Kapitel 38

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*Harry P.O.V*

Ich höre ein Schreien. Es kommt aus der Richtung von Charlie's Zimmer. Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer. Auch die anderen kommen aus ihren Zimmer und schauen sich verwirrt um. Dann hört man wieder Schreie, doch diesmal klingen sie so voller Angst und Panik. Ich sprinte zu ihrem Zimmer und reiße die Tür auf. Das Licht ist schon an und Willow versucht verzweifelt eine schreiende und weinende Charlie zu wecken.

"Willow was ist los?" frage ich angespannt und setze mich zu ihr.

"Sie hat wieder einen Albtraum. Ich bekomm sie nicht wach." sagt Willow verzweifelt. Ihr laufen Tränen über die Wange und sie versucht wieder sie zu wecken.

"Charlie. Komm schon. Bitte wach auf. Es ist nur ein Traum." sagt sie immer wieder und rüttelt an ihr.

"Charlie!" rufe ich und klopfe ihr auf die Wange.

"Das bringt nichts. Das versuche ich schon seit Minuten." sagt sie weinend. Langsam verzweifle auch ich.

"Vorsicht." höre ich Niall hinter mir. Er kommt zu uns und hat ein großes Glas Wasser in der Hand.

"Wenn das nichts bringt, weiß ich auch nicht weiter." sagt er und schüttet es ihr ins Gesicht. Zu erst passiert nichts, doch plötzlich reißt sie schreiend ihre Augen auf und sitzt kerzengrade im Bett. Sie fängt stark an zu weinen und Willow nimmt sie sofort in den Arm.

"Shhh." sage ich und versuche sie zu beruhigen, als ich beide in den Arm nehme.

"Es war nur ein Traum. Alles ist gut." sage ich und schaue sie an. Willow lässt sie vorsichtig los und die Jungs setzen sich ebenfalls zu uns aufs Bett.

"N-Nein. Es w-war kein Traum." sagt sie mit brühiger Stimme und weint noch immer.

"Wie meinst du das?" frage ich irritiert.

"Es ... war eine Erinnerung." sagt sie leise. Sie schaut mich mit roten, verweinten Augen an.

"Hey. Es ist alles gut." sagt Willow und nimmt sie noch einmal in den Arm. Die beiden schauen sich an und Charlie nickt auf einmal leicht. Willow lächelt sie leicht an und steht auf.

"Ich ... muss euch das erklären. Ich kann das nicht mehr." sagt Charlie leise als sie vor uns steht.

"Meinst du ..." fange ich an.

"Ich rede von Sally. Und etwas, was danach ... passiert ist." sagt sie und wischt sich die Tränen weg. Damit gehen wir zum Sofa und setzen uns hin. Charlie setzt sich in den Sessel und Willow auf die Lehne.

*Charlie P.O.V*

"Also. Sally ist meine Zwillingsschwester. Sie ist gestorben. An unserem vierten Geburtstag." beginne ich und schlucke einmal schwer.

"Eine Woche vorher, ging es ihr nicht gut. Sie hatte Bauchschmerzen und ich bin mit unserer Mutter uns Sally ins Krankenhaus gefahren, weil es so schlimm wurde. Sie konnten nicht sagen, was sie hat und sie konnten ihr auch nicht helfen. Ich war vier. Ich habe nicht verstanden was passiert. An unserem Geburtstag, kamen meine Eltern dann zu mir. Wir saßen zu Hause auf der Couch, als meine Eltern es mir gesagt haben. Sie ist am Morgen unseres Geburtstages gestorben. Niemand weiß, woran es lag. Man wusste nur, das sie es nicht überleben wird. Das war von Anfang an klar. Seit dem, hat Geburtstag keinen Wert mehr. Ich habe nicht verstanden, warum sie nie wiederkommen wird. Nur eins war mir klar. Das ich jetzt allein war, ohne meine Schwester. Eine Woche später, ist es passiert. Ich war auf dem Spielplatz und ein Mann kam auf mich zu. Er hat mich im Busch ... vergewaltigt. Ich habe nie mit jemandem drüber gesprochen. Meine Eltern haben mich zu mehreren Psychologen gebracht, aber ich habe mit niemandem gesprochen. Nur mit Willow. Ich habe als ich 3 war angefangen zu tanzen und als das ganze passiert ist, habe ich mich nur noch auf das tanzen konzentriert. Durch das Training, konnte ich es erstmal vergessen. Ich konnte mit dem tanzen das ausdrücken, wofür ich keine Worte hatte."

Damit beende ich alles und mir laufen wieder Tränen de Wange runter. Niemand sagt etwas. Alle schauen mich geschockt an.

"Charlie das ..." fängt Harry an doch weiß anscheinend nicht was er sagen soll. Er kommt zu mir und nimmt mich einfach nur in den Arm. Er schließt seine Arme fest um mich und hält mich einfach nur fest.

"Danke." sagt er schließlich leise.

"Wofür?" frage ich etwas irritiert.

"Dafür, das du so ehrlich warst. Dafür, das du es uns erzählt hast. Dafür, das du nie aufgegeben hast." sagt er unter Tränen und ich nehme ihn fest in den Arm.

"Einfach nur Danke." sagt er leise und ich vergrabe mein Gesicht in seinen Haaren.

"Wie spät ist es?" frage ich, nachdem wir uns alle etwas beruhigt haben.

"Es ist 4 Uhr morgens." sagt Zayn und lächelt mich leicht an.

"Es hat keinen Sinn jetzt wider schlafen zu gehen." sagt Liam und wir stimmen ihm zu.

"Es ... gibt da noch etwas was ich euch sagen muss." sage ich nach einer Weile dun schaue zu Willow. Sie nickt aufmunternd und ich schaue wider zu den Jungs.

"Was gibt es denn?" fragt Louis.

"Ich ... Ich bleibe hier." sage ich etwas stockend.

"W-Was?" fragt Harry.

"Ich komme nicht mit zurück. Ich bleibe hier." sage ich mit fester Stimme und schaue die Jungs an.

"Was? Aber wieso? Was ist mit deinem zu Hause?" fragt Harry angespannt und irgendwie enttäuscht.

"Das ist es. Zu hause. Mein zu Hause ist hier." sage ich und stehe auf. As wird glaube ich eine längere Diskussion.

"Nein. Dein zu Hause ist in London. Bei mir und den Jungs. Bei deiner Familie." sagt er und steht ebenfalls auf.

"Das ist es Harry. Das ist es eben nicht. Mein zu Hause ist nicht in London. Es ist hier. Ich bin hier aufgewachsen. Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht. Ich habe all meine Freunde hier, mein Team und ... ich gehöre einfach nicht nach London. Ich gehöre hier her." sage ich verzweifelt und versuche es ihm klar zu machen.

"Aber ich bin dein Bruder. Deine Familie wohnt dort und du wirst wieder mitkommen. Das hier ..." fängt er an und wird sauer.

"Nein Harry. Das hier ist mein zu Hause. Wie oft denn noch. Auch wenn du mein beider bist. DU wohnst schon dein ganzes leben in England. Wie würdest du das finden, wenn du plötzlich auf der anderen Seite der Welt leben müsstest?" frage ich ihn aufgebracht.

"Harry sie hat recht." sagt Niall plötzlich und steht auf.

"Das hat sie mir schon mal gesagt. Das hier ist ihr zu Hause. Genauso wie Irland immer mein richtig zu Hause sein wird. Es ist so und du musst damit leben, denn es ist so und du kannst sie nicht zwingen mitzukommen. Sieh es ein. Ihr Leben findet hier statt. Nicht in London. Hier. Ganz allein hier." sagt er und schaut Harry ernst an.

"Was? Natürlich kann ich das. Ich bin ihr Bruder und ..." fängt er jetzt sauer an.

"Hey. Du bist zwar mein Bruder, aber du kannst trotzdem nicht sagen, das du mich hier einfach wegziehst. Ich bleibe bei Willow. Ihre Eltern sind einverstanden und es ist mir egal was du sagst. Ich bleibe. Sage ich fest entschlossen.

"Aber ..." fängt er wieder an, doch gibt schließlich auf.

"Das klären wir noch." sagt er schließlich. Er geht in sein Zimmer und ich schaue mit Tränen in den Augen zu den Jungs.

"Hey, es ist OK. Es ist verständlich." sagt Niall und nimmt mich in den Arm. Ich schließe meine Arme um ihn und er drückt mich fest.

"Danke. Danke für deine Hilfe." sage ich lächelnd.

"Hey, das ist doch selbstverständlich. Es ist klar, das du hier bleiben willst. Du hast dein ganzes Leben hier verbracht. Das ist klar." sagt er dun er drückt mich noch einmal.

Die anderen gehen alle in ihre Zimmer um sich fertig zu machen.

"Danke Niall." sage ich noch einmal und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Ich gehe in mein Zimmer.

In mir kribbelt alles. Aber warum? Ich habe doch mit Niall abgeschlossen. Oder etwa doch nicht?

Born to dance - 1D FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt