Kapitel 2: Tag 1.2

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"Wa-as wi-iillst du-u von mi-ir?", brachte ich mühsam hervor. Der Junge schaute mich weiterhin finster an und ließ kurz seine Hand sinken. Aber nur um sie ein paar Sekunden später wieder zu erheben und zum Schlag auszuholen. "WO VERDAMMTE SCHEIßE BIN ICH HIER, DU BLÖDE SCHLAMPE??", brüllte er mich so laut an, dass ich Kopfschmerzen bekam. Wobei, nicht nur mein Kopf schmerzte, auch meine Beine und Arme taten höllisch weh. Sein Schlag traf mich unerwartet und so taumelte ich zurück, bis ich mit meinem Rücken an einer Wand lehnte. Ich rutschte an der Wand herunter, bis ich am Boden saß. Dort vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und fing an, zu weinen. Mir tat alles weh, aber vorallem mein Bauch, wo er reingeboxt hatte. Ich weinte und weinte bis ich keine Luft mehr bekam. Ich schaute auf. Der Junge stand vor mir und seine blauen Augen funkelten mich wütend an. Er holte zum erneuten Schlag aus, diesmal direkt in mein Gesicht. Aber bevor er zuschlagen konnte, hielt jemand seine Hand fest und schubste ihn zurück. Ein blonder Junge in meinem Alter hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie dankend entgegen und stand auf. Mir tat immer noch alles weh. "Geht's dir gut?", fragte der blonde Junge. "Ja, geht schon", antwortete ich nur knapp und musterte ihn genauer. Er trug ein gelbes Oberteil und eine schwarze Hose. Er hatte Pechschwarze Augen. Ich fröstelte. "Aaaalso, da hier anscheinend niemand weiß, wo wir sind und wir nur zu dritt in diesem Raum sind, schlage ich vor, wir stellen uns erstmal vor: ich bin Tom. ", meinte der blonde Junge. "Lucie", antwortete ich nur knapp. Der andere Junge musterte Tom mit seinen Eisblauen Augen. "Und duuuu?", hackte Tom nach. Der Junge schaute uns an, spuckte auf den Boden, drehte sich um und ging zur anderen Seite des Raums. "Dann halt nicht", murmelte Tom vor sich hin. Ich sagte nichts. Mir War kalt, ich war müde und verwirrt. Wo war ich hier? Als könnte Tom meine Gedanken lesen, meinte er: "Wollen wir kurz schlafen und dann später schauen, wo wir sind, ich bin irgendwie total müde?" Ich nickte erleichtert und wir setzten uns auf den Boden und lehnten uns gegen die Wand. Kurz bevor ich einschlief dachte ich nochmal an den anderen Jungen. Er hatte irgendetwas an ihm, was mir gefiel. Ich konnte nicht sagen, was, aber ich wollte es herausfinden. Ich hoffe er tut uns im Schlaf nichts, er hat mich ja schonmal geschlagen waren meine letzten Gedanken, bevor ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel.

Eine Stimme riss mich aus meinem Schlaf. Verschlafen blickte ich hoch. Ich konnte nicht einschätzen, woher die Stimme kam. Sie schien von überall zu kommen. Ich schaute Tom an. Er sah genauso verschlafen aus, wie ich. Die Stimme verstummte. Verdammt, was hat die Stimme gesagt? Tom schien sich das gleiche zu fragen, denn er musterte mich nur verwundert. 'So, ich hoffe, ihr könnt mich jetzt hören. Tom, Lucie und Nicklas!' , Nicklas, so hieß der Typ also. 'Ihr seid nicht aus Zufall hier. Jeder von euch hat eine Sache genacht, die ihn hierher gebracht hat. Was das ist, klärt sich später noch. Ihr seid hier in einem Kampf. In einem Kampf gegen euch selber und gegen die anderen. Die anderen? Achso, ja natürlich, hatte ich ja fast vergessen, zu erwähnen: ihr 3 seid hier nicht alleine. Es gibt noch ein paar Räume, in denen Leute sind. Insgesamt 25 Personen. In jedem Raum ist eine Tür, die sich öffnet, wenn ich fertig gesprochen habe. Also jetzt nochmal zurück zum Kampf: es wird jeden Tag eine Aufgabe geben, für jeden von euch ist es die gleiche. Mal ist es etwas schmerzhaftes, mal etwas, wo es um Schnelligkeit geht. Je nachdem, wie gut oder schnell ihr die Aufgabe löst, bekommt ihr Punkte. Diese Punkte halten euch am Leben. Jeden Tag wird der, mit den wenigsten Lebenspunkten qualvoll sterben. Achso, bevor ich es vergesse: ihr müsst keine Aufgabe machen, alle sind freiwillig. Wer keine Aufgaben macht, hat keine Lebenspunkte und wird deswegen sehr schnell sterben. Am Ende des Kampfes gibt es einen Gewinner. Nur dieser wird wieder in sein altes Leben zurückkehren können. Achso, natürlich könntet ihr bei den Aufgaben auch sterben. Na dann, wünsche ich euch noch viel Glück. Lasset den Kampf beginnen!' "Was ist das für ein kranker scheiß??", meinte Tom. Ich zuckte nur mit den Schultern und war den Tränen nahe. Als ob ich eine Chance zu gewinnen hätte... Ich wurde von einem lauten Geräusch aus meinen Überlegungen gerissen. Ich schaute zu der großen, silbernen Eisentür, die sich langsam öffnete...

So, ich hoffe, euch hat das 2. Kapitel gefallen, ich weiß, daß mit den Spielregeln ist sehr schwer zu erklären, also falls ihr dazu noch fragen habt, dann ab in die Kommis damit ;)

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