Kapitel 3.

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Ich schlage die Augen auf. Draußen ist es noch dunkel und Chris liegt schwer atmend neben mir. Meine Handyuhr zeigt 00:00 uhr an, was ein Zufall, Geisterstunde, denke ich und lache ironisch in mich hinein. Um mich zu beruhigen streichel ich durch Christians Haare und kuschel mich an ihn. Er dreht sich um, zieht mich an sich und beginnt meinen Rücken zu streicheln. Gerade will ich wieder einschlafen, als etwas helles mich blendet. Ein Mädchen sitzt mit einer Laterne auf dem Kissen hinter Chris. Angst durch strömt mich doch ich versuche ruhig zu bleiben. Das kleine Mädchen, ich schätze es auf etwa 6 Jahre, hat zwei lange, blonde, geflochtene Zöpfe und ein Nachthemd an, sie ist barfuß. "Kannst du mich sehen?", fragt es mit einer leise hallenden Kinderstimme. Ich nehme all meinen mut zusammen und antworte flüsternd: "Ja". Zum ersten mal dreht sie ihren kleinen Kopf zur seite und schaut mich direkt an. Ihre Augen wirken im Kerzenlicht so düster wie eine tiefe Schlucht. Ein Schauer rinnt mir über den Rücken. " Hast du angst vor mir?", fragt sie und ich glaube Trauer in ihrer Stimme hören zu können. "Du musst keine Angst haben. Ich habe ja schließlich auch keine mehr.", die kleine lächelt, was unglaublich süß aussieht. Ich muss automatisch auch leicht lächeln, das Mädchen hat irgendetwas Beruhigendes. "Ist das dein Freund? Meine Mama hatte auch einen Freund, dann hat er uns umgebracht, aber es gab nie beweise dafür", ihre Worte klingen traurig und wütend und irgendwie auch leicht bittend, so als wolle sie, dass ich irgendetwas tue. "Nein das ist ein Kumpel von mir", antworte ich ihr leise mit einem lächeln auf den Lippen. "Das mit deiner Mama und dir tut mir leid... wieso hat ihr Freund das denn gemacht?", ich kann es nicht fassen ich rede mit einem Geisterkind. Ob das ein Traum ist? "Keine Ahnung aber ich will dass er es bereut! Vorher können Mama und ich nicht ins Licht...", ihre Stimme wird plötzlich laut und wütend und ich zucke zusammen, dann wird sie wieder weich und süß, wie die Stimme einer 6 Jährigen eben ist. Angst durch flutet mich und jagt mir einen weiteren eisigen Schauer über den Rücken. Chris brummt so etwas wie >alles ok?< und ich streichel ihm zur Beruhigung durch die Haare, obwohl ja eigentlich ich die Jenige bin, die beruhigt werden sollte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 12, 2016 ⏰

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