Kapitel 1

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Kapitel 1

Hallo, ich bin Misaruka. Ich weiß es ist ein außergewöhnlicher Name, so wie auch meine Geschichte. Aber nun mal von Anfang an...
Ich wohnte einst tief im Herzen des Waldes in Siéryen. Dort stehen viele Laubbäume. Rehe und andere Waldbewohner finden dort ihre Schutz und Sicherheit im Dickicht. Wir lebten tief im Wald. Also meine Eltern und ich. Meine Eltern lebten zu  diesem Zeitpunkt noch, bevor alles begann. Wenn ich so zurück denke graust es mich. Aber man kann nun mal die Vergangenheit nicht mehr ändern. Ich erzähle euch mal was von meinen Eltern.  Meine Mutter war eine wunderschöne Frau, langes goldenes Haar und eine Stimme so sanft und warm wie die Sonnenstrahlen auf der Haut. Sie war immer sehr fleißig und tat alles um uns, ihre einzigste Familie glücklich zu sehen. Mein Vater war der beste denn man sich je vorstellen konnte. Er schenkte meiner Mutter immer außergewöhnliche Dinge, die er tief in seine Reise, jeden Tag im Wald fand. Er war Holzfäller und sorgte immer dafür das wir es im Winter warm hatten. Für das nötige Kleingeld natürlich auch, denn irgendwo mussten wir ja essen oder Kleidung her bekommen und Holz ließ sich immer gut verkaufen. Ich half überall wo ich konnte, aber meistens übte ich mich mit meinem Pfeil und Bogen. Es war gar nicht so leicht dies zu benutzen, es brauchte sehr viel Übung, Zeit und Geduld. Ich übte viel mit einer Zielscheibe aus Holz die mein Vater extra für mich anfertigte. Mit einigen Beeren die ich presste malte ich mir meine Zielscheibe an. Die Beeren Farbe zog gut ins Holz ein. Als ich besser geworden war habe ich zusammen mit meinem Vater ein Reh erlegt. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so gut treffen konnte. Aber ich hatte ja den besten Lehrer an meiner Seite, mein Vater.
Bald kam der Tag wo sich unser ganzes Leben ändern sollte. Ab und an wünsche ich mir heute noch es wäre gar nicht erst so weit gekommen, aber hätte das Schicksal nicht gehandelt wäre all das nicht passiert, so wie es jetzt ist. Damals war ich schon 20 Jahre alt geworden und kümmerte mich viel mehr um den Haushalt als damals, als ich noch ein kleines Mädchen war. Vor allem war meine größte Aufgabe es meinem Vater im Wald zu helfen. Es hat sich sehr viel verändert. Aber dies ist denke mal normal wenn man älter wird. Oder nicht? Glaub du weißt was ich meine. Doch diese Nacht veränderte mein Leben. Das Leben aller in meiner Umgebung. Spät abends bedankte sich meine Mutter für das leckere essen und half mir das Holzgeschirr sauber zu machen. Mein Vater saß noch am Kamin und rauchte seine Pfeife. Der Duft der Pfeife roch immer sehr angenehm, aber nur wenn das richtige Kraut drinn war. Meine Mutter ging langsam und sicher die große Wendetreppe hinauf und meinte zu ihren Liebsten :" Kommst du gleich zu mir nach oben?" Sie wirkte heute etwas schlapp auf die Beine. Na gut, sie war ja auch nicht mehr die jüngste und hatte heute viel getan. Sie schläft bestimmt heute so tief wie ein Stein. Mein Vater setzte sein unwiderstehliches lächeln auf, ein glückliches lächeln und sagte „...aber natürlich mein Sonnenschein." So nannte er sie immer, auch wenn mittlerweile ihr Haar nicht mehr so strahlte wie pures Gold. Dennoch strahlte sie und ihre sanfte, warme Stimme holte die Sonne aus ihrem Herzen. Er ging kurz darauf nach dem er die Pfeife ausgemacht hatte, ihr hinter her nach oben. Davor gab er mir einen Kuss auf die Stirn und wünschte mir eine gute Nacht. Mein Leben konnte nicht besser laufen, aber ich machte mir sorgen. Beide waren schließlich nicht mehr die jüngsten. Die größten Sorgen machte mir mein Vater. Er hatte sich beim letzten Wald Ausflug um Holz zu hacken, tief ins Bein gehackt. Ich war froh, gerade als dies geschah mit meinem Pfeil und Bogen jagen gewesen zu sein, ganz in seiner Nähe. Auch wenn es ihm sehr schmerzte, zeigte er es keinem. Ich verband es und nähte die tiefe Schnittwunde mit einer heißen Nadel und Faden. Noch nie verspürte ich ich eine solche Angst ihn zu verlieren. Es war auch nicht gerade wenig Blut was er verlor, aber er scheint sich ja ganz gut ansonsten zu erholen. Trotz diesen starken Schmerzen. Ob er je nochmal Holz hacken kann? Mal gut das er erst letztens eine riesen Vorrat an Holz gesorgt hatte. Was sagt er immer, was man heute kann besorgen verschiebe niemals auf morgen. Da ist auf jeden fall was wahres dran. Mein Vater, was stell ich nur mit ihm an? Ich kann ihn doch nicht mehr alleine in den Wald lassen. Was ist wenn wieder so etwas passiert und ich bin nicht in der Nähe? Diese Gedanken zerfressen einen richtig. Als man nicht schon genug Sorgen hat. Vor allem meine Mutter kann ich den ganzen Tag auch nicht alleine lassen. Schade das man sich nicht in zwei Teilen kann. Aber so geht das nicht mehr weiter es muss langsam eine Lösung her. Ansonsten gehe ich Holz hacken und meine Eltern bleiben zuhause, aber dies würde niemals mein Vater zulassen. Ich setzte mich in seinem Sessel und atmete tief ein und aus. Sein Pfeifentabakrauch lag noch in der Luft. Dieses Wohlige warm eingehüllt Gefühl, beschützt und geborgen zu sein. Meine Augenlider werden langsam schwerer. Gähnend stand ich auf und erlosch alle Kerzenlichter und kehrte selber in meinem Schlafgemach. In meinem Schlafgemach steht nicht viel drinne, eine harte Matratze auf dem Fußboden war mein Bett. Was anderes kannte ich auch nicht. Ich finde diese Betten viel zu unbequem. Als Kind hatte ich sogar eine ganze Zeitangaben eine Hängematte an denn beiden quer Balken hängen. Dort fühlt ich mich wohl. Ich hatte immer Angst vor den Bett Monstern und in meiner Hängematte konnte keiner an mich ran. Später kam dann das Bett, aber das war mir wie ich schon sagte viel zu unheimlich. Also nur die harte Matratze auf dem Fußboden.  Wenn man ein Leben lang auf sowas schlief, störte es einen schon gar nicht mehr. Draußen leuchteten die Sterne wieder besonders hell und ich beschloss mich noch einem moment auf das Fensterbrett zu setzen um hinaus zu schauen. Der Wald leuchte zusammen mit denn Sternen und dem Mond. Das Mondlicht hatte was ganz beruhigendes was sich in mir auslöste. Immer wenn ich so in den Mond schaute, fragte ich mich, ob es noch mehr meines gleichen gibt. Ich durfte niemals mit in die Stadt hinunter. Mein Vater meinte immer dort ist es viel zu gefährlich für ein kleines Mädchen wie mich. Was ich mir gar nicht vorstellen könnte. Aber da ich so brav bin und gehorchen blieb ich immer in der nähe des Hauses oder reiste mit meinem Vater zusammen in den Wald zum Holz hacken. Es ist eine ruhige Nacht,  alles schien schon zu schlafen. Kein Tier sah man draußen. Ob Rehe oder Kaninchen die herum hoppeln. Kein Vöglein was fröhlich zwitscherte, man hört nur eine Eule in die Nacht hinein rufen. Ich atmete tief die Nachtluft ein und langsam wieder aus. Es roch nach Moos, Blätter und nach denn Bäumen die rund um standen. Mein Heimat Ort, was möchte man mehr? Wieder musste ich gähnen, jetzt wird es aber mal Zeit schlafen zu gehen, dachte ich. Leise knarrend machte ich das Fenster zu und legte mich zu Bett. Von meiner liege Position konnte ich gut weiter aus dem Fenster schauen hinauf zum Mond und zu den Sternen. Einer zählt die Schafe… doch ich zähle vor jeden zu Bett gehen die Sterne. Wenn man sie sehen kann. Immerhin gibt es auch mal Tage da ist eine Wolke so frech und schiebt sich vor die Sterne am Himmelszelt.  