"Maddi!", brüllte ich über den ganzen Uni-Parkplatz zu meiner besten Freundin die so ziemlich auf der gegenüber liegenden Seite von mir war. Ich ging in schnellen Schritten zu ihr und schloss sie in eine feste Umarmung.
"Was hat dich denn gestochen?", kicherte sie und guckte in mein Gesicht. Verdammt, ich muss schrecklich aussehen. Kaum Schlaf und ungeschminkt sein tragen meiner Meinung nach nicht zur Schönheit bei.
"Meine Mum."
"Was hat sie jetzt schon wieder gemacht? Dir ein Prinzessinnenkleid für Fasching gekauft wie letztes Jahr?", kicherte Madison. Sie liebte diese Story einfach weil es so peinlich für mich war letztes Jahr.
"Nicht ganz. Viel schlimmer..."
"Oh Gott hat sie etwa ein Dinosaurierkostüm gekauft?!", unterbrach sie mich und grinste. Auch mir zauberte ihre Unbesorgtheit ein Lächeln ins Gesicht. Ich hab schon immer bewundert wie selbstlos und unbekümmert Madison war, dass ich oft neidisch auf sie wurde auf ihre Lebenssicht.
"Ne. Sie hat Greg für heute eingeladen."
Stille.
Weder Madison noch ich sagten etwas. Das Lächeln, welches noch vor kurzem auf ihrem Gesicht lag, war verschwunden und wurde ersetzt durch einen entsetzten Gesichtsausdruck.
"W...was? Sie hat... den Greg eingeladen?", brachte sie nach kurzer Zeit heraus und bleibt blickte fragend zu mir.
"Ja, hat sie", grummelte ich mit zusammengebissenen Zähnen und ging langsam los zu unserem Hörsaal wobei ich Madison am Handgelenk mitzog.
*
"Deine Haare sitzen noch nicht Liebling."
"Mum! Es ist Greg und nicht die Queen", erwiderte ich aufgebracht und schlug die Hand meiner Mutter weg die an meinen Haaren herumzupfte, was zugegen ziemlich weh tat.
Sie machte sich schon verrückt seid ich aus der Uni gekommen bin. Greg sollte um 4 PM kommen und das ist erst in 10 Minuten und meine Mum steht hier in einem Hosenanzug, in dem sie aussieht wie Hillary Clinton, Perlohringen und einer perfekten Dauerwelle in den Haaren. Mich hatte sie um halb drei in mein Zimmer geschickt damit ich 'gut' aussehe und nicht immer meine Pullis trug die ich so liebte. Tja, jetzt trug ich eine schwarze Jeans, dazu ein Adidas-Shirt und einer Sweatshirt-Jacke. Darin geh ich als Penner durch neben meiner Mutter.
"Trotzdem. Ein guter Eindruck ist nie schlecht", meinte sie und blickte zur Tür mit einem Blick bei dem ich mir das Lachen verkneifen musste. Ich glaube es sollte was selbstbewusstes sein aber irgendwie ist daraus etwas geworden das aussah als würde sie den dritten Weltkrieg erwarten.
"Greg kennt dich! Das heißt er hat schon einen Eindruck von dir."
"Egal."
Dann blieb sie ruhig und auch ich hatte keine Kraft mehr für eine Diskussion. Dann warteten wir einfach nur noch. Auf Greg, eine der Personen von denen ich mir geschworen habe sie nie wieder zu sehen.
Nach einer halben Ewigkeit klopfte es zwei Mal zaghaft an unserer Wohnungstür. Sofort sprintete meine Mum zur Tür, setze ein Fake-Lächeln auf und öffnete schwungvoll die Tür. Da stand er. Greg Horan in Jeans und weißem T-Shirt und mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen. Er hatte sich kaum verändert. Noch immer sah er aus wie vor 6 Jahren, aber sein Kleidungsstyle hatte sich verändert. Er ist nur in schwarzen Klamotten rumgelaufen, hat geraucht und manchmal auch Drogen genommen. Jetzt sah er so aus als hätte er das lange hinter sich gelassen und mit den Ehering am Finger wirkte er erwachsener als je zuvor. Doch hatte gelernt das der Schein eine trügt. Greg hatte mein Vertrauen, mein Ansehen und auch meine Freundschaft verloren, das wahrscheinlich für immer.
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Lost Secret
FanfictionKennst du dieses Gefühl? Das Gefühl verlassen zu werden? Genau das. Jeder kennt es, doch niemand fühlt es gleichermaßen. Aber ich glaube, ich kann sagen, das ich dieses Gefühl viel zu gut kenne, obwohl ich darauf auch gut verzichten konnte. Teilweis...