03:33 Uhr, London - Nach Besuch des Funky Buddha
Deine Muskeln erschlaffen. Die Bewegungen verlaufen unkoordiniert. Wie betäubt. Keine Kontrolle mehr über dich. Nicht mehr imstande sein etwas wahrzunehmen. Oder jemanden. Ohne jegliche Orientierung gehst du den langen Pfad entlang. Dieser Weg, der unendlich lang scheint. Dunkel. Düster.
"Na, was macht denn eine attraktive junge Frau um die Uhrzeit an solch einem Ort?" Angst. Pure Angst strömt durch deinen Körper. Warmer Atem verteilt sich auf deinem Nacken. Panik.
"Das kann sehr gefährlich enden. Was für Typen hier alles rumlaufen. Du musst beschützt werden."
Überrascht von dir selbst, überhaupt ein Wort herauszubekommen, schreist du ihn an. "Ich kann schon auf mich selbst aufpassen. Bist du meine Mutter oder was?"
Schweigen. Plötzlich spürst du, wie er deinen Arm nimmt und dich hinter sich herzieht. Er presst dich an eine Wand. Das erste mal, dass du den Mann siehst, der dir das Gefühl der Bedrohung beschert.
"Was willst du von mir?"
"Was ich will? Ich will dich nur beschützen, Honey. Du bist so schön. Es gibt viele Männer, die alles tun würden, um dir nahe zu sein. Wirklich alles."
"Und woher soll ich wissen, dass du nicht ebenfalls einer dieser Typen bist? Wer versichert mir, dass ich nicht unfreiwillig etwas machen muss?"
"Glaub mir, unfreiwillig wirst du überhaupt nichts tun."
Erst nach kurzem Nachdenken wird dir bewusst, in welcher Situation du dich befindest. Das einzige, was du in der Lage bist, zu vollbringen ist zu schreien.
Du schreist um dein Leben, doch niemand hört dich.
"Ok, du wolltest es nicht anders. Dann muss ich es dir wohl leider auf die harte Tour beibringen."
Er fängt an deinen Hals zu küssen. Ein tiefes Brummen ertönt. Er scheint es sichtlich zu genießen, während du vor dich hin wimmerst. Ohne Rücksicht auf dich zu nehmen bahnt er sich den Weg zu deinen Lippen.
"Du bist so wunderschön"
"Bitte lass mich gehen. Ich werde auch niemanden davon erzählen. Bitte."
"Das ist aber nicht das, was ich will. Ich will nur eins: Dich!"
Gierig presst er seinen Mund auf deinen. Du denkst nicht daran, den Kuss zu erwidern.
"Mach schon, sonst lernst du mich richtig kennen."
Sofort beginnst du, ihn ebenfalls zu küssen. Aus purer Angst.
Du gestaltest dir noch einmal das Profil des mysteriösen Mannes vor deinen Augen. Dreitagebart, Tattoos, Piercings, durchtrainiert. Er wirkte anziehend, reizvoll und verlockend. Wenn du ihn unter anderen Umständen kenngelernt hättest, würdest du sicherlich anders über ihn denken. Doch davon ist nicht der Fall. Er zwingt dich etwas zu tun, was du nicht möchtest. Oder vielleicht doch? Der Gedanke, dass du Gefallen an einem Mann findest, der versucht, dich zu missbrauchen ist absurd. Doch nicht unmöglich. Und auch wenn du dir es nicht eingestehen willst, hat er eine gewisse Wirkung auf dich, die zuvor noch kein Mann erzielt hat.
Du fängst an, in den Kuss hineinzulächeln. Verwundert löst er sich von dir und schaut dich mit einem Blick an, den du nicht deuten kannst.
"Warum schaust du mich so komisch an?"
"Ich habe doch gesagt, dass du nichts unfreiwillig machen musst."
"Du Mistkerl"
"Damit kann ich leben."
Auf einmal herrscht Stille. Erst in diesem Moment fällt dir richtig auf, wie hübsch er eigentlich ist. Ihr kommt euche beide wieder näher. Doch dieses Mal ist es anders als vor einigen Minuten. Beinahe magisch. Als eure Lippen sich erneut treffen kribbelt es in deinem ganzen Körper. Du entwickelst doch nicht etwa Gefühle für ein Person, die vor kurzer Zeit noch gegen deinen Willen gehandelt hat und wohlmöglich noch weiter gegangen wäre, wenn du die Situation nicht ein wenig aufgelockert hättest? Oder doch? Nein, das ist doch unmöglich. Trotzdem genießt du, seine Nähe zu spüren.
"Aber denk jetzt bloß nicht, dass es eine kleine Turtelei wird. Ich brauche diesen Widerstand einer Frau."
Er zwinkert dich an und du verstehst sofort.
"Klar, sonst kannst du dich ja nicht mehr bei deinen Freunden behaupten."
"Ich glaube wir verstehen uns"
Er fängt an deine Hose zu öffnen.
"Was wird das denn jetzt?", fragst du.
"Was glaubst du wohl?"
"Aber..."
"Nichts aber, ich hole mir das, was ich will. Und zwar jetzt."
Genau in dem Augenblick wird dir erst wieder bewusst, was für ein Mann vor dir steht. Die ganzen Gefühle sind wie weggeflogen. Was hast du dir nur dabei gedacht, Gefallen an ihm zu finden. Er will doch nur auf das eine hinaus.
"Ok, es war nett mit dir, aber ich muss jetzt wirklich nach Hause", versuchst du die Situation doch noch wenden zu können. Doch vergeblich.
"Leidest du etwa an Stimmungsschwankungen oder was? Ist mir auch egal. Du bist eh nur eine von vielen."
Mit hektischen Bewungen zerrt er sich die Hose runter. Er presst seine Lippen auf deine, aber nur, um dich ruhig zu stellen. Und dann passiert es. Er stößt in dich. Du leidest unter höllischen Schmerzen. Er wird immer schneller. Das hat nichts mit Liebe zu tun. Es geht nicht darum, sich nahe zu sein. Nein, er will einfach nur seinen Frust loswerden. Währenddessen kannst du dir nur schwer vorstellen zum Höhepunkt zu gelangen.
Die letzten Sekunden, die du ertragen musst. Die Tränen fließen deine Wange hinunter. Und dann ist er so weit. Er kommt, ohne auch nur ein bisschen von Schlechten Gewissen zu zeigen. Schnell zieht er sich die Hose wieder an und rennt weg.
Seine letzten Worte waren: "Ach übrigens, ich bin Zayn. Merk dir das am besten!"
Dann ist er weg. Doch du bist dir sicher: Nicht für immer!
Du sinkst auf den Boden. Ohne jegliches Gefühl. Du zückst dein Handy.
"Schatz, was ist denn los? Wo bist du?"
"Niall, ich wurde vergewaltigt"
Das sind die letzten Worte, an die du dich erinnern kannst. Du sitzt da, wie betäubt: Und dieses Mal nicht vom Alkohol.
Ich hoffe es ist ok, wenn ich Niall als deinen Freund genommen habe. Wenn ich es ändern soll, sag Bescheid! :)