Kapitel 1

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Hey erstmal ♥

Danke für die votes & reads! Der Prolog und das erste Kapitel sind eigentlich eher die Hinführung, deswegen sind sie 1. nicht so lang und 2. noch nicht so ausgereift. Die nächsten Kapitel werden hauptsächlich auf der Erde spielen und somit auch mehr mit den Jungs zu tun haben. Ich hoffe das erste Kapitel gefällt euch trotzdem ♥

Übrigens spielen kursiv gedruckte Teile im Himmel! 

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Ich sitze in der Hollywoodschaukel vor unserem Haus und beobachte die Vögel, die über die Pflastersteine hopsen und sich in dem kleinen, leise plätschernden Bach neben dem Weg putzen. Sie zwitschern fröhlich, aber sobald ich mich auch nur einen Millimeter bewege flattern sie los.

„Em?“, Tiffin erscheint hinter mir in der Haustür.

‚Unser Himmel’ – das hatte Gran gesagt und sie hatte Recht behalten. Hier ist fast alles so, wie Tiffin und ich es uns immer gewünscht haben. Das einzige, was uns wirklich fehlt, sind unsere Eltern und natürlich unsere Freunde. Vor wenigen Tagen hatte Gran uns zum ersten Mal zum Welttor geführt, an dem die Schutzengel auf die Erde blicken und sie sogar in einer gewissen Form wieder betreten können. Ich hatte meine Freunde beobachtet, habe mit angesehen, wie sie die schreckliche Nachricht von unserem Unfall bekommen haben, die Trauerfeier in der Schule, die Rede unseres Direktors, die Tränen meiner Freundinnen. Ich habe mir gewünscht ihnen ein Zeichen geben zu können, ihnen sagen zu können, dass es mir gut geht, dass ich gut aufgehoben bin, dass ich nicht für immer einfach verschwunden bin. Seitdem haben Tiffin und ich diese Stelle in unserem Himmel nicht mehr aufgesucht. Gran hatte uns gewarnt, dass es schwer werden würde, sich an den Anblick zu gewöhnen, aber das wollten wir auch gar nicht.

„Ja?“, ich drehe mich auf der Bank und sehe meinen kleinen Bruder an.

Er sieht überhaupt nicht mehr aus wie zwölf, denn er steht aufrecht und selbstbewusst in der Tür, seine Haare sind in den letzten Tagen unglaublich schnell gewachsen und seine Gesichtszüge werden reifer. Es macht mir Angst ihn älter werden zu sehen, aber das ist nur eines der Dinge, an die ich mich hier noch gewöhnen muss.

„Es ist bald soweit, wir sollten los gehen. Gran wartet sicher schon.“

Tiffin trägt nur eine kurze Hose und ein T-Shirt, obwohl der kühle Wind um die Bäume fegt und die Blätter sich bereits rot färben.

„Ja, gehen wir, ich bin fertig.“ Ich zeige ihm nicht, dass ich unser Treffen mit Gran völlig vergessen habe. Gestern hatte sie uns gesagt, dass wir uns mit ihr am Welttor treffen sollten, denn es gäbe etwas Wichtiges zu besprechen.

Während Tiffin und ich nebeneinander die Straße entlang schlendern reden wir kaum. Wir haben uns sowieso schon lange nicht mehr richtig unterhalten und seit wir in unserem Himmel sind eigentlich überhaupt nicht mehr. Tiffin ist meistens in unserem Haus, das wir nach unseren Wünschen und Vorstellungen eingerichtet hatten, oder er spielt mit einem der Kinder aus der Nachbarschaft. Ich dagegen sitze hauptsächlich im Pavillon oder auf der Schaukel und denke einfach nur nach. Die Zeit vergeht hier oben sehr schnell und so habe ich kaum bemerkt, dass schon fast sieben Tage seit unserem Tod vergangen sind.

Tiffin biegt nach links ab und ich folge ihm über die kleine Brücke, die direkt in Richtung Welttor führt.

Wir sehen Gran schon von Weitem, denn sie winkt uns freudig lächelnd zu. Hinter ihr erhebt sich das riesige Gebäude, umringt von Bäumen, Palmen und kleinen Büschen, die sich im Wind biegen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 07, 2013 ⏰

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