↣Chapter 6

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_________________Jetzt (Buckys POV)

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Jetzt (Buckys POV)

Schwer atmend wache ich auf und sehe mich panisch in dem Raum um, in dem ich mich befinde. Ich erkenne den Umriss meines Kleiderschranks in der anderen Ecke des Raumes. Mein Puls beruhigt sich wieder ein wenig und ich richte langsam meinen Oberkörper auf und lasse meinen Nacken knacken, um eine kleine Verrenkung zuvertreiben. Mein Schlaf war unruhig und kurz.

Ich beschließe aufzustehen und mich fertig zumachen, damit ich meinen mehr als leeren Kühlschrank wieder füllen kann. Ich habe mich, nach meinem Auftrag Steve zutöten, hier in Bukarest abgesetzt und ein neues Leben begonnen. Ich versuche meine Vergangenheit bei Hydra zu vergessen. Und so versuche ich auch sie aus meinen Gedanken zu verbannen. Meinen besten Freund und meine beste Freundin.

Steve, den ich noch aus meiner Zeit aus dem Krieg kenne. Ich kannte ihn noch, als den kleinen, schmächtigen Steve, der nachts kaum alleine durch die Straßen von Brooklyn ziehen konnte, ohne von irgendwelchen Typen blöd angemacht zuwerden. Er war mein bester Freund, und dann kam Hydra und hat mein Gehirn manipuliert, so dass ich ihn nicht mehr erkannt habe und versuchte ihn zu töten.

Und mit Hydra kam sie. Sheila. Von Anfang an wusste ich, dass ich sie mögen würde. Als sie das erste Mal mein Zimmer betrat und mich aufgefordert hat mit ihr zu reden, ist mir aufgefallen, dass ich sie nicht einschüchtern konnte. Ich mag Mädchen mit Charakter. Solche, die sich nicht extra für nen Typen verändern und solche, die sich nicht von ihrem Willen abbringen lassen, und dabei nicht arrogant wirken. Sheila war eines dieser Mädchen.

Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und hole mir Sachen raus, damit ich mich fertig machen und den Markt besuchen gehen kann. Ich liebe es auf Märkten einkaufen zugehen. Ich fühle mich viel wohler, wenn ich unter vielen Menschen bin, manchmal habe ich dann das Gefühl von Sicherheit. Wenn jemand nach mir suchen würde, dann könnte ich zwischen all diesen Menschenmassen untertauchen und unauffällig davonschleichen.

Nachdem ich mich fertig gemacht habe, stecke ich noch mein Portmonee in die Hosentasche meiner Jeans und ziehe meine Jacke an. Um meinen Metallarm zuverstecken, ziehe ich Lederhandschuhe über meine Finger. Zu meinem Glück ist es momentan nicht allzu warm und es ist nicht so auffällig. Im Sommer werde ich oft angesprochen, warum ich denn Handschuhe bei diesem Wetter tragen würde.

Mit den Händen in den Jackentaschen, begebe ich mich auf die Straße und laufe ein paar Minuten, bis ich bei dem großen Marktplatz in der Innenstadt ankomme. Einige Leute sind schon hier und wollen sich ebenfalls ein wenig frisches Essen kaufen. Ich gehe an vielen verschiedenen Ständen vorbei. An dem einen gibt es Fisch und an dem nächsten Honig. Ich bleibe bei dem Obst und Gemüse stehen und sehe die Verkäuferin an. Sie lächelt mich einmal freundlich an und mir fällt auf, dass sie die gleichen dunkelbraunen Locken wie Sheila hat.

»Kann ich Ihnen helfen?«, fragt sie mich fröhlich und sieht mir zu, wie ich eine Pflaume begutachte. »Die sind heute reduziert. Nur die Hälfte.«, preist sie weiter ihre Ware an und ich nicke. »Ich hätte gerne ein halbes Kilo davon. Vielen Dank.« Die Verkäuferin grinst und wiegt die Pflaumen ab, die sie mir schließlich verkauft. Ich lächel einmal freundlich, bevor ich mich wieder auf den Rückweg mache. Ich hab Pflaumen und bin glücklich.

Als ich grade halb bei meiner Wohnung angekommen bin, fällt mir ein Mann auf, der in seiner kleinen Kioskbude sitzt und mich merkwürdig anstarrt. Da er ein wenig schielt, sehe ich mich einmal um, ob neben oder hinter mir jemand sehr auffälliges steht. Er kann kein Spion von Hydra sein oder so. Das heißt ich muss ihm wegen etwas anderem aufgefallen sein. Anstatt zu meiner Wohnung zulaufen, gehe ich ohne zu zögern auf den Kiosk zu und der Mann verzieht panisch das Gesicht.

So schnell er kann, verlässt er die Bude und sucht Schutz vor mir. Obwohl ich doch mittlerweile einfach nur James bin. Ich bin nicht Bucky, wie Steve mich immer nannte. Auch Sheila hat mich so genannt, als ich ihr den Namen anvertraut habe. Es war zu dieser Zeit meine einzige Erinnerung und ich konnte es ihr nur schwer sagen, da ich nicht wollte, dass Hydra auch dies weiß. Es war mein letzter Anhaltspunkt.

Auch bin ich nicht mehr der Winter Soldier. Nein, ich habe schon seit einiger Zeit aufgehört, andere Leute zutöten und die Befehle von Hydra auszuführen. Ich bin nur James.

Ich sehe mich in der kleinen, voll gestellten Bude um und suche sie nach meinem Gesicht ab. Mein Blick bleibt an einer Zeitung hängen und die Schlagzeile verschlägt mir den Atem. „Der Winter Soldier schlägt zurück und attackiert jetzt auch Politiker" steht dort in großen, schwarzen Buchstaben. Darunter ist ein Bild von mir, wo ich angeblich mit einem Gewehr zu sehen bin.

Natürlich mache ich sowas nicht mehr. Ich lebe jetzt friedlich und wollte eigentlich auch für immer so weiterleben. Jetzt muss ich wohl wieder fliehen. Toll.

Diesmal gehe ich so schnell, wie ich kann zu meiner Wohnung und springe zwei Stufen auf einmal hoch, damit ich noch schneller bin. Ich hole schon, während ich im Treppenhaus bin meine Schlüssel raus für meine Wohnung. An meiner Haustür angekommen, horsche ich kurz und höre, dass von drinnen Stimmen kommen.

Es sind nicht irgendwelche Polizisten oder so, die gerade am überlegen sind, wie sie mich am besten töten sollen. Ich kenne diese Stimmen, obwohl ich sie lange nicht mehr gehört habe.

Ich schließe langsam und so leise ich kann die Tür auf und betrete mit leisen Schritten die Wohnung. »Sicher das das seine Wohnung ist?«, fragt Sheila und hat mich anscheinend noch nicht bemerkt. Steve schon. »Ich glaube er ist der Beweis.«, mit diesen Worten sieht er mich an und auch Sheila dreht sich um, damit sie sehen kann, was er meint.

1991 {Bucky Barnes} [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt