Kapitel 4: Die Bemerkung

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Freundinnen-Perspektive:

Lange redeten wir über Elasia und Imanil. Wir machten uns Gedanken um ihre Trennung. Auch, wenn es schmerzhaft war, wir mussten diesen Auftrag erledigen. Mit dem Bewusstsein, dass es ihr danach besser ging, machte sich Hoffnung in mir breit.

Als sie sich in unsere Richtung bewegte und ich auf sah, um zu sehen was los war, bekam ich ein mulmiges Gefühl. Wir sahen ihr genau an, dass es ihr nicht gut ging. Ihr Gesicht wurde immer blasser. Betroffen ging sie ihren Weg nach Hause. Ganz eindeutig hatte sie so eben etwas schreckliches erfahren. Wir schauten uns an. Die Frage schwebte in unseren Köpfen herum. Was war los mit ihr? Vorhin war sie noch ganz fröhlich. "Sie wird bestimmt erfahren haben, was Imanil ihr verheimlicht hat. Diese schreckliche Nachricht, dass er bald gehen muss. Zumindest sowas in der Art", bemerkte Namisa. "Ich hoffe, sie verarbeitet es angemessen und nicht so wie letztes Mal", antwortete Darisa. Alle wussten was gemeint war. "Ja, das war echt heftig", kommentierte sie. Anschließend herrschte ein grausames Schweigen, weil sich alle für einen Moment zurück erinnerten. "Das wird man nicht so leicht los" versichete Emania. "Das scheint, als sprichst du aus Erfahrung", kam es von Namisa. "Hast du schon Mal so etwas gemacht?", fragte Namisa schnell. Diese Frage musste sie jetzt einfach mal stellen, weil Emania am Anfang so einen ganz zurückgezogenen Eindruck gemacht hat und sie ihr diese Frage immer schon gestellt haben wollte. Doch sie hatte sich nie getraut. Sie machte sich doch nur Sorgen, um ihre Freundinnen. "Naja", antworte Emania, "Sagen wir mal so, ich war kurz davor." "Echt?", fragte Namisa geschockt und besorgt nach. Sie machte eine kurze Pause. "Warum? Wieso? Weshalb? Warum?", sie musste nochmal kurz stocken. "Wie kommt man auf die Idee sich einfach ein scharfes Messer zu holen und es dann in seine Arme zu stecken?", fragte sie bei Emania nochmal ganz fassungslos nach. Emania antwortet ihr: "Irgendwann setzt deine Vernunft aus, weil alles andere zu ertragen schmerzhafter ist als das. Dir fehlt einfach deine oder eine positive Refexion." "Achso ist das", antwortete Namisa ironisch. "Nur, weil man keine positive Reflexion hat bringt man sich gleich um." Jetzt kam die Ironie und der Schock von Namisa ganz deutlich durch. "Ja", kam von Emania. "Ich hab auch keine positive Reflexion und bring mich nicht gleich um", sagte sie wieder ernst. Emania erklärte weiter: "Du bekommst sie auch von niemanden und dadurch überspielst du deine wahren Gefühle." "Was passiert dann noch?", fragte Namisa nach. Einerseits war sie neugierig, andererseits war sie geschockt und um Elasia besorgt, deshalb wollte sie sich darüber informieren. "Du zeigst den anderen nur dein fröhliches oder neutrales Gesicht. Der Rest bleibt in dir drin. Deine Vernunft setzt aus, sobald alles negative wieder hoch kommt", berichtete Emania weiter. "Und sowas hast du gemacht?", fragte Namisa nochmal nach. "Durchgeführt hab ich es nicht, aber der Gedanke war da", antwortete sie ehrlich. Namisa kombinierte daraus, dass diese Beschreibung auf Elasia passen würde. Außerdem hatte sie jetzt das Gefühl Emania von früher besser zu kennen und ihr Geheimnis erfahren zu haben. Sie warnte: "Wir müssen auf Elasia aufpassen. Ich will nicht, dass sie so tief sinkt. Das muss nicht sein. Es ist für sie und für uns besser, wenn es nicht dazu kommt. Bei Imanil müssen wir versuchen ihn zur Vernunft zu bringen." "Genau", antwortete da auch Darisa, die die ganze Zeit ruhig geblieben war, um Emanias Informationen erstmal richtig zu verdauen.

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