Maze Runner (Newt Love)

Kapitel 38

Heute bekamen wir wieder einmal einen Frischling.

Natürlich hatte ich die Hoffnung aufgegeben, dass es irgendwann mal ein Mädchen sein wird, aber ich ging auch nicht mehr zu Box, wenn die Sirenen ertönten. Es war langsam lächerlich den Frischling zu beobachten, als wäre er ein Tier.

Ich zeichnete weiter an meinem Plan und dann nahm mir Nick auch schon den Stift weg.

,,Du wirst heute den Frischling rumführen. Irgendetwas sagt mir, dass das ein armer Kerl sein wird und du perfekt dafür geeignet bist, den Kerl zu retten."

Ich seufzte genervt und streckte meine Hand aus. ,,Gib mir den Stift und lasse mich in Ruhe." Er grinste. ,,Entweder du machst es oder ich schreie jetzt auf der Stelle rum, dass du und Newt heimlich rumknutscht."

Ich verdrehte die Augen und nickte. ,,Ist ja schon gut. Ich mache es, behalte es einfach für dich."

Nick konnte mich nun gut mit den Argument erpressen und ich ging mal wieder zur Box.

Schon lange hatte ich nicht mehr hier gestanden, da mir die Jungs eher leid taten, die hierherkommen, als das man sich freute.

,,Du hier?", fragte Newt und ich nickte. ,,Nick hat mir den Auftrag gegeben, ihm die Gegend zu zeigen. Dann gibt es noch die Regeln und bla bla bla."

Newt runzelte die Stirn und liess es nicht, ohne noch etwas zu sagen. ,,Aber wieso-" Dann unterbrach ich ihn, weil ich wusste, was er fragen wollte.

,,Ja, ich tu es ohne zu motzen, weil ich ein Geheimnis habe und dieses nicht gerne veröffentlichen will."

Er verstand es und sagte nichts mehr.

Endlich kam die Box auch hoch und die Stahlplatten gingen auseinander. Nick stand nun neben mir und grinste. ,,Ich denke wirklich, dass der Junge darin der ärmste hier sein wird." Ich seufzte. ,,Nur weil du der Chef bist, muss das nicht heissen, dass du du selbst der Beste bist."

Nick liess es sein und dann konnte man den Jungen nicht sofort sehen, aber als die Jungs ihn gesehen hatten, fingen sie an ihn fertig zu machen.

,,Heult er?"

,,Der hält es keine Stunde hier aus."

,,Ist er zehn? Nein, vielleicht neun."

,,So etwas können wir nicht gebrauchen."

Genervt sah ich die Jungs an und Gally sprang in die Box. Er wollte wie immer seinen Part übernehmen, doch ich kam ihm in die Quere.

,,Hey, fass ihn nicht an. Ich bin dran", zischte ich und Gally hob seinen Kopf und drehte ihn in meine Richtung.

,,Du hast mir nichts zu sagen", sagte Gally wütend und ich sah Nick an. ,,Gally, ich habe ihr den Auftrag gegeben und du kannst anfangen Kisten zu schleppen."

Gally verdrehte die Augen und der Junge sass wirklich in der Ecke. Wegen seine geschwollenen Augen merkte man, dass er wirklich die ganze Fahrt geweint haben musste.

,,Nick, wir nehmen ihn immer hoch und dann-" Nick grinste. ,,Ich habe Kleo den Job gegeben, nächstes Mal muss halt jemand kommen und nach einer extra Arbeit verlangen."

Ich sprang in die Box und sah den Jungen an.

Er hatte braunes lockiges Haar und blaue Augen. Leider war er ein bisschen pummelig, was es nicht besser machte, wenn er hier akzeptiert werden wollte.

,,Ich heisse Kleo und du bist?", fragte ich und er sah mich ängstlich an. ,,Hey, keine Sorge. Ich tu dir schon nichts. Wenn du mir nichts tust, dann werde ich dir auch kein Haar krümmen."

,,Chuck", murmelte er und ich lächelte. ,,Geht doch."

,,Newt, deine beste Freundin lächelt jemand anderen an", rief Gally und Newt liess sich darauf gar nicht ein.

Ob Gally etwas ahnte, dass wir zusammen waren?

,,Komm, draussen ist es viel angenehmer als hier drinnen. Glaub mir."

Chuck stand auf und er war ziemlich klein. Er sah wirklich jung aus, aber nicht wie elf. Sondern eher dreizehn.

Nick half mir hoch und dann tat er das Gleiche auch bei Chuck.

,,Viel Spass", sagte Nick grinsend und ich ging voran. Chuck folgte mir nicht sofort, denn als ich nach hinten sah, machte Nick eine Kopfbewegung in meine Richtung und erst dann begann der kleine Junge zu mir zu begehen.

,,Also Chuck, wir sind hier alles Jungs ausser ich. Der Anführer ist Nick, der der dir geholfen hatte aus der Box zu kommen. Er ist der Anführer, weil er mit Newt und Alby, der erste hier in der Lichtung war."

Plötzlich rannte Chuck los und ich war total verwirrt. Er rannte in den Wald und ich seufzte genervt.

Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust auf Babysitten.

Dann ging ich ihm hinterher und sah ihn auf dem Boden sitzend. Er weinte und ich seufzte. Konnte ich einfühlsam sein?

,,Was ist los Chuck?", fragte ich und ging wie in der Box vor ihm in die Hocke.

,,I-ich will nicht hier sein. I-ihr sei-seid alle so anders." ,,Chuck, glaubst du mir, dass ich schon seit zwei Jahren hier bin und mittlerweile mich daran gewöhnt habe? Du wirst dich schon irgendwie einleben. Glaub mir, es wird nicht so schlimm, wie du vielleicht befürchtest."

Er gab nur ein Nicken von sich und das reichte mir vollkommen. Ich setzte mich hin und erklärte ihm die Regeln und alles was dazu gehörte. Vom Labyrinth sagte ich noch nichts, weil der Junge schon genug verstört war und man ihm nicht noch etwas reinwürgen musste. Es reichte, wenn ich sagte, dass er die Lichtung nicht verlassen durfte und so ein Angsthase wie er war, würde er es sowieso nicht machen.

Am Abend war ich am Lagerfeuer und Newt setzte sich neben mich hin. ,,Nick, er scheint die ganze Zeit über etwas nachzudenken."

Ich sah zu Nick, der sich an einem Baum angelehnt hatte und ein Blatt auseinander riss in ganz kleine Schnipsel.

,,Über was sollte er nachdenken?", fragte ich und Newt zuckte mit den Schultern. ,,War ich auch so ängstlich?", fragte ich aus dem nichts, um das Thema zu wechseln.

,,Wie meinst du das?", fragte Newt nach und ich sah zu Chuck an, der sich mal wieder in den Schlaf geweint hatte. ,,So wie Chuck. War ich ein Angsthase?"

Newt schüttelte den Kopf. ,,Du wolltest dich gleich in den Tod stürzen. Du warst Lebensmüde." Ich versuchte zu lächeln und Newt sprach weiter. ,,Nein, du hast deine momentane Situation einfach verstanden."

Nick kam an uns vorbei.

,,Geht schlafen", murmelte er und fuhr sich durch seine Haare.

,,Wird erledigt Boss", sagte Newt grinsend.