2. Teil: Niall

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Gibt nicht viel zu sagen also...: das neue Kapitel:

2. Teil: Niall (1.287 Wörter)

Nachdem ich Zayn noch dabei geholfen hatte, neues Popcorn herzustellen, begaben wir uns wieder ins Wohnzimmer. Liam hatte sich daran gemacht, das verschüttete Popcorn mit dem Staubsauger zu beseitigen, während Harry und Louis wieder auf dem Sofa saßen und lautstark diskutierten, welchen Film sie gucken wollten. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu und beobachtete stattdessen Zayn. Ich brauchte ihn nur anzusehen und schon stieg in mir dieses Gefühl hoch, das ich nur noch intensiver fühlte, wenn er mich so durchknuddelte wie vorhin. Ich hatte beschlossen, dieses Kribbeln, welches ich nur bei ihm verspürte, einmal genauer 'unter die Lupe' zu nehmen, da es mich doch sehr verwirrte. Also kam es mir gerade Recht, dass sich Harry und Louis nun, da sie sich entschieden hatten, welchen Film sie denn sehen wollten, vollständig auf der Couch ausgebreitet hatten. Liam hatte sich somit den Sessel geschnappt und Zayn bedeutete mir, mich auf den einzigen noch freien Platz neben ihn zu setzen. Ich ließ mich dort nieder, stellte das neue Popcorn vor uns ab und fragte: „Und? Für welchen Film habt ihr euch entschieden?“ „The Woman in Black“, schrie Louis. „Der Horrorfilm mit Daniel Radcliffe?“, hakte Liam nach und Harry nickte bestätigend. Ich verzog mein Gesicht zu einer leichten Grimasse. Die Jungs wussten doch, dass ich Horrorfilme nicht leiden konnte. Zayn musste mein Mienenspiel bemerkt haben, denn er fragte: „Müssen wir schon wieder einen Horrorfilm gucken?“ „Hast du etwa Aaaangst, Zaynie? Lou und ich dürfen heute auswählen und wir wollen nun mal einen Horrorfilm gucken“, antwortete Harry leicht belustigt. Zayn sagte ausnahmsweise nichts zu dem Spitznamen, den Harry ihm gerade verpasst hatte und schaute mich entschuldigend an, als wollte er sagen: Ich hab´s versucht, sorry. Ich nickte leicht und lächelte ihm dankend zu.  

Wir lehnten uns alle, in meinem Fall eher weniger, entspannt zurück und der Film begann. Schon nach den ersten zwei Szenen hatten sich meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Das hier war definitiv nicht mein Themengebiet! Ruhig atmen Niall, einfach ruhig atmen. Ich hoffte, dass ich nicht anfing zu zittern, was mir bei solchen Streifen leider sehr oft passierte, doch anscheinend war mein Wunsch nicht erhört worden. „Ist dir kalt?“, wurde ich da auch schon von Zayn gefragt. „Du zitterst so“. „Das ist wegen dem Film“, antwortete ich leicht beschämt. Er guckte mich nur mitleidig an, zog mich in seine Arme und meinte: „Ich pass auf dich auf, okay?“ Also kuschelte ich mich an ihn und versuchte nicht allzu auffällig seinen einzigartigen Geruch einzuatmen. Ich spürte seine Arme überdeutlich und mein Herz raste plötzlich im Highspeed, doch das zittern, dass meinen Körper eben noch geschüttelt hatte, ließ fast augenblicklich nach. Es war unglaublich welch beruhigende Wirkung er auf mich hatte und wie sehr er gleichzeitig mein Innerstes in eine andere Art von  Aufruhr versetzte. Als sich dann die nächste Horrorszene anbahnte, vergrub ich meinen Kopf in seinem Nacken und verharrte in dieser Position.

„Ni, der Film ist vorbei“, holte mich eine sanfte Stimme aus meiner Geistesabwesenheit. Als ich aufblickte, sah ich in das Gesicht, welches fast meine gesamten Gedanken beherrscht hatte und musste augenblicklich lächeln.  Zayn lachte: „Hast du geschlafen Kleiner? Du guckst als hätte ich dich aus den schönsten Träumen gerissen.“  „Du hast ja gar kein Popcorn gegessen Nialler. Wirst du krank?“ Liams besorgte Stimme rettete mich vor einer Antwort. Harry hatte wohl das gleiche gedacht, denn er war kurz davor, sich eine Hand voll Popcorn zu schnappen. Schnell brachte ich meinen süßen Mais in Sicherheit. Ich war ja sonst schon pingelig, wenn es um mein Essen ging, aber dieses hier hatte nun mal Zayn extra für mich zubereitet, also hatte sich daran auch gefälligst keiner von den Jungs zu vergreifen. „Okay, ihm geht´s gut. Er verteidigt sein Essen noch“, musste Louis natürlich mal wieder seinen Senf dazugeben.  „Ich denke wir sollten noch was Essen und dann ins Bett, oder Jungs?“, wechselte Zayn das Thema. Liam antwortet nur mit einem Nicken und verschwand dann sogleich in der Küche. Harry folgte ihm auf dem Fuß. Da merkte man mal wieder, dass wirklich nur 2 von uns ansatzweise kochen konnten. Um die Zeit bis die beiden mit dem Kochen fertig waren zu überbrücken, begann ich dann doch mein Popcorn zu essen. Auch Zayn griff ein paar Mal in die Schüssel, was Harry zu einer Beschwerde anregte, als er den Kopf wieder aus der Küchentür steckte: „Ihn lässt du also mitessen, aber mir gibst du nichts ab oder wie?“. Ich grinste bloß. „Er hat mir immerhin bei der Zubereitung geholfen“, war das Einzige, was ich dazu sagte. Ich würde ihnen sicher nicht auf die Nase binden, dass ich mit Zayn mein Essen immer und überall geteilt hätte. „Die Spaghetti sind fertig!“. Liam verhinderte, dass diese Diskussion ausartete, indem er eine riesige Schüssel Nudeln ins Wohnzimmer balancierte. „Hazza könntest du die Soße holen? Zayn, wir brauchen auch noch Teller und Besteck…“

Als wir alle satt waren, half ich Liam beim Spülen, während die anderen schon mal in unseren zwei Badezimmern verschwanden. Völlig in Gedanken über meine Gefühlswelt versunken, bekam ich gar nicht mit, das Liam mich schon dreimal etwas gefragt hatte. Erst als er schließlich lautstark meinen Namen schrie, schreckte ich auf. „Sorry Leeyum, ich war in Gedanken, was gibt’s?“ „Ich mach mir Sorgen um dich. Du bist in letzter Zeit oft so abwesend. Ist alles in Ordnung?“ Ich lächelte ihm beruhigend zu. „Alles in Ordnung Liam. Es gibt nur eine Sache, zu der ich meine Gedanken etwas ordnen muss“. „Gut. Aber du weißt, wenn was ist, kannst du immer zu mir kommen, ja?“ „Ich weiß.“

Alle waren in ihren Zimmern und schliefen bestimmt schon längst. Ich jedoch kam einfach nicht zur Ruhe. Die paar Szenen, die ich vom Film noch mitbekommen hatte, spukten immer wieder in meinen Gedanken herum und das Gewitter, welches draußen tobte, trug auch nicht gerade zu meiner Entspannung bei. Der Sturm schien auch nach einer Stunde immer noch nicht nachlassen zu wollen. Er wurde sogar immer heftiger. Ich beschloss mal wieder die einzige Beruhigungsmethode auszunutzen, die mir noch einfiel. So leise wie möglich, schlich ich mich auf den Flur, in das gegenüberliegende Zimmer. Wie immer schlief Zayn mit hochgezogenen Rollläden und als der Mond für ein paar Sekunden zwischen den dunklen Wolken auftauchte, sah ich sein wunderschönes Gesicht friedlich schlafend auf die Kissen gebettet. Allein dieser Anblick reichte aus, um meine Angst zu mindern. Vorsichtig und immer darauf bedacht ihn nicht zu wecken, legte ich mich neben ihn in sein Doppelbett.

Ich wurde wach, als ich spürte, wie mich jemand zart in die Seite stupste. „Niall? Was machst du hier?“  Zayn. Das war definitiv Zayns Stimme. Wieso fragte er, was ich in meinem Zimmer machte? Oder war ich etwa in seinem Zimmer? Verwirrt schlug ich die Augen auf. Tatsächlich. Ich befand mich immer noch in Zayns Zimmer. Scheiße. Was sollte ich denn jetzt sagen? „Ich ähh also ich…“, mehr als ein Stottern brachte ich nicht zu Stande. Okay Niall, ganz ruhig. Jetzt nur nicht durchdrehen. Wieso musste ich neben ihm einschlafen? Wenn ich ihn sonst während dem Schlafen betrachtet hatte, war ich immer in mein Zimmer zurückgekehrt, bevor er aufgewacht war. Es war ja klar gewesen, dass das irgendwann mal schief laufen musste. „Ich hatte vor dich zu wecken und irgendwie muss ich dann wieder eingenickt sein“, log ich ohne ihm in die Augen zu sehen. Hoffentlich nahm er mir das ab, auch wenn es meiner Meinung nach nicht sehr überzeugend klang. Aber was hätte ich ihm denn sonst erzählen sollen? Ich konnte ja wohl schlecht sagen, dass es mich einfach beruhigte, ihm beim Schlafen zu beobachten und dieses Kribbeln zu spüren.

Dann hätte ich ja gleich zugeben können, was ich mir auch endlich wirklich eingestand, dass ich nämlich unwiderruflich in ihn verliebt war.

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TBC.

This TinglingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt