Olivia

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Ich renne runter und direkt in die Küche. Ich öffne den Schrank und nehme eine Suppenverpackung herraus. Während ich Wasser kochen lasse, suche ich im Kühlschrank nach Hühnchen. Ich schneide das Fleisch in kleine Stücke. Ich gebe das gekochte Wasser in eine Schüssel und dazu die Hünchenstücke mit der Suppe. Während dies kocht, denke ich nach was als nächstes passieren soll. Seine Eltern! Rechtzeitig mache ich den Herd aus und schöpfe etwas Suppe auf den Suppenteller. Ich nehme mir ein Tablett und stelle den Teller, einen Löffel und ein Glas Wasser darauf. Mit dem Tablett in der Hand gehe ich hoch. Oben liegt Jake und schläft. Ich knalle absichtlich die Tür zu und er wacht auf.
,, Morgen", begrüße ich ihn vom Schlaf. Er kratzt sich am Hinterkopf und setzt sich vorsichtig hin. Ich das Tablett auf seinem Schoß ab und setze mich selbst auf meinen Stuhl. Er trinkt seine Suppe aus.
,, Deine Eltern müssen Bescheid wissen wie es dir geht, also..."
,, Ich habe keine Eltern", unterbricht er mich. Ich gehe auf das Thema nicht weiter ein, obwohl es mich sehr interessiert hätte.
,, Doch irgendjemand muss sich doch..."
,, Ich kann auf mich selbst aufpassen ", unterbricht er mich wieder.
,, Schmeckt dir zumindest die Suppe", frage ich um das Thema zu wechseln.
Er schaut mich an und seine grünen Augen funkeln
auf :,,hervorragend! "
Geschmeichelt schaue ich auf den Boden.
Er legt das Tablett ab und sieht mich genauer an.
,,Wo ist mein Shirt?"
,, Waschmaschine wollte es kennenlernen."
Er lächelte und erst jetzt kappiere ich, dass er kalt hat. Ich gehe zu meinem Schrank und holle eine Pulli hervor. Es ist mein Lieblingspulli. Ein mir zu großkommender pinker flauschiger Einhorn Pulli. Er sieht mich erstarrt an und sein Blick deutet nur eine Aussage:
DEIN ERNST
Ich lache auf und reiche es ihm.
,, Schau nicht so und zieh es an!"
Zuerst verweigert er es, doch als ich die Heizung ausschalte zieht er es an. Es kommt ihm ein bisschen zu klein und betont jeden einzelnen Muskeln.
Er wirft sich zurück und schaut eine Weile auf die Wand. Schließlich dreht er sich zu mir. Er schaut mich an und denkt womöglich über etwas wichtigem nach. Als ich es nicht mehr ertragen kann, dass er mich ansieht mit seinen wunderschönen grünen Augen und mich in den Wahnsinn treibt indem er auf seiner Unterlippe kaut, frage ich:,, Über was denkst du nach?"
Ich entreiße ihn aus seinen Gedanken. Er schaut mich weiter an und spricht mit einer unwiderstehlichen
Stimme:,, Warum hast du mir geholfen? Aus Mitleid oder etwas anderem?"

Im WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt