Wir laufen einen steilen Weg hinauf. Von dort aus kann man den ganzen Wald sehen. "Das ist mein Lieblingsplatz." "Es ist traumhaft!" Dieser Ort erinnert mich an die arme Seite. "Wo sind deine Eltern?"frage ich ihn. "Meine Mutter starb als ich 7 war und mein Vater vor einem Jahr." "Tut mir leid.." "Muss es nicht." Verlegen schaue ich ihn an. "Bei wem lebst du jetzt?" "Alleine. In zwei Monaten werde ich volljährig." "Genau wie der Prinz." Als ich es ausspreche wird es mir bewusst. Er schenkt mir ein schüchternes Lächeln. "Du brauchst neue Kleider." Er rennt den Hügel ein Stück herunter und hält mir seine Hand hin. "Komm." Wir betreten die grosse Villa und laufen in den obersten Stock. Dort befinden sich einige Arbeiter, mit denen er kurz spricht. Danach kommen sie auf mich zu. Als sie fertig sind, erkenne ich mich nicht wieder. Meine Haare sind offen und leicht gelockt. Ich trage eine enge Jeans und eine Bluse. "Du siehst wunderschön aus." Nathaniel tritt am meine Seite und betrachtet mich im Spiegel. "Nun bist du bereit." "Bereit? Wofür?" Fragend schaue ich ihn an. "Für die Presse." Er packt meine Hand und zieht mich mit. "Was soll ich denn sagen?" "Nichts. Sie suchen dich immer noch. Ich muss ihnen zeigen, dass du jetzt zu mir gehörst." Bei diesen Worten reisse ich mich los und taste nach dem Ring. "Cair." Sanft berührt er meinen Arm. "Es ist der einzige Weg." Mutig greife ich wieder nach seiner Hand. Ich weiss, dass es nicht nötig wäre. Aber ich will ihn unbedingt nochmals berühren. Ohne es zu wollen beginne ich zu strahlen.Als wir die Villa verlassen, steht dort bereits ein Kamerateam. Die Polizei hat vor dem Haus parkiert. Als sie uns entdecken stürzen sie sich auf mich. Ich halte Nathaniel noch fester. "Was wollen Sie mit dem Mädchen?" "Ist sie von der armen Seite?" "Wurde sie entführt?" Nachrichtensprecher halten uns ihre Mikrofone hin. "Sie gehört zu mir." Ich schaue in die Masse und erkenne, dass ein Mann Videoaufnahmen macht. "Wie kann sie zu Euch gehören?" "Wie lange seid ihr ein Paar?" Erst jetzt wird mir bewusst wie wir aussehen. Er der mutige Prinz und ich die schüchterne Freundin, die sich an ihn klammert. "Die Polizei kann jetzt verschwinden, sie ist bei mir sicher." Natahniel legt mir den Arm um und schiebt mich zurück in die Villa. Als die Tür ins Schloss fällt schüttle ich seinen Arm ab. "Was jetzt? Wollen wir so tun, als ob wir zusammen sind?" "Geh schlafen." Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und läuft dann die Treppen hinauf. "Wo?" "Alle Zimmer sind frei." Als er das sagt dreht er sich im Kreis und lächelt.
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Die Grenze
FantasyKarun ist eine Insel, die in der Mitte durch eine Mauer in zwei Hälften getrennt wurde. Auf der einen Seite leben die Reichen, auf der anderen die Armen. In Karun gelten strikte Regeln . Die oberste und wichtigste lautet, seine Seite niemlas zu verl...