Sie hatte sich jetzt endgültig entschieden.
Durchziehen. Bis zum Schluss.
Wenigstens einmal in ihrem nutzlosen Leben.
>noch 2 Minuten
Sie setzt sich wieder auf die Gleise, doch sie konnte nicht sitzen bleiben, also stand sie auf.Es war fast keinem aufgefallen, dass es ihr so schlecht damit geht.
Niemand bemerkte ihre Schmerzen.
Niemand bemerkte ihre Schlafstörungen.
Niemand bemerkte ihre Tränen.
Niemand bemerkte ihre Magersucht.
Niemand bemerkte ihre zerbrechlichkeit.
Niemand bemerkte ihre verletzlichkeit.
Niemand bemerkte ihre schäden.
Ihren Selbsthass. Ihre Angst. Niemand beachtete die Kippen, die sie rauchte.
Niemand bemerkte den Alkohol, den sie immer trank.
Niemand beachtete die Tränen wenn man sie sah.
Niemand bemerkte die Masken die sie trug.
Und diese Masken zerrissen sie innerlich, doch das ließ sie sich nicht anmerken. Und trotzdem trug sie sie, sie wollte kein Mittleid. Von niemanden. Keine Hilfe, einfach nichts nur den Freitod. Und warum? Weil niemand ein gebrochenes Herz heilen, ausser derjenige, der es zerstörte.Mittlerweile stand sie neben den Gleisen.
>noch 30 Sekunden
Sie fing an zu zittern. Der rechte Fuß stand schon bereit auf den Schienen.
>noch 15 Sekunden
Sie fing an zu balancieren. Die Gleisen vibrierten. Sie hörte den Zug und blieb stehen.