.

Nach einer Viertelstunde waren wir dann in der Innenstadt angekommen und machten uns auf den Weg.

"Was brauchen wir eigentlich alles?" fragte ich worauf er antwortete: "Ein paar Anziehsachen, Pampers, Milchpulver, Flaschen, Schnuller..." Wir machten uns auf den Weg und besorgten alles, was wirklich Spaß machte. Das Geld reichte natürlich nicht, weshalb ich einen Teil selbst bezahlte.

Auf dem Rückweg fragte Kyle, ob ich noch zu Starbucks will, doch obwohl ich Starbucks eigentlich lieeebte, wurde mir bei dem Gedanken daran schlecht. Also verneinte ich. Wir redeten auf der Rückfahrt noch und ich war ihm echt dankbar für den Tag und für die Hilfe. Ich bedankte mich bei ihm, nahm ihm alle Taschen und Babys ab und ging in die Hölle namens zu Hause.

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