Völlig verstört schließe ich die Tür hinter mir und lasse mich senken. Ich ziehe meine Füße an mich ran und vergrabe meinen Kopf zwischen meinen Knien. Krampfartig schreie ich auf und schmeiße meinen Schlüssen gegen den Spiegel. Mein Spiegelbild kann ich einfach nicht mehr ertragen. Wut wandelt sich in Verzweiflung um. Ich lasse den Tränen freien lauf. Was anderes bleibt mir nicht übrig. Es lohnt sich nicht, gehen die Tränen an zu kämpfen. Dafür bin ich einfach zu schwach. Mein Handy klingelt und ich schrecke auf. Es ist nur mein Handy, kein Grund zur Panik. Ich erblicke Harry auf dem Bildschirm. Tränen weg wischen,aufstehen und weiter gehen. „Hey Schatz, was treibst du so, wie geht es dir?“ Was soll ich ihm sagen? Dass mich seine Fans verschlagen haben und mich auf das übelste beleidigt haben, oder dass ich seit Wochen unter Angstzuständen leide, dass ich mich um 180° gewendet habe, dass ich ihn liebe und ihn nicht einfach gehen lassen kann? „Wieso sagst du nichts?“ „mir geht es gut & dir?“ „Das klingt nicht sonderlich überzeugend. Mir geht es auch gut.“ „Freut mich“ Mein Magen knurrt. Ich laufe zur Küche und suche nach etwas Essbaren. Mein Kühlschrank ist leer. Von alleine füllt er sich auch nicht. Ich war auf den Weg zum Einkaufen und dann landete ich im Krankenhaus. Zum Glück habe ich gleich auch wieder Heim dürfen. „Ich vermisse dich Babe“ Die Worte zerreißen mein Herz. „Und ich dich erst“ Das meine ich wirklich Ernst. Schöner wäre es, ich würde es gar nicht so fühlen. Man kann sich nicht aussuchen in wen man sich verliebt. „Was machst du gerade so? Ich habe eine Überraschung für dich“ „ich stehe gerade in der Küche und habe Hunger. Habe vergessen Einkaufen zu gehen“ „Das wird sich gleich ändern“ Was meint er? Hat er mir eine Pizza bestellt? Kaum möglich, er ist auf der anderen Seite der Welt. Von einem Klopfen werde ich erschreckt. Mein Herz rutscht in die Hose. Was war das? „Wieso redest du nicht mit mir?“ „Sorry war gerade abgelenkt. Irgendwas hat geklopft und ich habe mich erschreckt haha“ „Das habe ich gesehen, also dass du dich erschreckt hast“ Ich zähle 1 und 1 zusammen und drehe mich um. Ich schaue aus dem Fenster. Ein gut gelaunter Harry steht draußen und winkt mir mit einem breiten Grinsen. „Gott Schatz was ist mit dir passiert? Lass mich sofort rein“ Jetzt hat er es gesehen. Meine Wunden im Gesicht. Er sollte nicht sehen, wie ich leide. Er sollte nicht sehen, wie weit seine Fans gehen. Total eingeschüchtert drücke ich die Türklinke runter. Er stürmt rein,lässt tatsächlich eine Pizza fallen und nimmt mich in den Arm. Ich muss auf stöhnen, da es mir echt weh tat. Jeder kleinste Körperteil tut einfach so sehr weh. „Hab ich dir weh getan? Das wollte ich nicht. Was ist passiert Schatz? Du siehst furchtbar aus“ „Danke,ich liebe dich auch“ Ich kleines Lächeln schenke ich ihm. „Du weißt, dass das nicht so gemeint war. Komm, erzähl schon.“ Ich löse mich von ihm und gehe ins Wohnzimmer. Die Hand von ihm, lasse ich nicht los. Wenn schon ein Arm gebrochen ist, muss der andere eben hin halten. Er folgt mir. Ich setzte mich auf das Sofa,Harry tut das selbe. „Wer hat dir das angetan?“ „Ich bin gestolpert“ „Genau von Mount Everest oder?“ „Ne nicht ganz.Waren nur die Treppen“ Ich kann es ihm nicht sagen. Seine Fans sind ihm und auch den anderen Jungs von 1D am wichtigsten. Dank ihnen, können sie ihren Traum leben. Ich versuche vor ihm meinen Schmerz zu verbergen. Versuche immer noch die alte zu sein.Das heißt, mit Humor durchs leben gehen. Weshalb ich auch versuche zu lächeln. „Du musst es mir sagen. Keiner schlägt mein Mädchen. Dieser Person oder Personen sollen genau so leiden.“ „Du würdest ihnen nicht ein einziges Haar krümmen. Dafür liebst du sie viel zu sehr“ „was hast du eben gesagt?“ Scheiße,ich habe laut gedacht. Jetzt komme ich aus der Sache nicht mehr raus. Ich fange an zu weinen, das erste mal vor ihm. Das erste mal zeige ich so was wie Schwäche. Ganz zärtlich streichelt er mich. „Shhh“ Er lehnt meinen Kopf an seine Brust. Er fährt mir durch die Haare. Es hat eine beruhigende Wirkung auf mich. „Wen liebe ich viel zu sehr?“ ich bekomme es ganz leise über meine Lippen. „deine Fans“ Schockiert schaut er mich an. „Solche Menschen waren nie Fans. Das geht definitiv zu weit.Das hast du nicht verdient.“ Er legt mich auf das Sofa und denkt mich zu. Minuten später bringt er mir einen Tee. „Ich bitte dich, erzähle mir alles. Wir müssen darüber reden, nur so kann ich da auch vorgehen“ „Soll ich dir die Aktion von heute erzählen oder alles“ „Gibt es da noch mehr?“ seine Hände ballen sich zu Fäusten. Ich bin dem Widerstand nicht gewachsen. Ich muss es ihm einfach sagen. Auch wenn es danach aus ist. Ich kann nicht das Mädchen an seiner Seite sein. Das sehen die Fans nicht gerne. Ohne die Fans, kein One Direction. Ich hole noch einmal tief Luft. Ich versuche einen Anfang zu finden. Ich rede einfach drauf los. Ich erzähle ihm, dass ich jeden Tag mehr zerbreche, dass ich mich nicht wieder erkenne, dass ich nicht mehr die selbe bin. Nur in seiner Gegenwart versuche ich alles bei Seite zu schieben. Denn so hat er mich kennen und lieben gelernt. Ich rede mit ihm einfach über alles. Das hätte ich schon viel früher machen müssen. Ich hebe wieder meinen Kopf und muss leider Tränen in seinen Augen sehen. „Es tut mir so leid. Ich hätte wissen müssen, dass es irgendwann eskaliert. Ich habe einfach versucht,nur das gute im Fan zu sehen. Du hast das nicht verdient. Ich liebe dich Kathi, ich kann nicht zu sehen wie du leidest.“ „Du kannst nichts dafür. Ich mein, ich verstehe die Fans. Auch ich bin verrückt nach dir.“ Er lächelt mich zuckersüß an. Er gibt mir einen sanften Kuss. Meine Lippen haben auch was abbekommen. „Ich bin nicht aus Stroh, ich zerbreche nicht“ „Oh Kathi haha, ich will dir nur nicht weh tun“ „ich liebe dich“ „ich dich auch“ Die weiteren Tage ist Harry bei mir geblieben.Er ist mir nicht mehr von der Seite gewichen. „ich will nicht, dass du alleine bist. Kommst du mit mir mit?“ „Wo hin denn?“ „Ich muss heute ein Interview geben“ „Na gut“ Wir sind jetzt 4 Monate zusammen und unsere Liebe wächst von Tag zu Tag. „Und im Backstagebereich werden viele Leute da sein, die auf dich Acht geben“ „Ich bin keine 4 Harry“ „Ich will nur,dass es dir gut geht“ „Ich habe dich, das reicht“ Ich habe Harry gebeten, den Vorfall nirgends zu erwähnen. Das würde nur noch mehr Chaos veranstalten. Die Jungs glauben die Story mit dem Sturz. Ich schaue ihnen zu, das übliche wird gefragt und es gibt die üblichen Antworten. Aber irgendwie schaffen die Jungs, jedes Interview besonders zu machen. Irgendwie muss noch jeder einzeln ein Interview geben. Bei Louis wird nur gelacht, bei Niall über essen gesprochen, bei Liam wird über seine Vergangenheit gesprochen und mit Zayn spricht man über seine Religion. Das Interview findet ohne Publikum statt. Es wird nur auf genommen und nachher ausgestrahlt. Die Beziehung zwischen uns ist öffentlich und normal beantwortet Harry die Fragen was uns betrifft nie wirklich ausführlich. Er geht ihnen immer geschickt aus dem Weg. „Läuft es gut mit Kathi?“ will der Reporter wissen. Mein Herz bleibt stehen. Ich sehe es Harry an, dass er nicht stand halten kann. Eine Träne rollt aus meinem Auge. Bitte Harry, sei still. Er zögert und man sieht ihm die Nervosität an. Der Reporter hagt nach. „Gibt es kein 'Euch' mehr?' Ich sehe die Träne bei Harry. Auch er kann nicht für immer stark sein. Er wischt sich die Träne weg und pusten nochmal aus,beruhigt sich und sucht die richtigen Worte. „Unsere Liebe steig jeden Tag ein bisschen mehr. Es tut weh, sie nicht beschützten zu können. Diese Worte gehen an alle Fans, die wissen, was bedingungslose Liebe ist. Die wissen, dass man sich nicht aussuchen kann in wen man sich verliebt. An die, die das Mädchen an meiner Seite akzeptierten.An die, die meine Fanliebe verdient haben. Die folgenden Worte gehen an die, die nicht wissen, wo die Grenze liegt. An die, die mein Herz gebrochen haben. An die, die keine Fans sind, sondern es nur vorgeben welche zu sein. An die, die Kathi unmenschliches angetan haben. Genau euch werde ich zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen und zwar mit den Herzen und nicht mit den Fäusten. Stell euch vor, ihr seid an ihrer Stelle, hättet ihr dann immer noch so gehandelt? Ich glaube kaum.Ich liebe dich Kathi“ Ich blicke nur noch den Monitor an. Ich kann nicht glauben, dass er mich bedingungslos liebt. Harry verlässt das Interview und geduldig warte ich auf ihn. Es dauert auch nicht lang und ich kann ihm in die Arme fallen. Mittlerweile habe ich auch kaum noch schmerzen. „Ich danke dir für alles. Ich liebe dich auch“ Unsere Lippen treffen sich. Eskalation im Magen. Die Tür wird aufgerissen und 4 leicht verwirrte Jungs stehen im Raum. Wir erklären sie auf und auch sie stehen hinter uns. Auf die 4 und vor allem auf Harry ist verlass. Zeit, wieder die alte zu werden. Das hat er verdient.♥
Recht das Bild->Harry beim Interview
Hey Kathi! Ich hoffe, es gefällt dir. ♥
