Vergiss Mich

°2 Grad zu wenig•

Von weitem sah ich schon das große schwarze Auto.
Ein Audi , es hatte nämlich die 4 Ringe vorne dran.
Ich fing an zu quieken und zappelte vor freude herum.
Ich liebe Audis , liegt wahrscheinlich daran , dass mein Vater selbst eins besitzt.

Lina , die gerade winkend aus dem Auto ausstieg , merkte man an , dass sie mal wieder Mist gebaut hatte.
Man konnte sie als offenes Buch ansehen , ihre Blicke verrieten sie jedesmal aufs neue.

" Na du Tier , wobei brauchst du meine Hilfe?"

Sofort stemmte sie ihre Hände gegen ihre geschwungene und definitiv gut gelungene Hüfte und versuchte eine Augenbraue in die höhe zu katapultieren.
Nun ja , es gelang ihr nicht , weswegen ich mir mein Grinsen verkneifen musste.

" Dein Ernst?" Herausfordend schaute sie mich an.

" Jedenfalls wirst du deinem Namen gerecht , du Affe ."
Belustigt steuerten mich meine Beine zur Tür dieses prachtvollen Autos und mein Po leistete dann die Endarbeit.
Er setzte sich auf diese wundervollen Ledersitze.

" Sag mal , was würdest du tun wenn du , ehm sagen wir mal so , was wäre wenn du ."

Ich stoppte ihre zerhackten und unsicheren Wörter , indem ich ihr mit meinen Fingern den Mund zu hielt.

" Manchmal muss man schwere Aktionen ansteuern , schließlich möchte ich nicht ,und du ja bestimmt auch nicht ,dass du als Wellensittich endest und mir meine Ohren zu müllst."

Nach ihrem undefinierbaren Gesichtsausdruck und den weit aufgerissenen Augen ließ ich meine Finger von ihr und fing an , durch das Fenster auf die Stadt zu schauen.

Frankfurt ist wirklich schön , die ganzen hohen Häuser und die verschiedenen Kulturen , die aufeinander prasseln , machen alles einzigartig.

Ich drehte meinen Kopf nach rechts , als ich bemerkte das Lina mal wieder angefangen hatte zu reden und wie verrückt mit den Händen herum fuchelte.

" Magst du eigentlich Bananen?"

Somit hörte sie auf zu sprechen und schien sauer zu werden, da ich ihr Selbstgespräch unterbrochen hatte.

" Wie oft muss man dir sagen , dass ich kein Tier bin ? Du hast definitiv ein Erbsenhirn."

Mein Themawechsel schien sie nicht gut aufgenommen zu haben , den sie drehte das Lenkrad scharf nach links .

Notgedrungen hielt ich mich somit erschrocken an etwas greifbarem fest.

" Strafe muss sein Elena!"

Und schon klatschte eine bereits geschälte Banane in mein Gesicht, nachdem das Auto an der Straßen Ecke angehalten hatte.
Mit weit geöffnetem Mund schaute ich sprachlos zu ihr hinüber und schaute wehleidig zu , wie meine Haare völlig zermatscht waren.

" Das hast du nicht getan .
Und woher hast du jetzt diese Banane?"

Ich holte einmal tief Luft und setzte ein gespieltes lächeln auf , dass wie das eines Mörders aussah.

" Na ,wer ist jetzt hier der Affe ?"
Lächelnd wackelte sie mit ihren Augenbrauen und kreiste ihre Schultern.
Sie war auf Provokationen aus.

Nach 30 Minuten voller Quatsch waren wir am Ziel angekommen.
Das Ziel war , das Haus ihres Ex- Freundes.

" Jetzt muss ich mal wieder meinen Charm spielen lassen und deine Eifersuchtsaktionen gut spielen."
Genervt stieg ich aus dem Auto und ließ die Tür , extra, laut zu fallen.

" Na wenigstens lasse ich dich vor langeweile nicht verotten."

Geschlagen faste ich meinen Mut zusammen und klopfte an dieser Bonzentür.

Peinlich berührt schaute ich in das rote Gesicht vor mir.
Es war der Vater von dem Mann meiner Freundin , der ihre Aktion mit dem Auto wohl nicht gut verkraftet hatte.

" Hallo . Das mit dem Auto tut uns außer ordentlich leid und wir werden ihnen natürlich jeden Cent zurück zahlen . Schließlich brauchen sie ja das Geld für die Reperatur des zerkratzten Lackes, wie ich sehen kann."

Schmunzelt schaute ich ihn mit einem zwinkenden Auge an.
Ich baute gerne Ironie in meinen Wortspielen hinein.

" Raus aus meinem Grundstück und wagen Sie es nicht noch einmal dieses zu betreten!"

Ohne ein Wort zu sagen zuckte ich mit meinem Schultern und sprang grinsend zu diesem Tier , dass sich hinter Bäumen versteckt hatte und das Geschehen beobachtete.

" Wolln wir zusammen die Bäume hoch klettern?"
Brach ich schließlich das Schweigen , welches uns vor einigen Sekunden umhüllt hatte

Augenverdrehend erhob sie sich von dem Versteck und schenkte mir einen Kuss.

" Jetzt bin ich nicht mehr arm . "

Lachend verschränkte sie ihre Finger mit meinen und schleppte mich dann zu ihrem Auto.

" Ein einfaches Danke wäre dennoch nett gewesen."

Diese Wörter brannten mir jedoch auf der Zunge, bevor ich in das Auto stieg.