15:30:
Die Frau beobachtete, wie ein kleiner Zettel unter der Tür durchgeschoben wurde. Überrascht hob sie ihn auf und versuchte die Worte darauf zu identifizieren. Obwohl die Nachricht wohl mit größter Eile aufgesetzt wurde, wusste sie sofort was es zu bedeuten hatte und das diese Nachricht ihr ganzes Leben verändern würde...
Sie kommen
Bestürtzt lief sie in die Küche und drückte ihrem Ehemann die Warnung in die Hand, dem sofort alle Farbe aus dem Gesicht wich.
>> Wie lange haben wir noch? << fragte sie beunruhigt
In diesem Moment hörten sie einen Knall, das nur das seltene Geräusch einer Autotür sein konnte.
Ohne seine Frau noch eines weiteren Blick zu würdigen, stürmte der Mann in das Zimmer der Kinder. Die 6 - jährige Anna saß auf ihrem Bett und spielte mit ihrer kleinen Puppe, während ihr 9 - jähriger Bruder Jannik daneben in das Buch vertieft war, welches er immer und immer wieder las.
>> Ihr müsst jetzt unter die Betten, okay. Euch eine Weile verstecken und ganz leise sein, schafft ihr das? << die Mutter versuchte ihre Stimme so beruhigend wie möglich klingen zu lassen, was ihr aber nicht besonders gelang.Mehr mussten die Geschwister gar nicht hören. Sofort ließen sie ihre Spielzeuge an Ort und Stelle liegen und krabbelten unter die Betten.
>> Mama und Papa haben euch ganz doll lieb. Das dürft ihr niemals vergessen.<<
Mit diesen Worten verließ das Ehepaar das Zimmer um sich selbst ein Versteck zu suchen.Ein paar Minuten später flog die Tür mit einem Ruck aus den Angeln und die kleine Anna konnte nicht verhindern, dass sie zusammenzuckte. Schritte schwerer Stiefel waren auf den Holzdielen zu hören was die Kinder dazu brachte die Luft anzuhalten.
>> Ah da haben wir sie ja! << hörten sie eine tiefe, vergnügte Stimme sagen. Dieser Satz veranlasste sie dazu sich noch kleiner zu machen und in die hinterste Ecke der Betten zu kriechen.
Die Schritte wurden leiser was davon deutete, dass sie sich entfernten. Geschockt wagten Sie nicht sich zu bewegen. Doch die Schritte kamen wieder zurück und Einer blieb dierekt vor den Betten stehen. Von seinem Versteck aus konnte Jannik seine Stiefel genau erkennen. Schwarz, schwer, voll Dreck und Matsch.
>> Es tut mir so Leid << hörte er die Stimme mitfühlend und gequelt flüstern. Ehe er den Grund verstehen konnte, schrie die selbe Stimme >> Hier hab ich noch einen << , eine große Hand griff unter das Bett und zog ihn hervor. Der Mann war groß, und schlank. Und die Zeichen auf seiner Uniform machten eine Verwechslung unmöglich. Hakenkreuze. Er schob Jannik in den Gang wo sie auf den Zweiten trafen. Klein, dick und mit dem Gesichtsausdruck eines Raubtiers. >> Das muss wohl mein Glückstag sein << sagte der Mann und schaute den Jungen eindringlich an. >> Ich warte dann unten, wenn es dir nichts ausmacht. Ich bezweifle das wir hier noch etwas finden. << Mit diesen Worten setzte sich der Mann hinter Jannik in Bewegung, die Treppe hinunter und vor das Haus wo zwei Autos standen. In dem Einen saßen seine Eltern. Als seine Mutter ihn erblickte brach sie weinend zusammen.
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1940
Short StoryEs gibt kein entkommen. Jeder kann der nächste sein und keiner überlebt... ° Diese Geschichte basiert ziemlich exakt auf einem der schlimmsten Albträume, die ich je hatte. °