OS Teil 1

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PoV. Izzi
Und nun sitze ich hier. Meine Tränen vermischen sich mit den Regentropfen, die mein Gesicht herunterlaufen. Wie lange sitze ich hier schon? Ich weiß es nicht. Vielleicht eine halbe Stunde, vielleicht aber auch nur 5 Minuten. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Die Kälte lässt mich erschaudern und ich kuschle mich noch mehr in meine schon tropfnasse, dünne Jacke. Durch die Straßenlaterne, die ein paar Meter von der Bank steht auf der ich sitze, wird meine Umgebung nur spärlich beleuchtet. Aber das ist egal. Auch dass ich wegen der Kälte anfange zu zittern ist egal. Ich habe das alles mir selbst zu zu schreiben.
Rückblick
Es War schon kurz nach 20 Uhr, als Felix mich anrief und mich fragte ob ich vorbeikommen könne. Da er meinte, dass er mir etwas wichtiges erzählen müsse, hatte ich mich sofort auf den Weg gemacht. Für ihn würde ich alles tun. Mir wurde schlagartig flau im Magen als ich eine weibliche Stimme aus Felix Wohnung hörte. Nein. Das kann nicht sein. Bitte nicht, das würde ich nicht aushalten. Zu gerne wäre ich einfach abgehauen um mich wie so oft vor der Realität zu verstecken. Da ich aber keine andere Wahl hatte, drückte ich dann doch noch auf die Klingel. Aber vielleicht War es ja garnicht seine Freundin. Doch so sehr ich auch versuchte mir das einzureden, desto sicherer wurde ich mir, dass das tatsächlich die neue Freundin von Felix sein musste. Schon in den letzten Tagen hatte er kleine Andeutungen gemacht und gesagt dass es da jemanden gebe, den er mir nächstes Mal vorstellen wolle. Ich hätte es wissen müssen.
Und nun sitze ich hier. Irgendwo im Nirgendwo auf einer alten Parkbank. Nachdem Felix mir seine Freundin Kati vorgestellt hatte, war ich innerlich zusammen gebrochen, doch äußerlich lächelte ich. Ich ließ mir nichts davon anmerken, was gerade in meinem inneren vorging und versteckte mich hinter einem Fake Lächeln. Nach ein paar Minuten war ich dann mit einer ziemlich komplexen Ausrede abgehauen und direkt losgerannt nachdem sich die Haustür hinter mir geschlossen hatte. Die Tränen könnte ich nicht mehr zurück halten und so liefen sie in Strömen über mein Gesicht und tropfen auf den Boden. Dass es wie aus Eimern schüttete bemerkte ich kaum, während ich ziellos durch die dunklen Straßen Kölns rannte. Ich stoppte erst als ich komplett außer Atem war und ließ mich auf eine alte Parkbank sinken, die in der Nähe stand. Die Tränen wollten nicht mehr aufhören mir übers Gesicht zu laufen. Ich liebe ihn.
PoV. Felix
Ich hatte Kati in einem Café kennengelernt und mich sofort gut mit ihr verstanden. Aber lieben? Nein. Lieben tue ich nur Alex. Kati ist auf eine gewisse Art und Weise meine Ablenkung, so hart das auch klingen mag. Ich brauche sie um Izzi zu vergessen. Er sieht mich nur als besten Freund, mehr nicht. Und wenn ich unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen will, muss ich loslassen. Ich war mir nicht sicher ob ich als ich ihm Kati vorgestellt hatte wirklich Trauer in seinen Augen hatte. Doch als er danach lächelte, war ich mir sicher dass es doch nur Einbildung war. Izzi meinte schon nach ein paar Minuten, dass er leider wieder gehen müsse weil er noch etwas zu erledigen hätte, aber ich sah in seinen Augen dass er log. In all den Jahren die wir uns nun kannten, hatte ich gelernt aus seinen Augen zu lesen und zu erkennen wann er log. Sobald sich die Haustür geschlossen hatte lief ich zum Fenster und sah Izzi mit tränenüberströmtem Gesicht wegrennen. Ich dachte nicht lange nach und rannte ihm hinterher. An einer Kreuzung verlor ich ihn dann aus den Augen. Keine Spur von Izzi weit und breit. Mist. Doch ich rannte einfach wieder los und suchte alles nach ihm ab.

Gefühle - Dizzi OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt