Kapitel 14

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PoV Deidara

Nein.
Ich habe nicht vor, hier zu sterben.

Ich kann es mir nicht erlauben, jetzt zu sterben!
Wer soll sonst Sasori no danna davon überzeugen, dass wahre Kunst eine Explosion ist?
Wer soll mit ihm Missionen erledigen?
Ich bin ein Teil von Akatsuki, ob es mir gefällt oder nicht. Ich habe Pflichten und Aufgaben.

Genau wie Roki.
Er gehört zu Iwa-Gakure wie die Sonne an den Himmel und die Blätter an die Äste der Bäume. Das Dorf wäre nicht dasselbe ohne ihn.

Oder?

Geht es nur mir so?
Ist Roki für Iwa-Gakure vielleicht nicht mehr als nur ein Shinobi, der wie ich seine Pflichten erfüllt?
Austauschbar...
Bin auch ich austauschbar? Für Akatsuki, Sasori und Roki?

Das war der Schwarzhaarige für mich nie.
Für mich war er schon immer etwas Besonderes auch, wenn ich ihm das wohl nie so gesagt habe. Und diese Tatsache hat sich bis heute nicht geändert.

Der Schwarzhaarige unten auf dem Boden atmet tief durch bevor er nach ein paar Kunai greift.
Es geht also los.
Nun beginnt der Kampf.

Der wirkliche Kampf...

PoV Roki

Wenn ich schon sterbe, dann mit einem Knall.

Das habe ich schon früh für mich beschlossen und es scheint fast so als wäre die Zeit nun gekommen, dieses Vorhaben auch umzusetzen.
Doch ich darf es Deidara nicht zu leicht machen. Er wird sonst zu früh merken was ich vor habe. Der Blonde war schon immer ein aufmerksamer Kämpfer, der sofort auf die Taten seines Gegners reagieren konnte. Das habe ich immer an ihm geschätzt.

Ich hoffe nur, dass ich ihn lang genug an der Nase herum führen kann...

Während ich nach ein paar Kunai greife formt Deidara in der Luft Kreaturen aus Lehm, die er in meine Richtung schickt.
Mit einem weiten Sprung nach hinten kann ich den ersten Sprengkörpern entgehen, die bei ihrer Explosion Staub und Dreck vom Boden aufwirbeln. Die nächsten sind bereits direkt vor mir, bevor ich wieder mit den Füßen auf dem Boden aufkomme. Noch in der Luft werfe ich meine Kunai und nagle die Bomben einige Meter von mir entfernt an einen Baum, der durch die Wucht der Explosionen laut krachend in sich zusammen bricht. Schlitternd komme ich auf dem grasbedeckten Waldboden auf und fange sofort an, mich wieder in Bewegung zu setzen.

Ich darf nicht stehen bleiben...
Für Deidara mit seinen ferngesteuerten Bomben wäre ich sonst ein leichtes Ziel.

Zu leicht.

Ein paar Mal wiederholt sich dieses Spiel.
Deidara schickt Bomben in meine Richtung, denen ich ausweiche oder die ich außerhalb meiner Reichweite zum Explodieren bringe, während der Blonde aus der Luft meine Bewegungen genau studiert. Das Gras ist an einigen Stellen verbrannt und ein paar Bäume liegen auf dem Boden, der durch die Wucht der Explosionen teilweise aufgebrochen ist.

"Warum greifst du nicht endlich an, un?", will Deidara wissen während ich erneut einer seiner Bomben entgehe.
Nur diesmal knapper als bisher. Der Blonde lernt dazu, keine Frage.
"Wenn du darauf bestehst..."
Ich forme ein paar Fingerzeichen für ein Jutsu und schicke eine große Kugel aus Feuer auf Deidara zu.

Er wird das Feuerversteck durch eine seiner Bomben entschärfen.

Stirnrunzelnd schickt der Blonde einen Lehmvogel in mein Jutsu und lässt diesen explodieren. Ich wusste es. Wie vorhin auch erreichen die Flammen Deidara nicht, sondern lösen sich in einer großen Rauchwolke auf.
Jetzt!
Ich schließe ein Fingerzeichen und atme tief durch bevor ich noch mehr Rauch auspuste, der die Sicht versperrt.
Ich kann Deidara husten hören.

Er wird versuchen dem Rauch zu entkommen, weil er nicht blind seinen Lehm verschwenden will. Inzwischen muss er relativ knapp sein und der Blonde wird sich gut überlegen, wofür er eine Bombe baut.

Er wird fliehen.
Deidara ist rechts stärker als links...
Er wird also nach rechts oben flüchten, da bin ich mir sicher.

Ich schließe ein paar Fingerzeichen und schlage mit der flachen Hand auf den Boden vor mir.
Das Erdversteck bricht den Untergrund auf und eine große Steinsäule bahnt sich ihren Weg durch den Rauch. Ein dumpfer Knall ertönt als ich Deidara's Lehmvogel wie geplant von unten treffe und als der Rauch sich langsam lichtet sehe ich, wie der Blonde ein paar Meter vor mir schlitternd auf dem Boden landet.

Er ist abgesprungen, bevor ich den Vogel traf...

Verständlich, denn mit einem ohrenbetäubenden Lärm, der meine Ohren klingen lässt, fliegt sein Kunstwerk nun in die Luft und die Druckwelle verdrängt den Rauch komplett.

Noch während Deidara sich aufrichtet setze ich mit einem weiteren Fingerzeichen mein explosives Gas frei, das sich nun verteilt.

Jetzt fehlt nur noch ein Funken.

Doch bevor ich das Gas entzünde, oder Deidara mit eine seiner Bomben, muss ich den Blonden außer Reichweite schaffen.
Sofort setze ich mich in Bewegung und renne auf ihn zu. Der Jüngere will mit einer Hand in die Tasche an seinem Gürtel greifen, doch ich bin schneller. Bei ihm angekommen umfasse ich sein Handgelenk und hebe seine Hand über seinen Kopf während ich mit der anderen die Halterung der Tasche löse. Ich stoße mich kräftig vom Boden ab, reiße seinen Beutel mit mir und lasse sein Handgelenk los. Nach einem Salto komme ich hinter dem Blonden am Boden auf und drehe mich zu ihm um.
"Das brauchst du jetzt nicht.", lasse ich ihn wissen und werfe die Tasche über meine Schulter nach hinten. Ein leises Platschen zeugt davon, dass ich den Fluss getroffen habe und ein zufriedenes Grinsen zieht sich über mein Gesicht.
"Hey! Das ist mein Speziallehm, un!", beschwert sich Deidara wütend und beißt sich auf die Innenseite seiner Wange, um sich zu beruhigen.
Ich kenne diese Geste...
Genau wie die zusammengezogenen Augenbrauen und die funkelnden Augen.

"Das ist nicht witzig, Roki!"
"Ich mach auch keine Scherze."
"Gib mir meinen Lehm zurück, un! Ich brauche ihn!"
"Den brauchst du jetzt nicht..."
"Das ist mein Speziallehm, un!"
Achtlos lasse ich die kleine Tasche auf den Boden fallen und drücke Deidara mit einer Hand an der Schulter zurück gegen die Wand. Noch immer zornig funkelt er mich an, doch ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Er ist auch einfach zu süß, wenn er wütend ist...
"Du kannst ihn später wieder haben."
"S-später? Wa-"
Weiter kommt der Junge nicht, da ich meine Lippen fest auf seine drücke und ihn so zum Schweigen bringe.
Zögernd erwidert Deidara den Kuss und seine Hand greift in mein Haar. Zaghaft zieht er daran und öffnet seinen Mund ein wenig, um mit seiner Zunge sanft über meine Lippen zu streichen.

Ja...
Er hat sich wirklich kein bisschen verändert. Seinen Lehm kann er später wieder haben.
Jetzt gilt es erst einmal diesen Kampf zu beenden.

Ein für alle Mal. Und das Finale wird ein Moment sein, der mit seiner Schönheit alles andere übertrumpft.
Wahre Kunst, nur für eine einzige Sekunde, und alles wird vorbei sein in einem Meer aus Flammen und Rauch.

Deidara rennt auf mich zu und will wahrscheinlich seinen Lehm zurück holen.
Gut...
Auch ich gehe ihm entgegen und lasse meine Faust auf ihn zu sausen. Mit der flachen Hand pariert er meinen Angriff und holt mit seinem Bein zu einem Seitwärtstritt aus.
Ich sehe den Angriff kommen, doch lasse zu, dass er mich trifft.
Ein paar Meter rutsche ich über den Boden und spüre den Schmerz in meiner Seite pulsieren.

Das ist dafür, dass ich ihn angegriffen habe...
Ein kleiner Schmerz im Vergleich zu dem, was Deidara gefühlt haben muss, als ich ihm von dieser Mission erzählte.

Ich bleibe auf dem Boden sitzen und sehe mich kurz um.
Ja...
Hier habe ich das Gas verteilt...

Mein Blick trifft den von Deidara.
Er hat in der Bewegung innegehalten und starrt mich mit großen Augen an. Wahrscheinlich erschrocken darüber, dass er mich tatsächlich getreten hat. Im Nahkampf waren wir beide noch nie wirklich geübt...

Seine Reaktion entlockt mir ein schwaches Grinsen.
Noch immer auf dem Boden sitzend halte ich Deidara' s Blick und krame nach einer Zigarette, die ich mir locker zwischen die Lippen lege.

"Rauchen ist ungesund, Roki."

Wie recht du hast, Deidara...
Es tut mir leid, dass ich nie auf dich gehört habe.

Langsam drehe ich das Feuerzeug in meinen Fingern hin und her, schließe die Augen.

Deidara wird sich nicht rühren und wenn doch, dann um seinen Lehm im Fluss zu retten.
Ich werde das Gas entzünden, denn wenn ich schon sterbe, dann mit einem Knall.

"Verzeih mir, Deidara.", sage ich gerade laut genug, damit der Blonde es in der Entfernung hören könnte.


Tief atme ich durch bevor ich noch etwas leiser hinzufüge.


"Du weißt, dass ich dich liebe..."

Explosive Love (Deidara FF) || #Rodara [Wird überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt