Kapitel 2 - Der 2. Brief

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Mailey POV:

"Du bist spät dran!", hörte ich meine Mutter durch die Wohnung rufen.

"Ich weiß!", antwortete ich genervt und versuchte, gleichzeitig meine Haare zu bändigen und mich anzuziehen. Ich hatte verschlafen und musste mich beeilen, um mein Frühstück wenigstens noch einpacken zu können. Eigentlich verschlief ich nie, doch irgendwie musste ich heute, noch halb schlafend meinen klingelnden Wecker ausgemacht haben und wieder eingeschlafen sein.
"Bailey, jetzt hör auf zu nerven. Ich fahre dich gleich in den Kindergarten!", schimpfte meine Mutter in der Küche. Schon an ihrer Tonlage konnte ich erkennen, dass ihr wieder einmal alles zu viel war. Aber helfen konnte ich ihr jetzt nicht, denn ich sollte mich schleunigst auf den Weg in die Schule machen.

Prüfend warf ich noch einmal einen Blick in mein Zimmer und ging schnell in Gedanken durch, ob ich auch alles eingepackt hatte, was ich für den heutigen Tag brauchen würde. Schnell flitzte ich dann in die Küche, öffnete den Kühlschrank und schnappte mir einen Joghurt.

"Nimmst du bitte noch ein Brot mit?", sagte meine Mutter streng.

"Mum, ich habe es eilig!"

"Ohne etwas richtiges zum Essen gehst du nicht aus dem Haus! Du hast heute morgen ja nicht einmal gefrühstückt.". Verärgert presste ich meine Lippen zusammen. Ich wusste, dass sie nicht nachgeben würde, also packte ich mir noch schnell einen Apfel ein.

"Ein Apfel", bemerkte sie sofort, "Bist du jetzt auf Diät oder was?", fügte sie noch sarkastisch hinzu, was mich die Augen verdrehen ließ.

"Heute Abend koche ich etwas Richtiges, okay?", sagte ich knapp, wartete aber keine Antwort ab, sondern drückte Bai schnell einen Kuss auf die Wange und machte mich eilig auf den Weg zur Bushaltestelle. Ich hatte gerade die Hälfte der Strecke hinter mir, als ich sah, wie der Bus sich schon langsam der Haltestelle näherte und sofort beschleunigte ich mein Tempo. Wie ich es hasste, so früh am Morgen schon so einen Stress zu haben! Zu meinem Glück, wollten viele Menschen in den Bus einsteigen, weshalb es eine Weile dauerte, bis alle drin waren und somit schaffte ich es auch gerade noch so. Nachdem ich dem Fahrer meine Fahrkarte gezeigt hatte, schaute ich mich suchend nach Alice um. Freudig winkend, machte sie mich auf sich aufmerksam und mit einigem Kraftaufwand, quetschte ich mich nach hinten zu ihr durch. Erleichtert ließ ich mich neben meine Freundin fallen. Alice stieg immer eine Station vor mir ein und hielt mir deswegen meistens einen Platz frei. "Spät dran gewesen?", neckte sie mich, als sie bemerkte, wie ich von dem schnellen Rennen noch nach Luft schnappte. Kommentarlos nickte ich. Mein Atem musste sich erst einmal wieder beruhigen. "Zu lange gefeiert gestern?", kicherte Alice und ich sah sie verständnislos an. Sie wusste genau, dass ich nicht der Typ war, der viel auf Partys ging. "War ein Scherz.", fügte sie hinzu. "Aber was hast du denn gestern noch gemacht, dass du heute verschlafen hast?", fragte sie, nachdem ich ihr meinen hektischen Morgen beschrieben hatte.

Ich überlegte. Gestern hatte ich Niall ja diesen Brief geschrieben aber das würde ich Alice garantiert nicht erzählen. Niemanden würde ich davon erzählen, dass ich Briefe an einen Star schrieb, von dem ich mir einredete irgendwann mal seine feste Freundin zu sein, obwohl er nicht einmal wusste, dass ich existierte.
"Äh...", stotterte ich.

"Du willst es mir nicht sagen, richtig?", vermutete Alice mit einem kritischem Gesichtsausdruck. Entschuldigend, lächelte ich sie an. "Ist schon okay.", sagte sie, jedoch konnte ich ihre Enttäuschung deutlich heraus hören.

Meine Arme um sie schlingend, drückte ich sie fest an mich, was sie zum Lachen brachte. Dafür liebte ich meine beste Freundin. Sie quetschte mich nicht aus, wenn ich etwas nicht erzählen wollte, sondern nahm es einfach hin und war aber trotzdem wie immer für mich da.

Ich bin die aus den Briefen [Niall Horan]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt