Love beyond (3)

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Als Kashi die Augen öffnete war ihm alles so fremd. Ein alter, verlassener Schrein, ein Altar, überzogen mit alten Decken und Fellen. Das Sonnenlicht reflektierte sich in einem zerbrochenem, bunten Tempelfenster und bemalte die mit Efeu und anderen Kräutern überwachsenen Wände mit sanften  Farben. Er richtete sich auf und sah sich etwas um. "wo... bin ich hier? wie bin ich hierhergekommen?" fragte er sich selbst. Sein Umhang und sein Oberteil waren weg und sein Oberkörper war bandagiert und mit Kräutermedizin eingerieben worden. "das Mädchen!?" Kashi wollte aufspringen, doch eine zärtliche Berührung führte ihn wieder zurück auf  den Altar. "beweg dich nicht. du bist schwer verletzt." ihre zarte Stimme streichelte seine Ohren. Er drehte sich zu ihr, sie war die ganze zeit neben ihm gesessen, sie war ihm keine Sekunde von der Seite gewichen. "hast du mich hierher gebracht?" fragte Kashi als er bemerkte dass sie sein Oberteil und seinen Umhang trug. "ja" entgegnete sie ihm leichtfertig und mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen. "du bist ganz schön schwer dafür dass du so klein bist" neckte sie ihn. "ich wachse noch" grinste er sie an.

"aber sag mal, wo sind wir hier?" wollte er wissen. "an einem sicheren Ort. hier wird uns niemand finden. kein hass kann uns hier erreichen" sie legte ihren Kopf vorsichtig auf seine Brust. Es schmerzte, aber er wollte nicht dass sie den Kopf wieder hob, also sagte er nichts. "woher kennst du mich?" fragte er. "wir sind verbunden, du und ich. ich bin verflucht und du bist ein Halbblut. deshalb waren auch die Dämonen hinter mir her" sie stand auf und ging an das zersplitterte Fenster. "ein Halbblut?" fragte Kashi. "so haben sie mich in meiner Heimat auch immer genannt. aber was bedeutet das?" "das bedeutet dass du kein Mensch bist" erklärte sie und wandte sich Kashi wieder zu. "die Kraft die du gegen die Dämonen eingesetzt hast entsprang dieser anderen hälfte von dir" diesmal bewegten sich ihre Lippen beim Sprechen. "wie meinst du das?" fragte er. "du stellst aber viele fragen ohne Bedeutung" sagte sie und schmunzelte. "wie wäre es zum Beispiel mal mit fragen wie >wie heißt du< ?" grinste sie. "ich heiße Mina. dein Herz und mein Herz sind miteinander verbunden, wir beide sind die letzten lebenden deren herzen verbunden sind" lächelte sie verlegen während sie sich Kashi wieder näherte. "verbunden?" er fasste sich an die Brust. Sie legte ihre Hand auf seine und er empfand ein so wundervolles, warmes, wohles Gefühl. "ja... verbunden" sie schloss ihre Augen und schmiegte sich sanft an ihn. Er war verwirrt, aber aus irgend einem Grund wollte er nicht, dass Mina ihn losließ. "woher weisst du das alles?" fragte er neugierig. "Das bringt mein Fluch so mit sich. ich weiss alles über dich und über das was du bist und auch, was es für die Menschen bedeutet wenn du lebst... ..." Kashi wurde zusehens neugierig da er selbst ja nie begriffen hatte, warum ihn alle Menschen mit einer solchen Abscheu behandelt hatten. "und was bedeutet mein Leben für die Menschen?" "... ihr verderben" antwortete Mina leise. "aber auch wenn tausende sterben, die Menschen haben es verdient! sie behandeln uns wie Dreck nur weil sie uns fürchten, nur weil wir anders sind. all das Leid das du-" Kashi unterbrach sie indem er sie fest an sich drückte. "... all das leid das sie mir angetahen haben... jedes Wort das du mit mir wechselst lässt mich dieses Leid vergessen... und jede deiner Berührungen heilt eine meiner alten Wunden." sie sah ihm in die augen und bemerkte dass ihm die Tränen die Wangen hinunter liefen. "du weinst? du hast doch seit ihrem tot nicht mehr geweint" sie wischte ihm vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie sanft an seine Wange. "ich weine... aber nicht aus Trauer oder weil ich Schmerzen habe. ich weine weil ich dir vertraue... ich weiss auch nicht wieso aber du kennst mich besser als jeder andere... ich vertraue dir genug um dir meine schwächen zu zeigen..." er legte seine Stirn an ihre. "vertraust du mir auch... Mina?" sie zögerte kurz, denn sie wusste nicht was sie nun antworten sollte. Sie kannte Kashis Vergangenheit, den Schmerz, die Kälte und den Verlust. "ja... ich vertraue dir blind" sie legte sich in seine Arme. "solange du bei mir bist... muss ich nichts mehr fürchten..." sie schloss ihre Augen und schlief in seinen armen ein. Sie hatte so lange über ihn gewacht während er bewusstlos war, jetzt war es Kashi, der über sie wachte. "schlaf gut... ich bin bei dir" und er hielt sie im Arm ohne sich auch nur einen Hauch zu bewegen, wie ein steinerner Wächter hielt er Mina bei sich und beschützte sie. Er fühlte sich, als wäre das alles was er brauchte, alles wonach sein herz sich jemals sehnte. Ein wesen dem es nahe sein konnte, ohne verletzt zu werden.

>Chapter 3 END<

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 28, 2013 ⏰

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