Let The Game Begin

Kapitel 3

Plötzlich werde ich am Arm hinter einen Baum gezogen und dann gegen den Baumstamm gedrückt. Daraufhin wird mir der Mund zugehalten. Entgeistert blicke ich in unbekannte Augen. Ich möchte schreien, doch die Hand vor meinem Mund verhindert es.

"Du bist dran."

Haucht der Typ vor mir.

"Vivien?" Höre ich Dan. Ich zappel, schlage auf den Typ ein, doch ich komme nicht los.

"Vivien, verdammt, das ist nicht lustig!"

Ich drücke den Typ vor mir mit aller Kraft weg und renne aus dem Gebüsch, bevor er sich wieder fassen kann und mich davon abhalten kann.

Ich renne direkt in die Arme von Dan, welcher mich gerade so durch meine Tollpatschigkeit, aufgefangen hat. Sauer kommt unser Gegner aus dem Busch.

Er rennt auf uns zu, doch in der Zeit stellt sich Dan vor mich und schlägt ihm in den Bauch.

Eine wilde Rangelei entsteht.

Die Jungs rollen sich auf dem Boden hin und her. Mal liegt Dan oben, mal unser Gegner, doch die Schläge bleiben gleich.

"Hört auf!" Versuche ich die Chaoten zu stoppen, doch meine Worte ersticken unter den Fauchereien und Beleidigungen.

Plötzlich rennt ein Mädchen auf uns zu und reißt unseren Gegner aus der Prügelei. "Das war nicht das letzte Mal!" Brüllt der Typ.

Stark schnaufend, richtet Dan seine Jacke und starrt den Typ wütend an. "Soll das 'ne Drohung sein?" Kommt es von Dan.

Kurz schweift mein Blick zu dem Mädchen, welches auch gerade zu mir schaut. Ich nicke unmerklich. Sie ebenfalls.

"Dan, ist gut! Lass uns gehen!" Ich packe ihn am Arm und zerre ihn in eine andere Richtung. Verhasst blickt Dan über seine Schulter, wo der Junge ebenfalls von dem Mädchen, weggezogen wird.

"So ein Pisser!" Zischt Dan gereizt und stapft an den Bäumen vorbei. "Hätte nicht gedacht, dass du so nachtragend bist." Meine ich etwas zu amüsiert und marschiere an dem stehen geblieben Daniel vorbei.

"BITTE, WAS? ICH BIN NICHT NACHTRAGEND!" Ich nicke grinsend. "Ohhhja, deshalb rastest du ja jetzt auch so aus." Triumphierend bleibe ich stehen und schaue zu Dan.

Grinsend laufe ich weiter rückwärts und stolpere prompt über etwas. Ich falle auf den Po, während mein Lächeln schwindet.

Lauthals fängt Dan an zu lachen und kann kaum noch aufhören. Genervt schaue ich ihm dabei zu, doch kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Dann blicke ich auf die weiße Box, über die ich gestolpert bin. "Zum zweiten mal...." Murmel ich, als sich Dan zu mir setzt. "Du bist schon mal über eine Box gestolpert?" Frägt er amüsiert. Ich nicke und öffne die Klappe.

Sofort beugen wir unsere Köpfe über die weiße Box und spähen hinein.

Als erstes greift Dan hinein und zieht 2 Messer heraus. "Perfekt." Grinst er und fährt über die Klinge. Die gibt es kaum, aber dennoch doppelt so viele, wie Personen in der Arena. Dan legt die Messer zur Seite und greift wieder hinein, während er ein Leib Brot heraus zieht.

Hungrig fährt er mit seiner Zunge über seine Lippen, während ich einen Apfel und ein Stück Gurke heraus hole. "Lecker." Flüstere ich und suche weiter in der Box.

Mir fällt ein schwarzes Teil auf, während Dan mittlerweile aufgestanden ist und mit dem Messer rum spielt. Ich ziehe das schwarze Teil heraus und bemerke schnell, das es eine Gürtel-Schnalle ist, mit einzelnen Fächern. Ich stehe auf, schwinge es um meine Hüfte und schnalle es zu.

Ich mustere es genauer.

Ein kleiner Beutel aus Stoff hängt an der Seite. Da passt der Apfel und die Gurke rein. Ich fahre langsam an der Schnalle entlang. Ein Fach für ein Messer. Ich fahre noch ein Stück weiter. Moment, ist das-

"Ein Fach für eine Pistole." Kommt es von Dan, der mich die ganze Zeit beobachtet hatte. Ich schaue auf. "Du meinst, sie haben hier...-?" Dan nickt. "Aber das ist gegen die Regeln! Es geht doch nur ein Messer, andere Waffen sind untersagt!" Protestiere ich. Ernst schaut mich Dan an. "Ich weiß auch nicht..." Kommt es ratlos von ihm.

"Wir sollten weiter." Dan sammelt das Brot auf, während ich den Apfel und die Gurke in den Stoffbeutel stopfe. "Das Brot passt da nicht rein." Gebe ich zu und halte es auf Brust-Höhe. "Ich nehme es. Wenn wir bald eine Pause machen, essen wir ein Stück. Ich hab bären Hunger." Ich lächle kurz und reiche es ihm. Das Messer, welches noch auf dem Boden lag, hebe ich auf und stecke es in die Tasche, welche extra für ein Messer gemacht wurde.

Die leere Box schiebe ich zur Seite.

"Okay, gehen wir!" Fordere ich und stampfe los, dicht gefolgt von Dan.

"Was glaubst du wie viel Uhr wir haben?" Kommt es von Dan. Ich schaue nach oben, zwischen den Bäumen vorbei zur Sonne. "Nachmittag, schätze ich." Murmel ich und seufze tief.

"Sieh mal!" Rufe ich hoffnungsvoll und zeige auf einen etwas größeren Busch. "Was soll da sein?" Frägt Dan desinteressiert und sieht sich wachsam um. "Na, das Loch! Das ist ein guter Platz, auch für die Nacht!" Voller Freude zeige ich auf das Loch. Erst jetzt bemerkt es auch Dan.

Es ist gut versteckt, man sieht es nur, wenn man genauer hinschaut. Über die Nacht wird es niemand entdecken und durch das Loch passen wir auch.

Über Dan's Gesicht huscht ein Lächeln. Kurz darauf kriecht er unten durch. Ich direkt hinterher, doch kurz davor, verstreue ich noch ein paar Blätter davor.

Als ich dann neben Dan unter dem Busch sitze, lächle ich. "Eng hier." Meint Dan und schaut nach oben. "Es reicht für die Nacht." Flüstere ich, aus Angst, uns könnte jemand hören.

Dan bricht das Brot in vier Stücke, reicht mir eins, nimmt ebenfalls eins und legt die anderen 2 Stücke zur Seite.

Gierig esse ich ein Stück das Brotes, doch lasse die Hälfte des großen Stückes übrig, genauso wie Dan. "Wir müssen es uns einteilen." Behauptet Dan und legt die Stücke zu den anderen zwei.

Kurze Zeit ist es still, keiner sagt etwas. Meine Gedanken schweifen umher, klammern sich jedoch an nichts fest.

"Wir sollten einen Fluss oder Bach suchen. Wasser wäre nicht schlecht." Kommt es dann von mir. Dan nickt. "Ist es jetzt nicht zu gefährlich?" Frägt Dan und schaut sich um. Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. "Hast du Schiss?"

"Sicher nicht!" Ertappt schaut Dan zu mir. "Ich meine nur, weil es bald dunkel wird." Ich nicke grinsend. "Das reicht uns noch. Und wenn nicht, kommen wir so schnell es geht wieder her." Versichere ich ihm und klettere aus unserem Versteck.