Ein Stern, zweit Sterne, drei Sterne……. und Schwups, schon bin ich eingeschlafen. Solltet ihr auch mal ausprobieren. Das funktioniert gut. Ich schlief besonders fest diese Nacht. So fest das ich gar nicht erst das unglück mitbekam was gerade geschah. Eine schwarze Gestalt begab sich die Nacht in unser Haus. Irgendwie schaffte diese Gestalt die Tür so leise auf zu knacken das keiner es im Haus mitbekam. Leise und vorsichtig ging er die Wendetreppe nach oben, wo der einzige Raum ist mein Elternschlafzimmer wo sie gerade selber tief und fest schliefen. Die Gestalt lief so leise über die Treppe das man meinte er könnte schweben. Nagut, woher möchte ich das auch schon wissen. Vielleicht schwebte dieser wirklich, oder ich schlief einfach so tief und fest das ich das gar nicht mitbekam. Nach einer Zeit schreckte ich auf als ich schreie aus dem Schlafzimmer meiner Eltern hörte. Was ist geschehen? Mein Herz schlug bis zum Halse hoch. Durch mein ganzen Körper durch fuhr mir ein eiskalter schauer. Am ganzen Körper zitterte ich. So ein Gefühl hatte ich noch nie gespürt. Angst kroch an meinen Beinen hoch. Ich versuchte wieder im einklang mit mir selbst zu kommen. Das war gar nicht so leicht. Ich stand unter Schock. Tief atmete ich ein und wieder aus, bis ich allen mut zusammen hatte um aufzustehen. Ich drehte mich vorsichtig auf dem Bauch und kroch leise aus meinem Bett und griff nach meinem Pfeil und Bogen. Ich gehe lieber auf Nummer sicher und damit gewappnet fühlte ich mich sicherer. Vorsichtig öffnete ich meine Tür zur Stube. Alles war dunkel, man konnte überhaupt nichts sehen. Mein Herz schlug  mir immer noch bis zum Halse, nur das zittern ließ nach. Langsam, Schritt für Schritt, so leise wie ein Reh, näherte ich mich der Wendetreppe. Plötzlich fiel etwas auf dem Boden im Schlafzimmer meiner Eltern. Wie ein schwerer Sack Reis. Anders kann ich dieses Geräusch nicht beschreiben. Mein ganzer Körper zuckte zusammen und ich musste mich zusammen reißen nicht laut los zu schreien. Solche Angst baute sich in mir auf. Ich versuchte mir einzureden um mich zu beruhigen das es doch nur ein Tier es sein kann. Was sich in unserem Haus verirrte, was aber gerade nicht diesen dumpfen knall erklärte. Ich wusste nicht was mir bevorstand und hielt lange inne. Soll ich weiter gehen? Was wenn es doch kein Tier ist? Nach drei mal tief ein und aus atmen, hatte ich genug mut zusammen genommen um die Treppe vorsichtig leise weiter hinauf zu steigen. Als ich die hälfte der Treppe geschafft hatte, konzentrierte ich mich auf die halb offen stehende Tür. Die Schlafzimmertür meiner Eltern. Vielleicht kann man etwas sehen. Etwas erhaschen was diesen knall erzeugt hatte. Oder gar mehr zu hören. Ich versuchte jemanden zu entdecken. Nur nichts. Nichts war zu sehen oder zu hören. Als wäre nichts geschehen.  Vorsichtig schlich ich weiter die Treppe hinauf und schielte in die Tür hinein. Durch das Mondlicht was ins Schlafzimmer hell hinein schien sah ich mein Vater aufen Boden liegen und meine Mutter halb außen Bett. Was ist hier bloß geschehen? Ich konnte auch nicht mehr erkennen. Ruhig bleiben? Das konnte ich nicht mehr. Ich schrie laut nach meinen Eltern, riss die Tür auf und ging hinein in das Schlafzimmer. Die Angst verdrängte ich in diesen Augenblick, ich wollte einfach nur noch zu meinen Eltern. In der Dunkelheit konnte ich gerade die Streichhölzer neben der Tür auf der Kommode erkennen und entzündete rasch eins. Dieses Bild. Damals hätte das lieber lassen sollen. Dieses Bild werde ich niemals mehr aus meinem Kopf bekommen, wie mein Vater auf Boden lag und um ihn herum eine Blutlarche. Schnell schüttelte ich das Licht wieder aus. Wieder mal musste ich erst wieder tief ein und aus atmeten und all meinen Mut zusammen bringen um das zweite Streichholz zu entfachen. Nach einer weile mit zitternden Händen versuchte ich doch ein zweites Streichholz anzuzünden um damit die eine Kerze zu entfachen die genauso wie die Streichhölzer auf der Kommode lagen. Als die Kerze den Raum erleuchtete brach ich zusammen und schrie so laut das draußen die Tiere aufschreckten. Ich dachte in diesen Moment zerriss ich mir die Kehle. Meine Tränen fielen wie ein Fluss auf den Boden, tropfend in das Blut wo mein Vater lag. Überall um ihn herum war sein Blut. Mein Blick erstarrte eine sehr lange Zeit. Konnte den Blick von meinem Vater erst gar nicht abwenden. Immer mehr Tränen schossen aus meine  Augen über meine Wangen auf den Boden. Ich traute mich erst gar nicht zu meiner Mutter zu schauen. Aber ich riskierte dennoch den Blick und  schaute hinüber zu meiner Mutter. Diese lag genauso leblos nur da wie mein Vater. Wer bringt meine Eltern einfach um.. Aus welchen Gründen?  Ihr Gesicht war Blut überströmmt, was schon auf die Holzdielen langsam tropfte und eine riesen Pfütze bildete. Welche abscheuliche Kreatur tut einen sowas an? Meine Gedanken brachen in Hass, Wut und Traurigkeit aus. Ich wollte denn jenigen umbringen, der sowas meine Familie angetan hat. Nur ich konnte nicht... Ich konnte nicht aufstehe und hinter her hechten, denn Täter suchen. Ich saß heultend auf dem Fußboden und starrte meine toten Eltern an. Ich war wie gelähmt. Ich spürte meine Füße und Beine nicht mehr. Angewurzelt. Gibt es sowas wie Monster? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Die Tiere des Waldes, kannte ich alle. Kein Wolf, kein Bär würde leise auftauchen und wie aus dem nichts wieder verschwinden. Außerdem waren die Tiere des Waldes alle meine Freunde. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und ließ sie geschlossen. Meine Hände krampften zusammen und mein Körper bebte. Mit voller Wucht und Wut schlug ich meine Fäuste auf den Boden in die Blutlache meiner Eltern. "Ich werde dich finden, ...ich werde dich kriegen und dann umbringen. Das ist mein versprechen... meine Rache....", sprach ich in die kalte Nacht hinein. Noch nicht mehr die Eule, heulte ihr Lied tief in die Nacht hinein. Ich rappelte mein Körper auf und ging zu meiner Mutter rüber ans Bett. Strich ihr seichtes goldenes Haar zu Seite, was schon zur hälfte Blut verschmiert war. „Oh… Mutter…..“ heulte ich laut vor mich hin. „Ihr könnt mich doch nicht einfach hier alleine lassen.“ Dabei entdeckte ich mehrere Einstichslöcher am Hals entlang. Sowas habe ich noch nie gesehen. Ich schluckte. Ich verdrängte jeden einzelnen Gedanken in mir und zog sie sanft auf das Bett zurück, mit dem Kopf auf dem selbstgenähten Kopfkissen. Sanft streichelte ich über ihre Hände und bemerkte auch somit am Handgelenk weitere Einstichslöcher. "...ich werde ihn finden, der euch das angetan hat.....ich....ich....", als ich die letzten Worte zu ihr sprach, brach ich wieder in Tränen aus. Mein Kopf sank in ihre Hände hinunter. Sie war so eiskalt geworden. Ihre Haut so grau, so grau wie die Nacht. Ihre eigene Sonne aus dem Herzen verschwand und wirkte nur noch kühl und unglücklich. Tot und leblos. Als wäre in diesen Körper noch nie ein Leben gewesen. Niemals hätte ich in mein ganzen Leben gedacht, dass so etwas passieren konnte. Ich raffte mich wieder zusammen und stand auf. Vorsichtig deckte ich sie zu. Bis ihr ganzer Körper unter der Decke verschwand. Eine ganze Weile starrte ich noch auf die Decke bevor ich mich zu meinem Vater wandte. Ich beugte mich langsam über seinem Leichnam und trug ihn ebenfalls irgendwie ins Bett. Seine Augen waren geöffnet. Eine tiefe leere ins nichts. Ein schmerz verzerrtes Gesicht. Es zerbrach mein Herz als ich das sah. Ich überprüfte sein Hals, sowie auch seine Handgelenke, wo ich die selber Einstichslöcher fand. „Wer macht sowas denn nur…“ sprach ich mit zitternde Stimme. Sanft strich ich über sein Gesicht über die Augen so das sich diese schließen.  Auch ihn zog ich die Decke übern Kopf bis er komplett bedeckt war. Plötzlich lassten meine Beine nach und ich sank zu Boden. Ich drehte mich zum Fenster und starrte in die Nacht zu den Sternen hinaus. "Möge ihr, meine lieben Eltern in frieden ruhen..." Meine Stimme klang schon ganz heißer. Ich starrte auf das Blut was immer noch auf dem Fußboden langsam an den ritzen der Dielen ein weg entlang schlich. Es war fast schwarz, schwarz wie die Nacht. Wäre ich mal doch wach geblieben und hätte denn Überraschungskuchen fertig gemacht. Dann hätte ich den Mörder gesehen und schlimmeres verhindern können. Oder wäre erst recht weg geblieben weil er gesehen hätte das über all Lichter brennen. Ich seufzte und wendete den Blick von Blutverschmierten Fußboden ab und schaute hinaus aus dem Fenster. Dabei viel mir etwas am Fensterbrett auf. Was ist das nur? Vorsichtig rappelte ich mich des weiteren wieder auf und ging hinüber zur Kommode um nach der Kerze zu greifen. Ich fühlte mich wie eine alte klapprige Frau, so schlackern meine Beine noch von dem Schock. Meine Hand glitt langsam über das Holz der Kommode und griff zur Kerze. Die Kerze war in einem Silbernen Kerzenhalter gedrückt worden, sodass sie nicht aus der Halterung fallen kann. Ich nahm den Kerzenhalter hoch und bewegte mich auf das Fenster zu. Ich leuchtete mit der Kerze am Fensterbrett entlang und machte eine Entdeckung. In dem Mondlicht konnte man gut erkennen was dort an der Fensterbank klebte. Es war Blut! Und nicht gerade wenig. Es lief langsam an der Fensterbank zur Ecke und tropfte von hoch oben, hinunter in die grüne Wiese. Die auch schon gar nicht mehr so grün erschien. Er musste aus dem Fenster gesprungen sein. Aber das ist doch viel zu hoch. Ich schaute hinaus, aber ich entdeckte nichts. Ein lautes schluchzen kam aus mir hervor. „Nichts und wieder nichts,  das gibt es doch gar nicht. Aber denjenigen werde ich schon noch finden! Zu mindestens müsste er ja humpeln. Oh... ihr Lieben. Wer war das den nur…?“ Mein Blick hielt noch einige Zeit an dem Mond hoch am Himmelszelt fest. Das Fenster knarrte laut als ich es schloss. Am Haus knarrte alles eigentlich schon. Was mich zum  nachdenken brachte. Vertieft beim nachdenken entdeckte ich noch was am Fenster festhängen. Ein Stück Stoff fetzen. Es war weiß mit vielen Blutspritzern. „Das kann nur vom Täter sein.“ Meine Augen feuerten bei den Gedanken das es jemand meines gleichen gewesen sein könnte. War es ein Mensch? Der das meine Eltern angetan hat? Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Warum sollten die Menschen so etwas tun? Meine Beine fingen wieder an zu zittern und die Wut kochte in mir nach oben. Ich schnappte nach meinen Pfeilen und Bogen was ich vor schreck fallen lies und atmete tief ein und aus. „Ich komme wieder, ich werde euch rächen“ mit den Wörtern weiter in den Gedanken ging ich die Wendetreppe nach unten. Die Kerze flackerte, als mir ein Lufthauch entgegen kam. „Na nu?“ Unten in der Stube angekommen machte ich weitere Kerzen an. Die Stube erleuchtete in einem warmes Licht. Die Kerzen strahlten diese typische Geborgenheit aus und das hinterlistige zugleich. Ich schaute mich um. Immer noch mit zitternden Knien. Hoffentlich hört das bald auf. Was soll ich jetzt bloß machen? Ich ging zur Haustür. Ich schmunzelte als ich sie weit offen stand. War es doch mein Fehler das jemand in das Haus eindringen konnte? Hab ich vergessen den Riegel vor zu setzten? Die Sterne leuchteten weiterhin so verschwörerisch. So von dieser Seite hatte ich die glitzernden Sterne noch nie betrachtet. Bei allem schönen steckte mittlerweile meine Verzweiflung,  Furcht und Wut drinnen. Alles wirkte falsch und verlogen. Wieso konnten sie alle mir kein Zeichen geben? Ein kalter Wind bließ mir entgegen. Sofort bekam ich eine Gänsehaut über den ganzen Armen. Ich atmete die frische Waldluft tief ein und hielt lange inne bevor ich die Tür vor mir anschließend  Schloss. Ich torkelte wie besoffen hinüber zum Sessel, wo mein Vater immer drin saß und setzte mich. Die Pfeife roch noch ziemlich stark als würde er sie gerade noch rauchen. Mir kamen wieder die Tränen hoch. „Wieso nur….“ Ich blickte in den Karmin hinein, wo die letze Asche vom Holz drinne war. Einige Guten,  glühte noch rot. Ich schloss die Augen und lehnte mich in den Sessel hinein. Total erschöpft und fertig schlief ich ein. Ich war total fertig. So viele eindrücke die ich erstmal verarbeiten musste. Mein Kopf drehte ich im Sessel hin und her, als ich das alles auf neue was ich erlebt hatte Träumte. Als ich wach geworden bin erschrack ich. Es war also doch nur ein Traum. Rechts neben mir konnte ich im Spiegel mein Gesicht erkennen. „Oh nein, es war also doch kein Traum..“ Bleich, rote Augenränder und von oben bis unten Blut verschmiert. Meine Hände sahen aus als hätte ich im Blut gebadet. Ich stand auf und ging rüber in einen weiteren Raum,  wo ich mich jeden Morgen waschte und fertig machte. Bad konnte man diesen Raum nicht nennen. Langsam knotete ich mein Kleid auf und zog es langsam über meinen Schultern. Mein weiße Bluse die ich darunter trug war genauso Blut verschmiert. Vorsichtig knüpfte ich diese auch auf und zog sie aus. Halb nackt wie ich da stand, sah ich im Spiegel das, dass Blut bis zu meiner Haut durch das Kleid und der Bluse durchgedrungen war. Angewidert zog ich auch das rest aus und schmieß es in die große Wäschewanne. Unterm Spiegel stand ein großen Eimer mit Wasser, damit waschte ich mich sauber, überall da wo das Blut von meinen Eltern klebte. Seufzend wickelte mich dannach in einem Handtuch ein. Sauber, so fühlt man sich doch am besten. Aber sauber fühlte ich mich ganz und gar nicht. Ich hatte das Gefühl das von meinen Eltern das Blut noch überall an mir klebte. Es war ein schreckliches Gefühl. Mit dem Handtuch umwickelt ging ich rüber zum Kamin und versuchte ein Feuer zu entfachen, was auch gleich zum ersten mal mir geling. Der Kessel der überm Feuer hing wurde von mir gestern mit frisch Wasser befüllt. Durch die Tür, in mein Schlafzimmer,  suchte ich in meiner Kommode etwas zum anziehen raus. Aber dadrin war nur mein Lieblingskleid, was mir meine Mutter nähte. Sie schneiderte sehr gerne. Es war ein langes schwarz rotes Kleid. Es schmiegte sich fast Hauteng an meinem Körper. Ich zog es an, um ganz nah bei ihr zu sein. Es passte immer noch wie angegossen. Ich suchte nur noch schnell einige Sachen zusammen die ich in einem Lederbeutel packte. "Eine lange Reise wird das werden...", sagte ich zu mir selbst. Das Wasser kochte. Ich hing vorsichtig den Kessel ab und goss das Waser in die Wäschewanne. "Wie ruhig alles ist...", flüsterte ich. Über das Waschbrett fing ich an die Blut überströmmte Wasche zu rubbeln,  solang das sie langsam sauber wurde. Dabei fing ich wieder an zu weinen. Sie wird einfach nicht sauber. Das Blut will einfach nicht abgehen. Ich seufzte "..das hat doch alles keinen Zweck." Ich verließ den Raum schnappte mir den Lederbeutel, den Bogen und meine Pfeile. "Mutter...., Vatter...., wenn ihr mich hören könnt, ich gehe auf die Reise und suche nach euren Mörder und nehme Rache an ihn." Seufztend verließ ich das vertraute Elternhaus und schloss die Tür hinter mir.  Paar Meter weiter fing meine Reise an. Denn genau darüber war das Schlafzimmerfenster von meinen Eltern. Ich hockte mich hin und versuchte im Gras irgendwelche spuren zu finden, der mich zum Mörder bringt. "Da, Blutspuren, wenn ich den hinter her gehe werde ich sicherlich etwas finden." Entschlossen ging ich los in den Wald hinein.

Misaruka ~ Der Wald Von SiéryenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt