37

69 12 9
                                    

Früher habe ich nie verstanden, wie man nach etwas süchtig werden kann, was einem nicht gut tut.
Heute bin ich Sklavin meiner Essstörung und im ständigen Hungerrausch.
Es gibt nur noch Ana und Mia* für mich.
Und zwischen den beiden steh' ich.
Doch wenn es drauf ankommt, sind weder Ana noch Mia für mich da.
Dann stehe ich alleine da.
Dabei bin ich doch gar kein Einzelgänger. Ich mag es doch in Gesellschaft zu sein.
Aber Ana hasst es.
Also bleibe ich ihr treu und verstecke mich immer mehr in meiner Welt aus Hass gegen alles und jeden.
Doch am meisten hass' ich mich selbst.
Ich ertrage den Blick in den Spiegel nicht mehr.
Ich ekel mich vor mir selbst.
Dann weine ich, weil ich so dick bin.
Dann esse ich aus Kummer.
Und dann, dann kommt Mia mit ihrer süßen Stimme, nimmt mich an die Hand und lässt mich kotzen. Solange bis alle Organe versagen werden.
Doch ich werde wenigstens nicht als "das dicke Mädchen" in Erinnerung bleiben.

*Ana und Mia sind die "verniedlichungen" oder aber auch vermenschlichungen der Krankheiten.
Betroffene benennen Anorexia oft mit Ana und Bulimia oft mit Mia.
(Btw gibt es auch Essgestörte, die ihre Störung einfach Ed nennen[EatingDisorder=Ed.], dieser Name wird meist von Männern benutzt.)

Ich wurde von lu9817 getaggt über Anorexie zu schreiben.
Die Ur-Idee kommt von @das_InselKind .
Falls du das hier liest, ich finde deine Idee klasse und bin der Meinung, dass man unbedingt auf Essstörungen aufmerksam machen muss. Danke!

Es tut mir bloß leid, dass mein Text nicht gut geworden ist. Bin sehr unzufrieden, wollte aber heute noch den Text hochladen. Die nächsten Gedichte und Texte werden wieder besser.

Ich tagge

EineUnperfekteWelt
Minztanz
MyLittleStories4You
valeria_rdm
Photosynthese

Ich akzeptiere es natürlich, wenn einer diesen Tag nicht machen möchte. Niemand soll sich dazu gezwungen fühlen.

Winterwasserkalt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt