Es war ca. ein Monat vergangen seit ich entlassen war. Langsam hatte ich mich daran gewöhnt, an das Fremde und Ungewisse. Daryl half mir zwar bei jeder Kleinigkeit und ich lernte schnell dazu, doch das war einfach nicht das was ich wollte. Ich langweilte mich, wenn ich etwas versuchte misslang es mir. Daryl war arbeiten jeden Tag, wir lebten sparsam und unternahmen wenig. Alleine draussen sein, durfte ich nicht. Er hatte Angst das ich mich verlief.
Es war ein Dienstag, die Sonne schien ununterbrochen. Es war wunderschön, die Bäume die wieder grün wurden, die Strassen voller bunter Menschen und Musikern. Daryl war wieder mal arbeiten. Ich überlegte hinaus zu gehen, allein. Ich würde doch bloss ein wenig laufen und mich entspannen. Also trat ich hinaus und die warme Sommerluft wehte mir in die Haare, es war ein schönes Gefühl. Ich ging durch die Strassen, durch den Wochenmarkt und probierte die verschiedenen Lebensmittel. Ich schlenderte weiter, in ein kleines kuscheliges Cafe. Bestellte einen Latte und aß Himbeertorte.
Ein Mann, wirklich sehr schön, schaute mich die ganze Zeit an, ich musste beschämt lächeln. Er kam auf mich zu und setzte sich.
'Hey, ich bin Flynn.'
Verwundert von der plötzlichen Spontanität, bekam ich kein Wort hinaus.
'Gut, ich habe dich wahrscheinlich geschockt.',lachte er etwas amüsiert,'Ich bin Flynn und wollte nur dieses bezaubernde Mädchen sehn, was ganz allein im Cafe sitzt und alles neugierig beobachtet.'
'Mary Ann.'
Er schaute verdutzt, ich wiederholte nochmal und er verstand.
Ich erfuhr das er 19 Jahre alt war, in der Nähe meiner Wohnung wohnte, als Fitnesscoach arbeitete und Single war. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis ich schliesslich gehen musste, da Daryl bald kam. Er gab mir seine Nummer und ich verabschiedete mich freundlich.'Wo warst du?!'
Er schrie mich an und schaute sauer.
'Ich war ein bisschen draussen, mir war langweilig und ich wollte ein wenig spazieren gehen.'
'Mary Ann! Ich glaube du verstehst das nicht! Du gehst niemals ohne mich hinaus!' Mit dem Satz ging er weg und kam bis zum Abend nicht wieder. Es tat weh, das er mich anschrie, ich wollte doch bloss mal spazieren gehen. Verstand er mich nicht?