Drei Wochen Später

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PoV Freddie (warum wohl *böses Lachen*)
Ich sitze im Frühstücksraum des Krankenhauses, den Kopf an die Wand gelehnt. Erinnerungen wirbeln herum und ich kann sie nicht fassen. Nur hin und wieder erwische ich eine, von mir und Palle und dann fühle ich wieder diesen Stich in meinem Herz, bei dem ich mir wünsche selbst tot zu sein. Deshalb bemerke ich auch die Person erst nicht, die sich auf den Platz neben mir fallen lässt. "Hey ich bin Zoe, wer bist du?"
Vor Schreck schmeiße ich beinah mein Messer vom Tisch. Neben mir sitzt ein etwa dreizehnjähriges Mädchen mit orangenen Haaren, die sie im Nacken zu einem unordentlichen Dutt verdreht hat. "Äh Frederick.. aber du kannst mich Freddie nennen", stottere ich. "Ah cool warum bist du hier?", fragt sie neugierig. Nein Palle nicht!! Ich schließe meine Hand krampfhaft um den Tisch als ich antworte: "Ich will nicht darüber reden".
Statt mich jetzt weiter auszuquetschen wechselt sie einfach sofort das Thema. Ziemlich nett von ihr. "Also ich bin hier weil ich so ne Art Krebs hab weißt du?", quasselt sie drauf los. "Hab ich schon immer und das hier ist inzwischen mein Zuhause. Ich weiß nicht mal wer meine Eltern sind. Und die Ärzte lassen mir hier mein Zimmer und dafür helfe ich den kleinen Patienten hier. Ist gar nicht mal so schlecht. Nur im Moment gehts nicht so gut", sie deutet auf ihr Bein das in einer dicken Schiene steckt, "Das war doof. Bin auf der Treppe ausgeruscht und weil meine Knochen jetzt so dünn sind ist da einfach was gebrochen". Sie zuckt mit den Schultern. "Aber das wird schon wieder". Irgendwie tut mir das gut das endlich mal wieder jemand mit mir redet. Obwohl es ihr anscheinend nicht soo toll geht ist sie immer noch fröhlich, weil sie an allem etwas gutes findet. Ich atme einmal tief durch dann fange ich leise an zu reden. "Ich bin hier wegen... nem Freund", ich schlucke. "Einem oder deinem Freund?", fragt Zoe sofort. Man, sie ist echt klüger als ic h es gern hätte. "Ich weiß nicht".
"Wie hättest du es denn lieber?"
Ich überlege kurz. "Ich glaube... mein Freund". Verlegen sehe ich zu Boden. Doch wieder überrascht sie mich. "Okay dann sag das doch". Ich sehe sie kurz an dann nicke ich. "Also... wir... wir waren zusammen. Und dann haben wir an einem Tag bei nem Kumpel übernachtet, wir beide und ein paar Freunde. Und.. da hat jemand was gesagt... was nicht sehr schön war. Und ich musste ihm einfach glauben. Weil wieso sollte jemand wie Patrick... jemanden wie mich lieben?" Ich schluchze auf, dann rede ich vollkommen emotionslos weiter, als wäre das ganze nicht mir passiert. "Ich wollte von der Brücke springen. Ich hätte es auch gemacht aber dann kam Sebastian. Er hat mich gerettet. Und dann kam Patrick und er hat uns einfach nur angesehen, wie wir da standen und dann ist er gegangen. Er hat nicht mehr mit mir geredet und wir waren irgendwie alle in verschiedene Parteien aufgeteilt. Also habe ich ihm über einen Freund eine Nachricht zukommen lassen. Ich habe gesagt... das ich ihn nicht mehr... liebe und das er mich in Ruhe lassen soll. Und dann hat er mir diesen Brief vor die Tür gelegt. Er... er hat mir geschrieben... das er mich immer geliebt hat und... das es ihm leid tut. Ich wusste er würde sich etwas antun. Also bin ich ihm hinterhergelaufen. Er ist den gleichen weg gelaufen wie ich vorher. Aber ich war zu spät. Niemand hat ihm geholfen, so wie Sebastian mir. Er ist einfach gesprungen.... und jetzt ist er... weg." Ich kann es nicht aussprechen, immer noch nicht. Tot. Er ist tot. Ich muss wieder schluchzen und Tränen laufen über meine Wangen. "Tut mir Leid das ich dich damit belästige". Zoe klopft mir beruhigend auf die Schulter. "Hallo? Ich hab ja gefragt. Und tut mir echt leid für dich. Aber bist du sicher das er tot ist?"
Verständnislos sehe ich sie an. "Ich meine: Hast du seine Leiche gesehen oder hats dir wer gesagt?" Übelkeit steigt in mir auf und ich kann einen Brechteiz gerade noch unterdrücken. "N... nein nicht direkt. Aber..."
"Woher willst du dann verdammt nochmal wissen das er tot ist?"
Ich schweige. Sage nicht das man einen Sprung von der Rheinbrücke bestimmt nicht überlebt. "Naja denk noch mal drüber nach. Ich muss jetzt zur Krankengymnastik. Wir sehen uns!"
Mit diesen Worten humpelt sie erstaunlich schnell aus dem Frühstückssaal und lässt mich mit meinen Gedanken allein.

Tja die Geschichte ist noch nicht vorbei.
Ich joffe ihr habt alle geheult als Palle gesprungen ist. Ich nicht. *noch ein böses Lachen* Schönen Abend noch Freunde, ARGO.

PaluffelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt