Prolog | Schwerelos

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Die Gitterstäbe drückten sich kalt in meinen Rücken. Kalter Schweiß rann über mein Gesicht. Alles war schwarz. Ich konnte mich nicht bewegen und alles, an was ich denken konnte, war sein Name.
Alessio, Alessio, Alessio, ...

Ich fragte mich, wo er war.
Aber noch mehr fragte ich mich, wann diese Qualen ein ende haben würden. Von oben fielen eiskalte Wassertropfen auf mich hinunter. Fühlten sich an Wie Feuer auf meiner Haut.

Die Seile um meine Handgelenke brannten in offenen Wunden, die ich mir bei dem Versuch mich zu befreien zugefügt hatte.

Mein Körper stand unter Spannung und jeder einzelne Muskel brannte. Aber ich konnte nicht aufhören. Ich musste die Spannung halten, sonst wären die Tritte zu schwer zu ertragen gewesen.

"Werden wir doch mal sehen wie lang dein freund braucht, um sein kleines Prinzesschen zu retten.", ertönte eine tiefe, markerschütternte Stimme hinter mir.
"Bitte...", krächzte ich, doch er brach nur in schallendes Gelächter aus.

Meine Kehle war staubtrocken und schmerzte furchtbar beim Sprechen. Ich würde alles für ein bisschen Wasser tun.

"Ich weiß nicht, was sie von Alessio wollen, aber bitte..." , brachte ich noch heraus, doch ein schmerzhafter Tritt in meine Rippen unterbrach mich.
Ich schluchzte nur noch hilflos, aber es kamen keine Tränen. Ich war zu ausgetrocknet.

Eine hässlich Fratze beugte sich über mich und ich hätte mich am liebsten erbrochen.
"Halt. Dein. Maul.", erwiderte die dunkle Gestalt über mir drohend.

Danach bekam ich noch einen tritt, sodass ein krachen ertönte. Stechende Schmerzen erfüllten meinen Körper. Wie gerne hätte ich mich gewehrt, doch festgebunden ging das nicht.

Ich schmeckte Blut in meinem Mund und schloss meine Augen. Fast alle Hoffnung starb ab. Das war das ende. Niemand würde kommen und mir helfen.

Ich versuchte mich abzulenken und dachte an seine schwarzen seidigen Haare, durch die ich zu wenig durchgefahren war, und seine im Kontrast stehenden hellblauen Augen, die ich zu selten gesehen hatte. An sein lachen, das egal um welche Uhrzeit und egal bei welchem Wetter, immer die sonne gebracht hatte.
Alles schien ich zu selten gesehen, gehört und gefühlt zu haben.

Mit diesen Gedanken schlossen sich meine Augen letztendlich für immer in dieser kalten, feuchten Grube.
Danach war ich nur noch so Schwerelos wie die Staubpartikel in der Luft...

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