Der Elb schenkte den Verbleibenden der Gemeinschaft des Ringes ein letztes Lächeln und kehrte Helms Klamm den Rücken zu. Er wusste, dies würde bei den meisten von ihnen ein Lebewohl für immer sein.
An seiner Seite stapfte Gimli und es war unverkennbar, dass auch ihm dieser Abschied schwer fiel. Legolas schmunzelte und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Du wirst doch jetzt nicht etwa wehmütig, Zwerg?". Gimli grummelte leise. „Ich komme schon zurecht, Spitzohr."
Eine lange Zeit gingen sie schweigend neben einander her, jeder für sich in Gedanken versunken. Auch wenn Legolas froh war, dass die Zeiten des Krieges vorüber waren, schmerzte ihn die Tatsache, bald wieder allein zu sein. Er hatte jedes Mitglied der Gemeinschaft ins Herz geschlossen. Kurz verweilte er und dachte noch einmal an jeden von ihnen.
Den tapferen Frodo und seinen treuen Freund Sam. Der Mut dieser kleinen Hobbits war erstaunlich. Ohne Zweifel, es war ihm eine Ehre, sie begleitet zu haben. Peregrin und Meriadoc, die kleinen Nervensägen. Niemals hätte er gedacht, ihre lauten Lieder und ihr ständiges Gelächter einmal so zu schätzen. Gandalf der Weiße, es bedarf keiner Worte diesen ehrenhaften Zauberer zu beschreiben. Boromir, der sie so früh verlassen musste. Aragorn, sein treuer Weggefährte, welcher so ausdauernd für das Gute kämpfte. Es kam ihm wie gestern vor, als er sich auf die Suche nach dem jungen Waldläufer begab. Sie alle hatten ihm gezeigt, wofür es sich in all der Trostlosigkeit zu Kämpfen lohnt.
Und zu guter Letzt Gimli. Ihre Freundschaft hatte sich zu etwas Außergewöhnlichem entwickelt. Hätte jemand Legolas Grünblatt, Prinzen des Düsterwaldes, vor vielen Jahren erzählt, dass er einmal einen Zwerg als engsten Freund haben würde, hätte er diesem wahrscheinlich einen Pfeil zwischen die Augen geschossen. Und nun wanderte er mit einem kleinen, rotbärtigen Kerl in den Fangorn-Wald. Es bedeutete Legolas viel, mit Gimli diesen Wald in seiner vollen Pracht kennen zulernen, bevor sich auch ihre Wege trennen würden. Gimli würde zurück zu den glitzernden Höhlen reisen. Doch wohin würde Legolas gehen?
Auf den Gedanken, in den Düsterwald zurückzukehren, blickte er mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite vermisste er den Wald. Seine einzigartige Schönheit und all die Erinnerungen über seine Kindheit und viele hundert Jahre seines Lebens, die er trug. Auf der anderen Seite wusste er, dass für ihn der Düsterwald nie mehr wirklich eine Heimat sein würde, ohne sie.
Lange hatte er diesen Gedanken verdrängt, so war doch bis heute keine Zeit zum Trauern gewesen. Die Abenteuer und die Lebensfreude seine Freunde hatten ihn für einige Jahre verdrängen lassen, was ihn doch immer, egal welche Wege er beschritt, tief in die hinterste Ecke seines Herzens verbannt, begleitet hatte. Und doch spürte er es zurückkehren. Sich langsam wieder nach vorne fressend, wie ein gieriger Wurm. Die unsagbar schmerzhafte Leere. Und sie hatte ein bezaubernd schönes Gesicht. Er hatte dieses noch vor sich, als hätte er es gestern zuletzt gesehen. Verzehrt vor Schmerz. Die Augen gefüllt mit Tränen voller aufrichtiger Liebe, voller Kummer. Tränen, die nicht ihm galten. „Melethril.."
Kopfschüttelnd verbannte Legolas die düsteren Gedanken wieder. Nein, er würde nicht daran zerbrechen. Lange hatte er darüber nachgedacht, nach Valinor zu segeln, doch er war sich sicher, seine Zeit für diese eine, letzte Reise war noch nicht gekommen. Etwas sagte ihm, dass die Valar in Mittelerde noch Aufgaben für ihn vorgesehen hatten.
Und doch wusste der Elb mit Gewissheit, dass ein einsames Leben auf ihn zukam. Ein Leben ohne Liebe.
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Ich habe das erste Kapitel noch etwas kürzer gehalten, damit ihr erstmal einen kleinen Vorgeschmack bekommt, was euch in den nächsten Wochen und Monaten erwarten wird. Eine Art Einleitung. Es ist nicht spannend, aber wie in der Beschreibung bereits gesagt, legte ich viel Wert auf ordentliche Rechtschreibung, Grammatik und auf Details. Ich bin eine kleine Perfektionistin. Nichts jedes Kapitel wird spannend, das kann ich euch schon vorneweg sagen, denn hier wird eine lange Geschichte entstehen. Mit diesem Kapitel bin ich eher so mittelmäßig zufrieden, aber einen Anfang zu finden ist wirklich schwerer, als ich dachte.
Ich hoffe ihr konntet einen guten kleinen,ersten Eindruck erhalten und mich & meinen Schreibstil etwas kennen lernen. Bis zum nächsten Kapitel :)
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Because it was real. - Legolas FF
FanfictionDer Elb schenkte den Verbleibenden der Gemeinschaft des Ringes ein letztes Lächeln und kehrte Helms Klamm den Rücken zu. Er wusste, dies würde bei den meisten von ihnen ein Lebewohl für immer sein. An seiner Seite stapfte Gimlli, und es war unverken...