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Prolog

Wie jeden Tag kam ich genervt von der Schule nach Hause. Mein Name ist Lucie Silver und ich bin 16 Jahre alt. Ich stellte meine Tasche an der Garderobe ab und ging in mein Zimmer. Meine Mutter war nicht zu Hause. Sie hat Schichtdienst und wir sehen uns meistens nur Abends. Ich war allein. Alleingelassen auf dieser Welt. Erneut packte mich diese Wut und meine Hände kribbelten. Ich musste es wieder tun... Zitternd zog ich meine Ärmel weg und betrachtete die Narben, die sich auf meinen Pulsandern lang gezogen. Ich wollte es nicht mehr tun, aber das war nicht so einfach. Die Wut stieg wieder in mir auf. Das war alles ihre Schuld. Sie zwangen mich dazu. Irgendwo muss ich ja auch meinen Frust rauslassen. Wie kann man so kaltblütig sein. Zitternd sank ich auf die Knie und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Heiße Tränen rollten meine Wangen hinunter und ich zog langsam eine Rasierklinge aus einer Schublade. Wimmernd setzte ich sie auf meinen Pulsadern und drückte sie tief in meine Haut. Sofort merkte ich stechende Schmerzen, doch ich blendete sie aus. Blut tropfte mein Handgelenk hinunter. Ich zog die Rasierklinge weiter nach links und die Schmerzen waren unerträglich. Das Blut schoss nur so heraus und ich setzte zum zweiten Schnittt an. Langsam bohrte sich die Klinge in meine Haut und hinterließ tiefe Spuren. Ich verfiel in einen Rausch und verletzte mich immer weiter. Nach einiger Zeit, als der Schmerz zu stark zum ausblenden war, richtete ich meinen Blick auf mein Handgelenk. Alles war rot und immer mehr Blut tropfte in eine Pfütze auf dem Boden. Plötzlich wurde mir schwindelig. Das war zu viel dachte ich und versuchte mich ins Wohnzimmer zum Verbandskasten zu schleppen, doch rutschte aus und fiel zu Boden. Das Blut strömte weiter und weiter. Keiner kam und half mir. War es es wirklich wert weiter zu leben. Ich hatte keine Angst vorm Sterben, aber diesen Erfolg wollte ich Ihnen nicht gönnen und schleppte mich mit letzter Kraft ins Wohnzimmer.