Kapitel 4

65 4 1
                                    

,,Maylea Chamberlain in das Büro des Direktors!", ertönte es aus den Lautsprechern der Schule. Genervt stand ich auf, was sollte das denn jetzt schon wieder? Darauf hatte ich überhaupt kein Bock.

Langsam machte ich mich auf den Weg zum Büro des Rektors, als mich plötzlich, völlig unerwartet, ein enormer Fluchtinstinkt ergriff. Mein ganzer Körper drängte mich dazu wegzulaufen, doch wenn ich mich dem hingeben würde, würde ich erst recht ärger bekommen. Aber irgendetwas machte mir Angst, große Angst.

Bei der Tür des Direktors angekommen, hob ich meine Hand um anzuklopfen, doch da kam die Angst in einem so überwältigendem Maße zurück, dass ich fast unter dieser Last zusammengebrochen wäre.

All meinen Mut zusammen nehmend, hob ich meine Hand erneut und dieses mal klopfte ich an.

,,Herein!", ertönte es von drinnen, doch das war nicht die Stimme unseres Direktors! Ich hatte mich schon bei der Ansage gewundert, doch jetzt war ich mir sicher. Die Stimme war fremd.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und trat ein. Im Stuhl hinter dem Pult, saß ein fremder Mann und sah mich aus stechend grauen Augen an. Und wieder überrollte mich die Angst, als ich diesen fremden Mann sah. Er trug eine Anthrazit-grauen Anzug, mit einem dunkelblauen Hemd und einer roten Krawatte. Seine schwarzen Haare zeigten an den Seiten schon die ein oder andere graue Stelle. Er hatte einen Drahtigen Körper und sah auch sonst so aus als würde er Sport machen. Seine Nase sah aus als wäre sie nicht nur einmal gebrochen worden. Insgesamt schätzte ich ihn auf Mitte vierzig, vielleicht schon Anfang fünfzig.

,,Maylea Chamberlain?"

,,Ja die bin ich. Aber wer sind Sie und wo ist Mr Tambridge?"

,,Mein Name ist Fain Oakley und Mr Tambridge hat etwas anderes zu tun." Fain Oakley? Ungewöhnlicher Name. Den hatte ich noch nie gehört. Was wollte der von mir? Egal was, ich hoffte das er schnell wieder ging, denn er machte mir echt Angst!

,,Also geht es nicht um Mrs Keighley?"

,,Nein, Mr Oakley wollte aus einem anderen Grund mit dir sprechen", ertönte es plötzlich aus der Ecke. Als ich mich zu dieser umdreht, sah ich das Mrs Keighley dort stand. Ich hatte sie vorher gar nicht bemerkt. Als Mr Oakley wieder sprach dreht ich mich zurück zu ihm.

,,Miss Chamberlain, ich habe eine Frage an Sie." Er machte eine kurze Pause bevor er weitersprach. ,,Kennen Sie eine Cassandra Chamberlain?"

Scheiße! Was wollte er von meiner Mutter? Ich tat als würde ich überlegen, doch in Wahrheit versuchte ich ganz vorsichtig in seine Gedanken einzudringen. Ich war fast am Ziel, als ich das Gefühl hatte, als würde ich gegen eine unsichtbare Wand laufen. Die Wand kam immer näher und drängte mich aus seinen Gedanken. Im gleichen Moment als ich endgültig aus den Gedanken verbannt wurde, überkam mich heftige Übelkeit. Schwankend musste ich mich an einem Stuhl festhalten um nicht umzukippen.

Als ich Mr Oakley wieder ansah, sah ich, dass er mich mit noch stechenderen Augen als vorher musterte. Er schien meinen Zustand bemerkt zu haben und sich daran zu freuen. Meine Angst vor diesem Mann wurde immer größer.

Erst als ich Mr Oakleys fragenden Blick bemerkte, bemerkte ich, dass ich ihm noch keine antwort auf seine Frage gegeben hatte. Ich wollte gerade mit ,Ja' antworten, als mich der Impuls überkam ihn anzulügen.

,,Nein, kenne ich nicht. Sollte ich das?"

,,Nein nein, das war nur so eine Frage. Ich sollte dann jetzt auch gehen."

,,Wie bitte? Sind Sie nur für diese eine Frage hier her gekommen?!"

,,Ja, diese Frage war außerordentlich wichtig für mich."

Ich bemerkte wie langsam schwarze Pünktchen am Rande meines Sichtfeldes erschienen und der Schwindel noch mehr zu nahm. Also reichte ich Mr Oakley einfach meine Hand und fragte nicht weiter nach.

,,Auf Wiedersehen Mr Oakley. War schön", so gar nicht!, ,,Sie kennengelernt zu haben."

,,Auf Wiedersehen Miss Chamberlain."

Dann ging auf Mrs Keighley zu, die immer noch in der Ecke stand und reichte ihr ebenfalls die Hand. Als er an mir vorbeiging, raunte er mir noch etwas zu:,, Süße, kleine May. Ich weiß das du lügst. Ich weiß ALLES! Man sieht sich immer zweimal im leben."

Dann ging er raus. Das letzte was ich mitbekam, bevor die schwarzen Pünktchen siegten, war ein heißeres Lachen, das vom Schulflur kam. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich kippte um.


___________________________________________________________________________________

Hey Leute,

ich weiß ich hab lange nicht mehr geupdatet und das tut mir auch wirklich leid! Aber hier ist das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch :) Ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei Isahra bedanken, denn auch wenn meine Freunde mir schreiben, dass sie die Kapitel toll finden, brauche ich doch auch Kritik um mich zu bessern. Also: vielen, vielen Dank das du mir genau die Kritik gibst. :) Ich hoffe das ich zumindest etwas weniger Fehler habe :)

LG Kira


Elfenzauber *Pausiert* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt