Olivia

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,,Heute machen wir Telefonstreiche"
Ohne mich zu beschweren begebe ich mich in den Flur. Ich suche nach dem Telefon. Als ich gerade danach greifen wollte , vibriert mein Handy. Ich drucke aufe den Display und sehe:
NACHRICHT VON DAD
Es ist schon lange her das er mir geschrieben. Ich gehe auf die Nachrichten und lese in mir drin:
Vöglein, ich habe früher Schluss. Ich wollte dir Bescheid geben das ich auf dem Weg nach Hause bin. Dann können wir uns einen Vater-Tochter-Tag gönnen.
Ich schalte mein Handy aus und gehe zurück ins Wohnzimmer.
,,Lucy"
,,mmmm"
,,Mein Dad kommt."
Ihr Kopf dreht sich abrupt vom Fenster weg und schaut mir ins Gesicht. Sie sucht nach irgendeiner Spur von einem Witz. Als sie bemerkte ,dass sich kein einziger Gesichtszug bewegt, nickt sie bloß.
,,Okay",war das einzige was sie sagt. Sie und mein Dad verstehen sich nicht gut. Toll für mich....
Beste Freundin und dein Vater, der fast nie für dich da war.
Ich schlucke. Lucy nimmt ihre Tasche in die Hand und ich folge ihr in den Flur. Sie zieht ihre Jacke an, wobei ihre Haare im weg stehen.Als sie die Jacke an hat, umarmen wir uns eine Weile. ,,Denk bloß nicht ,dass wir das nicht nachholen!", sagt sie mir und öffnet die Haustür.
,,Tschüss!"
Danach steigt sie in ihren Mini und fährt weg. Ich lasse die Tür zuschlagen und werfe mich im Wohnzimmer auf die Couch. Den Fehrnseher will ich nicht anschalten. Ich gehe zu unserem Fenster. Ich liebe diesen Fenster. Es ist riesig und nimmt die ganze Wand ein. Ich habe einen perfekten Blick auf unseren Garten und auf den Wald, der sich direkt dahinter befindet. Ich liebe es im Winter durch den Wald zu laufen es ist ein tolles Erlebnis. Ich schenke den Tierspuren auf unserer Terrasse meine Aufmerksamkeit. Eine Hase muss hier vorbei gehoppelt sein. Hier war auch ein Fuchs. Ab und zu sieht man auch Vogelspuren. Kleine und große. Irgendwo und nirgendwo. Doch erst jetzt bemerke ich eine andere Spur. Zwei Fußspuren kommen geradeaus vom Wald bis vor die Terrasse. Dort enden die Spuren. Ein Schauer läuft meinen Rücken runter ,wenn ich daran denke, dass jemand mich und Lucy durch das Glas beobachtet hat. Und warum haben wir das nicht bemerkt. Ich muss mir den Kopf vertreiben.
Ich hole meine Jacke und den Hausschlüssel. Ich renne auf den Wald zu eine kühle prise Wind weht mir ins Gesicht.
Ich gehe tiefer in den Wald und kann den feuchten Moos riechen.
Der weiße Schnee ist von Spuren der Tiere überseht. Ein wunderschönes Bild breitet sich vor mir aus.Die Spuren verschmelzen miteinander. Doch die eine Spur ist neu für mich.
Ich kenne sie nicht. Weder bei Reh, Hase oder einem anderen Tier kann ich es unterordnen. Es gehört einem Menschen.
Ich folge der Spur. Sie ähnelt dem auf der Terrasse ist aber ein Tick kleiner. Ich folge der Spur bis die Lücken darin größer werden. Anscheinend ist die Person gerannt. Oder weg gerannt.
Ich folge der Spur bis diese aufhören. Ich schaue auf und kann einen Schrei nicht unterdrücken. Das kann nur ein schlechter Traum sein. Bitte...

Im WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt