Kapi 19

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Zelena

Also? Was ist los? Warum hast du mich hier herbestellt?" fragte ich nach als ich mich zu Emma setzte. Sie hatte mich ohne Begründung einfach zu dieser Bank vor dem Krankenhaus bestellt. Ich war ganz überrascht, als ich ihren Anruf in Empfang nahm, sie hatte so aufgelöst geklungen und nun starrte sie mich regungslos an. Mein Blick wanderte über ihren Körper. Ich war schon überrascht, dass sich meine kleine Schwester in diese Frau verliebt hatte, schließlich trug sie immer diese potthässliche Lederjacke und war ziemlich verpeilt. Andererseits war ich froh, dass Regina jemanden gefunden hat, den sie liebt. Liebe, war das, was ihr in ihrem bisherigen Leben gefehlt hatte, denn von meiner Mutter kam schließlich nichts. Immer wieder wurde sie Zuhause von Kälte empfangen und es wunderte mich, dass sie bis jetzt noch nicht daran zerbrochen war. Emma war momentan das was sie brauchte, denn sie war eine der wenigen, die meine gebrochene Schwester wieder zusammen flicken konnten. Emmas Worte holten mich wieder aus meinen Gedanken„Cora war hier." hörte ich die Blonde sagen. Ein Schauer lief meinen Rücken hinunter, bei dem Gedanken an diese erbarmungslose Frau, die ich meine Mutter nannte. „Was?" fassungslos sah ich sie an. Emma's Blick war leer, als sie mich anstarrte. Ich Augen waren Gefühlslos, was mir erneut einen Schauer über den Rücken jagte. Was war bloß mit ihr los? Ihr Blick wanderte von meinen Augen über meine Lippen, bis hin zu ihren Beinen. Für einen kurzen Moment sah sie beschämt zu Boden und ich glaubte eine Träne in ihren Augen schimmern zu sehen. Aber schon im nächsten Moment sah sie mich wieder an und pure Entschlossenheit glimmte wie ein Feuer in ihren Augen auf. Sie beugte sich zu mir vor, verwirrt wich ich ein Stück zurück, doch noch bevor ich mich entziehen konnte, lagen ihre Lippen auf meinen. Mein Körper versteifte sich.

Krampfhaft zuckend schreckte ich aus meinem Traum auf und ein leises Wimmern entwich meiner Kehle. Immer wieder suchte mich dieser verdammte Traum heim, immer wieder musste ich diesen Moment durchleben. Der Moment, der mir meine Schwester genommen hatte. Schwer atmend fuhr ich mir durchs Gesicht und wischte eine Träne beiseite, die sich ihren Weg über meine Wange bahnen wollte. Das letzte Jahr war hart gewesen, sehr hart. Ich vermisste Regina so sehr und meine schlaflosen Nächte halfen mir auch nicht, mich von ihr fernzuhalten. Immer wieder musste ich an sie denken und immer wieder zerbrach ich innerlich. Ich konnte nicht zu ihr zurück, sie verabscheute mich. Nun hatte sie ein neues Leben, ohne mich und ohne Emma. Schuld kroch in mir hoch. Alles hätte anders kommen können, wenn ich bloß nicht dagewesen wäre. Cora wäre nie auf diese hirnrissige Idee gekommen und vielleicht hätten Emma und Regina wieder zusammen kommen können. Ich hatte ihnen doch nur helfen wollen. Jetzt war ich alleine. Keine Chance ihnen weiterhin zu helfen, meine Fehler wieder gut zu machen. Beide hatte ich verloren, mit Regina meine Schwester und mit Emma eine gute Freundin. Tränen rannen meine Wangen hinunter und ich wurde von einem einem Krampf geschüttelt. Ich rollte mich zu einem kleinen Häufchen zusammen, während die Tränen wie Wasserfälle meine Wangen hinunter rannen.Meine Hände wanderten automatisch zu meiner Kommode Und wie in einem Bann kramte ich einen kleinen zerknüddelten Zettel heraus. Ich wiegte das kleine Knäuel eine Zeit in meiner Hand. Entschlossenheit packte mich und ich entfaltete den Zettel. Die Zeile verschwomm vor meinen Augen, als erneut Tränen in meine Augen stiegen. Alles war so schwer und doch so einfach. Mein Blick klärte sich wieder und ich las die Worte, die ich mir schon so oft in Momenten der Schwäche durchgelesen hatte und immer wieder hatte ich den Zettel zerknüllt und zurück in die Kommode gesteckt. Nie hatte ich mich getraut das zu tun, was ich schon seit so langer Zeit tun wollte. Meine Schwester zu sehen. Auf dem Zettel stand in krakeliger Schrift eine Adresse, ihre Adresse, welche ich mir mühsam und durch viele Kontakte erkämpft hatte. Oft fragte ich mich wofür ich mir das alle angetan hatte, wofür ich diesen Zettel in meiner Kommode hatte, doch dann fiel mir wieder ein, wie sehr ich sie doch vermisste und mein Unterbewusstsein fing an zu handeln. Ich wusste Regina würde mich hassen und ich könnte sie nur verletzen und unsere Mutter würde es nicht grade gut heißen, aber das verlangen sie zu sehen, sie in meine Arme zu schließen war so stark, zu stark. Plötzlich waren alle meine Gedanken nebensächlich, ich stand vom Bett auf, zog mir einen alten Blaumann an, den Zettel immer noch fest in meiner Hand und verließ mein Apartment. Es war spät Abends und die Straßen waren schlecht beleuchtet, aber das störte mich nicht. Natürlich brauchte ich die Adresse eigentlich gar nicht, ich hatte schon oft vor ihrem Haus gestanden, überlegt einfach zu klingeln. Ich kannte den Weg zu ihre Haus fast auswendig und trotzdem hielt ich den Zettel fest in meiner Hand, las die Zeile immer wieder und wieder, wie als würde sie mir helfen, mich vor Unheil bewahren. Abrupt hielt ich an. Ich verglich die Hausnummer ein letztes Mal mit der auf dem Zettel und stieg aus. Meine Beine trugen mich wie von selbst zu ihrer Haustür. Erst kurz bevor mein Finger die Klingel berühren konnte, hielt ich inne. Mein Kopf sagte mir ich müsste umdrehen und das dies eine verdammt schlechte Idee gewesen sei, doch mein Bauch wollte das Gegenteil. Ohne es wirklich zu realisieren drückte ich die Klingel und schon kurz darauf stand meine kleine Schwester vor mir.

sorry, I am weak (SwanQueen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt