Kapitel 6

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Nach dem Essen hatten wir eine halbe Stunde Zeit um uns umzuziehen und zur Kampf- und Trainingshalle zu gehen.
Ich zog mir ein Top, Shorts und Nike an - alles in schwarz und packte in meinen Rucksack eine Flasche Wasser, meine Klamotten von heute Morgen und einen Apfel. Dann ging ich mit Liam in den Flur um dort, wie ausgemacht, auf Lui und Lin zu warten. Beide kamen nach zwei Minuten raus und wir liefen zur Halle los.
Das Gebäude war aus einer Art schwarzem Marmor und fügte sich fast perfekt in die Landschaft ein, da drum herum dunkelgraue Felsen standen und die Halle sogar ein wenig in den Fels ging. Wir traten durch schwere Stahltüren, durchquerten das Foier (?) Und ein weiteres Paar Türen und stiegen die Tribünen hoch, die direkt daneben in die Höhe gingen. Wir legten unsere Sachen auf einige Stühle und stiegen wieder herunter, da uns der Trainer zusammenrief. Ich stellte mich vor und sagte dem Trainer auch, dass ich verletzt bin,was er jedoch nur mit einem Schulterzucken abwimmelte. Als erstes sollten wir eine Viertelstunde um den Rand der Halle laufen, die fast so groß war, wie ein Fußballfeld und uns dann selbständig dehnen. Da ich und Lui jahrelang turnten und auch viel joggten, konnten wir locker mithalten. Dannach sollten wir uns in Paaren gegenüber auf die Matten stellen, die in einem Viertel schräg gegenüber der Türe lagen und entweder angreifen oder und verteidigen. Ich musste gegen Liam kämpfen, der, im Gegensatz zu vorher, voll durchzog und mir einige blaue Flecken bescherte. Der Trainer lobte Liam sogar und meinte zu mir, ich soll mehr üben. Äh, ich bin neu hier, schon vergessen? Außerdem verletzt, aber beides schien ihn nicht zu interessieren. Liam warf mir einen Blick zu, der so viel bedeutete, wie bin halt besser wie du, finde dich damit ab. Was erlaubt sich dieser Mistkerl eigentlich? Ab jetzt schlug ich ohne Gnade und ignorierte die Schmerzen. Ich konnte Liam einige Male schlagen und er lag am Ende der Übung mindestens so oft am Boden, wie ich.
Danach übten wir noch, wie man mit einfachen Bewegungen Leute schwer verletzen kann.
Das war mein Spezialgebiet. Ich trainierte diesesmal gegen einen riesigen, muskulösen, aber nicht sehr flinken Junge, den ich locker besiegte.

Liam 's POV

Ich ging alleine in die Kabine für Jungs und lernte während ich mich umzog neue Leute kennen. Da es Zeit für 's Abendessen war, luden sie mich ein, an ihren Tisch zu sitzen.
So lernte ich Paul, Luis und Jonas kennen. Sie waren alle, wie ich, muskulös und sportlich. Paul hatte braue Haare und graue Augen sein Bruder Luis auch und Jonas hatte schwarze Haare und blaue Augen.
Wir liefen gemeinsam aus der Halle und sahen Jo alleine vor uns her laufen. Sie hatte einen weiten, schwarzen Pulli und eine schwarze, enge Jeans an und aß einen Apfel. Die Jungs pfiffen ihr nach, was mir einen ziemlichen Stich versetzte, doch ich musste den Jungs rechtgeben, sie sah darin wirklich sexy aus. Sie zeigte uns über die Schulter ihren Mittelfinger und drehte sich nicht einmal um. Die Jungs lachten nur. Jo drehte sich um und fragte ziemlich mies gelaunt: "Was wollt ihr?"
"Och, nur ein bisschen mit dir spielen, nichts weiter." Meinte Jonas locker.

Jo 's POV

Bitte was??? Der hat sie doch nicht mehr alle. Die drei Unbekannten, wie ich die Jungs heimlich benannte, hatten alle ein scheußliches und total unheimliches Pedogrinsen drauf. Ich stönte innerlich auf. Sie wollen spielen? Ich spiel' mit. Ich liebe Spiel, bei denen ich Leute verwirren kann. Allein die Vorstellung, hach, wie schön.
"Ihr wollt spielen? Ich mach mit."
Die Unbekannten sahen ziemlich überascht aus, fingen sich jedoch schnell wieder.
"Liam, spielst du mit?" Meinte der mit den schwarzen Haaren.
"Ne Jonas, lass mal."
"Ach komm, wird schon nicht so schlimm." Die zwei Anderen, die wahrscheinlich Geschwister waren, bettelten ihn unisono an.
"Na gut, Leute. Ich geb mich geschlagen. Ihr gebt ja sowieso nicht auf. Paul, Luis, Jonas, kommt ihn nacher noch vorbei?" Liam gab sich geschlagen.
"Das werden sie nicht." Beantwortete ich ihm ungefragt seine Frage.
"Schnauze. Ich hab dich nicht gefragt. Du kannst dich ja bei deiner Schwester verkriechen. Die Jungs kommen, wann sie wollen."
"So mein Lieber" , ich kam näher. "Du hörst mir jetzt mal ganz genau zu, verstanden?" Ich stand nur noch wenige Zentimeter vor Liam und schaute ihm in die Augen. "Meine Freundinnen und ich werden heute Abend bei mir chillen, also geht zu einem von denen." Ich zeigte auf Paul, Luis und Jonas und drehte mich auf dem Absatz um. Ich lief schnell in mein Zimmer und schloss die Türe vom ganzen Komplex - direkt vor Liams Nase. Er trommelte an die Türe, doch ich blieb hart und ging so schnell es geht zu Lin und Lui. Sie kamen sofort mit zu mir und wir belegten mein Zimmer und das Bad, nachdem wir Liam reingelassen hatten. Er schrieb natürlich sofort Luis, Paul und Jonas. Diese würden anscheinend gleich kommen, da sie zwei bzw. drei Türen weiter wohnen. Wir drei machten Musik an und redeten leise über Mädchenthemen, wie zum Beispiel Jungs, Schminke und die Zicken, die die 'Badboys' so anhimmeln - von denen allerdings nicht sonderlich gemocht. Nur als Matratze.
Als wir gerade über Liams Augenfarbe redeten - er stand anscheinend schon länger an der Tür und machte sich jetzt bemerkbar. Na toll. Ich hatte gerade gesagt, dass sie eigentlich voll cool aussehe und ihm stünde.
(Ich = I , Liam = L)
L "Danke." Aaargh. Eingebildeter Sack.
I "Raus. Sofort." Warum kommt er überhaupt her?
L "Ich muss mit dir reden."
I "Dann tu es."
L "Nicht hier."
I "Wo dann?"
L "Im Bad."
I "Wenn der werte Herr meint..." Ich stand seufzend von meinem Bett auf und schlich ihm hinterher.

I "Also. Was willst du?"
L "Mit dir reden."
I "Dann tu es endlich."
L "Ich wollte sagen, dass es mir Leid tut. Ich wollte dich nicht verletzten. Eigentlich nur einschüchtern, damit du tust was ich will." Er kratze sich am Kopf - wie kann eigentlich so eine kleine Bewegung so sexy sein. Oh Gott, was denke ich nur? Streicht einfach den Satz.
I "Du hast sie echt nicht mehr alle. Aber ich verzeih dir, dieses eine Mal." Ich ging in mein Zimmer und knallte die Türe hinter mir ins Schloss. Dann sank ich auf mein Bett und ließ mich von den zwei super - neugierigen Mädchen ausquetschen wie eine Zitrone.

Ich fiel nach dem Abendessen todmüde ins Bett und stellte mir schon im Halbschlaf den Wecker von meinem Handy auf sechs Uhr. Warum so früh? Ich wollte noch in Ruhe duschen und ab 6.45 Uhr gab es Frühstück. Außerdem weiß ich nicht wann Liam duscht bzw. aufsteht.

*Riiiing*
Oh man. Ich muss meinen Handyklingelton echt ändern. Der hier ist unerträglich. Ich schälte mich aus meinem Bett und öffnete die Vorhänge. Dann schlurfte ich ins Bad und duschte. Ich zog mir ein schwarzes Top, ein grobkariertes Baumwollhemd und die schwarzen Jeans von gestern an. Ich machte ein wenig Mascara hin und knotete meine Haare zu einem lockeren Dutt zusammen. Dann schaute ich auf meinen Stundenplan und schauderte.

Montag:

Geschichte
Geschichte

20-Min. Pause

Biologie
Erdkunde
Mathematik
Mathematik

Mittagessen

Waffentraining

Dienstag:

Deutsch
Deutsch

20-Min. Pause

Englisch
Englisch
Chemie
Musik

Mittagessen

Selbsverteidigung

Mittwoch:

Französisch
Spanisch

20-Min. Pause

Englisch
Englisch
Deutsch
Erdkunde

Mittagessen

Hobby deiner
Wahl

Donnerstag:

Naturwissenschaft & Technik
Naturwissenschaft & Technik

20-Min. Pause

Chemie
Physik
Biologie

Mittagessen

Überlebenstraining (jeden ersten Do des Monats)

Mathematik (Rest des Monats)

Freitag:

Naturwissenschaft & Technik
Naturwissenschaft & Technik

20-Min. Pause

Chemie
Physik
Deutsch
Italienisch

Mittagessen

Freizeit

Oh man. Drei Mal in der Woche Mittagsschule ist noch ganz okay, aber Mittwoch wird grauenhaft, da ich Sprachen echt nicht ausstehen kann, aber Freitag ist ziemlich gut - ich mag Naturwissenschaften, wie Biologie, Physik und Chemie. Allerdings gehört Mathemathik auch dazu, ich kann dieses Fach auf den Tod nicht leiden.
Naja. Was solls. Ich kann nichts daran ändern. Ich packe in meinen Rucksack meinen Collegeblock, den Stundenplan und mein Mäppchen. Die Bücher und so werde ich hoffentlich von den Lehrern bekommen. Ich schmeiße mir meinen Rucksack über die Schulter und schlüpfe in meine schwarzen Nike. Ich nehme mein Handy vom Bett, stopfe es in ein kleines Fach in meinem Rucksack, ziehe meine schwarze Lederjacke an und gehe zu Lui und Lin ins Zimmer.

Ich - Ein Agent?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt