Meredith's Tag

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Meredith

16:58 Uhr, noch zwei Minuten dann werde ich die Polizei rufen. Keine große Sache. Trotzdem habe ich ständig Flashbacks an diesen Tag, als meine Mutter sich das Leben nehmen wollte. Und das nur wegen einem Mann, den sie wollte aber doch niemals kriegen würde.
Ich frage mich, ob ich mich bald auch so fühlen würde, ob Derek noch lebt, warum er nicht antwortete und warum er sein Meeting verpasste. All diese Dinge fragte ich mich jetzt schon den ganzen Tag, doch ich war mir nicht sicher ob ich auf diese Fragen Antworten wollte, denn wenn etwas passiert, dann ja wohl mir.
16:59 Uhr
Noch ein paar Sekunden, dann werde ich die Polizei rufen.
Als Chirurgen, bekommen wir gelernt, auf das Beste zu hoffen doch auch gleichzeitig das Schlimmste zu erwarten. Das hieß für mich, Derek's Flug hatte Verspätung und er hat sein Handy aus und ist inzwischen in DC. Doch auch gleichzeitig wusste ich, dass ich mich darauf gefasst machen musste, einen Anruf zu bekommen und mir mitgeteilt wird, dass ich von nun an Witwe und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern bin.
17:00 Uhr
Es war soweit. Ich stieg gerade auf, um zum Telefon zu laufen, als ich ein Polizeiauto in die Einfahrt fahren sah. Ich wusste das hieß nicht gutes.
Sie sagte mir, ich solle keine Angst haben, sie sagte mir alles würde gut werden.
Komisch, oder? Die Art wie unser Gedächtnis funktioniert. Es gibt die Dinge, an die man sich kaum erinnern kann und da gibt es noch die Dinge, die man nie wieder vergessen wird.
Ich war gelähmt vor Angst, ich hoffe inständig, dass das nur ein Streich meines Gehirns war, und ich mich einfach an den Tag erinnerte als meine Mutter ihr Leben beenden wollte. Doch auf eine seltsame Art und Weise, wollte ich unbedingt, dass das real ist und ich die Gewissheit über Derek habe, ich weiß ob er lebt oder nicht. Ich wollte wissen was los ist auch wenn ich so eine verdammte Angst davor hatte.
Es klopfte und ich wusste nicht, wie ich zur Tür gelangen sollte. Die Tür war so nah und doch so weit weg. Ich versuchte mich zu bewegen , mehrfach sogar , bis ich endlich dir Tür erreichen konnte.
Ich machte sie auf und schaute in die Augen des Polizisten.
,,Ma'am, wohnt hier Derek Shepherd?"
,,Ja", sagte ich und mir wurde so schlecht , ich hätte auf der Stelle umfallen können, ,,er ist mein Ehemann."
,,Es tut mir leid, aber Ihr Mann hatte einen Unfall", erklärte er mir. Und ich wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen, doch ich durfte nicht, denn ich bin Meredith Grey. Ich habe schon schlimmeres erlebt. ,,Könnten Sie bitte mit uns kommen?", riss er mich aus meinen Gedanken.
,,Ich kann hier nicht einfach weg, was soll ich denn mit meinen Kindern machen?", fragte ich ihn. Und er sagte mir ich solle sie mitnehmen, was ich auch tat.
Als wir das Krankenhaus erreichten, wurde mir erklärt, was genau passiert ist, dass man seine Identität nur durch ein Mädchen feststellen konnte, die er heute morgen rettete. Außerdem hatten sie mir gesagt, dass es leichte Komplikationen bei der OP gab, er sie aber gut überstanden hätte, vor einigen Minuten aufgewacht ist und schon nach mir gefragt hat. Ich wollte so schnell wie möglich zu ihm. Man hat mich hingebracht und ich war unendlich glücklich darüber, dass Derek noch lebte und dass er sein Meeting nur verpasst hatte weil er zum Helden wurde und mal wieder Leben rettet, wobei er sein eigenes gefährdete.
Als wir endlich in seinem Zimmer ankamen, legte ich mich zu ihm und hörte einfach seinem Herz zu, welches in seiner Brust schlug. Es war so beruhigend, denn ich wusste, dass sein Herzschlag mir versicherte, dass er lebte.

How To Save A Life (Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt