Freak the freak out!!!

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P.o.V. Tristan

Ich wollte Lucias Vertrauen nicht ausnutzen. Ich wollte ihr Vertrauen, aber nicht für mein Dorf sondern für mich. Lucia war ein besonderes Mädchen. Immer, wenn ich ihr in die Augen sah, konnte ich sie sehen. Ich konnte sehen, wer sie war. Ich hatte ihr Vertrauen schon längst ausgenutzt. Nein, nicht ich sondern mein Vater. Ich wollte sie nicht verlieren. Sie mochte mich, wie ich war.

Mein Vater hatte Lucia in meinem Zelt untergebracht. Eine Nacht würden wir noch bleiben.

P.o.V. Erzähler

Er schlief noch lange nicht, aber er hatte die Augen geschlossen. Sie war auch wach und kuschelte sich an ihn. Irgendwann schliefen beide eng aneinander gekuschelt ein.

Lucia wachte in Tristans Armen auf. Er lächelte sie an und stand auf, um ihr aufzuhelfen. Zusammen bauten sie das Zelt ab und machten sich bereit weiter zu wandern. Bis zum nächsten Rastplatz war es noch weit zu laufen und die Pferde waren weggelaufen. "Wieso hast du dich nicht bei deiner Mutter verabschiedet?", fragte Tristan und Lucias Blick verfinsterte sich. "Ich habe keine Eltern. Ich habe auf der Straße gewohnt, allein.", erzählte sie ihm. Es tat ihm nun leid, dass er das gefragt hatte. Die große Reise begann.

Endlich waren sie am Rastplatz angekommen und schlugen die Zelte auf. Am Abend kam Lucia ins Zelt und sagte: "Freak the freak out... Amelie hat mir das verraten. Ich soll nach diesem Motto leben und meinen Gefühlen freien Lauf lassen.". Kurz danach küsste sie Tristan.

P.o.V. Lucia

Ich hatte auf Amelie gehört und war deshalb gerade dabei Tristan zu küssen. Er schien nichts gegen mein neues Lebensmotto zu haben. Im Gegenteil... Er zog mich enger an sich. Er würde mich noch enttäuschen...

P.o.V. Tristan

Ich hatte mich in sie verliebt... Jetzt wollte sie nach dem Motto "freak the freak out" leben. Wenn das jetzt jeden Tag so laufen würde, würden meine Schuldgefühle mich nicht in Ruhe lassen. Ich liebte sie wahrhaftig, aber ich hatte ihr eines verschwiegen. Ich hätte mich von ihr ferngehalten, wenn mein Vater mir nicht befohlen hätte, ihr Vertrauen zu gewinnen und auszunutzen. Ich löste mich von Lucia. Die Sonne war schon untergegangen und ich wollte mich nur noch auf den Boden fallen lassen und über alles schlafen. Ich wollte darüber nachdenken, dass ich das Vertrauen der Liebe meines Lebens ausnutzte. Ich musste es nicht. Ich hatte eine freie Wahl, aber mein Vater würde sie mir niemals lassen.

P.o.V. Lucia

Irgendetwas bedrückte ihn. "Es war doch nicht schlimm, dass ich dich geküsst haben, oder?", fragte ich ihn. Ich hatte Angst. Ich hatte große Angst, dass ich gerade etwas falsches getan hatte. "Was? Nein! Denk doch nicht sowas!", antwortete er abwesend und legte sich hin. Ich versuchte auch zu schlafen.

Ich war noch wach, als Tristans Vater ins Zelt kam. "Junge? Ist sie wach?", fragte er. Ich schloss die Augen und versuchte ruhig zu atmen. Er sollte denken, dass ich schlafe. Tristan setzte sich auf und stöhnte genervt. Er war müde und schien es gar nicht zu mögen, dass er gerade geweckt wurde. "Hast du ihr Vertrauen?", fragte er. Von was redeten sie? Ich bekam Panik. "Ich denke schon. Wieso?", antwortete Tristan verschlafen. Ich wurde immer panischer, musste aber ruhig bleiben. "Gut... Dann können wir es ja ausnutzen, dass sie dich liebt. Tue ruhig weiter so als würdest du sie wirklich lieben.", wies er Tristan an. Ich sprang auf und hatte Tränen in den Augen. "Verdammt!", fluchte Tristans Vater und schlug auf seinen Sohn ein. Ich fand das nicht in Ordnung, aber ich war im Moment viel zu wütend auf Tristan. Ich schrie ihn an: "Ich dachte echt, dass du mich wirklich liebst! Super! Toll gespielt! Lass mich bloß in Ruhe!". Aufgebracht rannte ich weg und wischte mir die Tränen aus den Augen. Wie konnte man Gefühle für jemanden vortäuschen? Wie konnte man sich nicht schlecht dabei fühlen? Ich ließ mich am Flussufer nieder und ließ diesem Wechselbad der Gefühle freien Lauf. Amelie, die mir ein neues Lebensmotto geraten hatte, kam zu mir. "Freak the freak out?", fragte sie. "Freak the freak out!", antwortete ich bestimmt und fing wieder an zu weinen. Sie legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter und setzte sich zu mir.

Ein HoffnungsschimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt