I couldn't deny it

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Es war genau viertel nach fünf als ich wenig später auf den Parkplatz des riesigen Businesshotels fuhr. Ich stellte mein Auto relativ nah am Eingang ab und stieg heraus. Mit eiligen Schritten betrat ich die riesige Eingangshalle, die in den Farben weiß und königsblau gehalten war, ich konnte die Mischung nicht ausstehen. Sowieso wirkte das ganze Hotel eher kühl, zwar seriös, aber es traf überhaupt nicht meinen Geschmack.
Als ich das Restaurant betrat, wo ich Zane vermutete, schaute ich mich um und entdeckte seinen braunen Haarschopf an einem der äußeren Tisch. Erleichtert atmete ich auf. Er hatte gewartet!
Selbstbewusst bewegte ich mich in Zane's Richtung und räusperte mich, als ich angekommen war. Er wirbelte herum und sah mir in die Augen. Ich entschuldigte mich:„Hey Zane, es tut mir echt Leid, ich hatte deine Notiz erst später gefunden." Ich wartete hoffnungsvoll. Zane grinste und antwortete:„Kein Problem, Cady." Die Art, wie er meinen Namen aussprach, ließ mich aufatmen. „Setz dich", meinte Zane und deutete auf den Platz ihm gegenüber. Vorsichtig nahm ich Platz und fragte:„ Und was hat es dich nach Horan verschlagen? Ich meine kein normaler Businesstyp wohnt hier länger als ein Wochenende, außer er hat irgendwas geerbt." Zane musste lachen. „Wie kommst du darauf, dass ich im Businessbereich tätig bin?", entgegnete er. „Naja, wer geht schon freiwillig ins Gesponhotel?" Er runzelte die Stirn und beichtete:„ Na gut, ich bin tatsächlich ein Businessman und arbeite in der Firma meines Vaters. Ich bin hier, weil ich ein Projekt hier in der Nähe leite." Mir wurde einiges klar. „Achso und jetzt schleppst du hier ein paar Frauen in Bars ab." Zane sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. „Viellicht", war seine Antwort. Ich nickte langsam und sagte:„ Alles klar." Er hatte mir gerade offenbart, dass er ein Aufreißer war, warum blieb ich also noch? Dies wusste ich nicht, doch ich wusste, dass ich Zane's Ehrlichkeit mochte.
Ein Kellner kam mit zwei Karten. „Bestell was du willst. Es geht auf mich." Zane sah ernst drein, wie ein Blick den er bei Personen aufsetzte, wenn es um den Job ging. „Gut dann nehme ich eine Cola light, einen Ceasarsalat und als Nachspeise den Schokokuchen." Der Kellner nickte und sah nun Zane an, der mich die ganze Zeit beobachtet hatte. „Mr.Wyer?" Ich grinste. Er war wohl schon bekannt. „Das Gleiche." Er hatte Geschmack, das musste man ihm lassen.
Als der Kellner weg war, unterhielten Zane und ich uns über unsere Leben. Ich erfuhr, dass er 23 Jahre alt war, in New York lebte und noch für 1 Monat hier bleiben würde. Zane nahm es ganz locker aus, dass ich erst 18 war und meinen Abschluss machte. Mit jeder Sache, die er  preisgab, interessierte ich mich mehr für ihn. Er hatte einen älteren Bruder, und eine kleine Schwester, die in meinem Alter war. Als wir fertig gegessen hatten, verabschiedete ich mich, weil morgen wieder Schule war. „Kriege ich deine Handynummer?" Diesmal hatte er gefragt. Ich gab sie ihm und umarmte Zane kurz. Auch wenn es nur 5 Sekunden waren, konnte ich seinen Geruch wahrnehmen, er roch nach einem Parfum, was angenehm war und nicht zu stark. Mir war bewusst, dass Zane 5 Jahre älter war, aber das machte es umso spannender. Als ich das unangenehme Hotel verließ, füllte ich meine Lungen mit der frischen Abendluft und lächelte . Keine Ahnung, was das mit Zane war, aber es gefiel mir und ich freute mich schon auf das nächste Treffen, falls es eins geben sollte.

Hather hatte Bescheid gesagt, dass sie heute noch vorbeikommen würde, also zog ich mich zuhause direkt um. Jogginghose und ein Gammelshirt, was auch sonst? Ich hatte noch ein bisschen Zeit, also schaltete ich den Fernseher ein und guckte mir eine Folge Gossip Girl an. Hather kam wie immer pünktlich und zog mich sofort in mein Zimmer, sobald sie die Türschwelle betreten hatte. „Was ist denn los?", wollte ich gespannt wissen, als Hather mich mit ihrem -Ich-muss-dir-was-sagen- Blick ansah. „Brandon will sich mit mir treffen." Ich freute mich wahnsinnig für meine beste Freundin. Sie plapperte einfach drauflos, sodass ich kaum zu Wort kam. Deshalb erzählte ich ihr auch nichts vom Treffen heute.  Hather konnte leider nicht lange bleiben, sie aß noch bei uns das Abendessen mit und ging dann völlig aufgekratzt wieder. Meine Mum und ich unterhielten uns noch eine Weile über den bevorstehenden Umzug und ich zog mich relativ früh zurück. In den letzten Tag war mein Schlaf etwas zu kurz gekommen, deshalb knipste ich nach kurzer Zeit auch das Licht aus. Zane hatte sich noch nicht gemeldet, das wäre ja auch etwas übertrieben gewesen. Mit einem Schlag fiel mir ein, dass Dad morgen zurückkommen würde. Ich freute mich, aber fragte mich auch, was der nächste Tag wohl bringen würde.

Before the second chanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt