Das Leben der Kira Newana (I)

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,,Ein ganz normaler Tag. Das dachte ich zumindest, als ich in meiner kleinen Wohnung aufwachte und meinen nervigen Wecker ausschaltete.

Ich dachte das auch immer noch, als ich mich wusch, anzog und wie jeden Morgen meinen Kaffee trank.

Auch als ich mich auf den Weg zu meiner Arbeitsstelle, einer Bank, machte, war alles noch ganz normal.

Alles war normal. Ich begab mich, wie jeden Morgen in mein Büro, grüßte hier und da ein paar Leute und bereitete mich, als Kasse, auf die ersten Kunden vor.

Die erste Kundin hatte ihren PIN vergessen, der zweite konnte kein Geld mehr abheben.
So ging es den ganzen Tag. Manchmal redete ich mit Frau Kochaski, die neben mir die zweite Kasse bediente. So ging es seit 3 Jahren.

Ich hatte mit meinen 25 Jahren noch nicht viel erlebt. Ich war in der Schule eine mittelgute Schülerin gewesen, hatte 2 feste Freunde gehabt, war noch nie richtig betrunken, und hatte nie Lust gehabt, wie meine ehemalige beste Freundin die Welt zu bereisen.

Ich hatte den Kontakt zu ihr abgebrochen.

Vielleicht genau deswegen fing ich, wenn keine Kunde zu sehen war, mit Träumen an. Wie ein kleines Mädchen träumte ich dann von der großen Welt, und was ich alles hätte werden können.

Manchmal war ich eine berühmte Sängerin, dann wieder eine coole Agentin.
In meinen Träumen erlebte ich immer viele coole Sachen, und malte mir romantische Dates aus.

Doch schlussendlich blieb ich doch Kira Newana, die langweile Bänkerfrau mit außergewöhnlichen Namen.

Die, die immer ganz normal war.

Bis zu diesem Tag. Plötzlich stürmten drei Männer mit schwarzen Sturmmasken und Pistolen in die Bank. ,,Alle Hände hoch, oder ihr seit tot!" schrie der eine durch den Raum. Eine junge Frau und Frau Kochaski rissen die Hände nach oben, mich mit eingeschlossen. ,,Du da, du gibst uns jetzt alles Geld aus der Kasse in die Tasche!" Einer der drei schmiss mir eine Tasche entgegen. Sie landete genau vor mir.

Ich starrte entsetzt auf die schwarze Ledertasche.

Dann zu den Männern. Und wieder zurück zur Tasche. ,,Wird's bald?!" schrie der eine.

Und das war der Moment, in dem ich beschloss, endlich was zu erleben. Endlich mutig zu sein. Was zusagen, mich zu wehren.

,,Auf gar keinen Fall! Verpisst euch, bevor ich die Polizei hole!" Kurz war ich erstaunt, wie selbstsicher ich klang. Wie mutig.

Der Mann hob seine Waffe und sah mich nochmal kurz an. Ich blickte nun wieder ängstlich zurück.

Und dann drückte er ab. Die Kugel flog in Sekundenschnelle auf mich zu. Ich hatte keine Chance mehr, mich zu bewegen.

Und die Kugel traf. Und wie sie traf. Mitten in mein Auge. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf explodierte. Ebenso wie mein Auge. Es schmerzte höllisch. Die Schmerzen ließen mich auf den Boden sacken. Ich hörte noch ein paar Schreie, und fiel dann schließlich im Ohnmacht.

In eine wohltuende und schmerzverschlingende Ohnmacht."

Jojo269 Der erste Teil meiner Kurzgeschichte. Für alle, die lernen müssen, kämpfen.

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