Chapter 2

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Chapter 2

„Hey. Ich bin Louis.“ Verwirrt blinzelte ich den Jungen, der gerade aus dem Schatten getreten war an. „Äh... Ähm.“ Ich war wie gelähmt, denn ich hatte vorher einen Vampir erwartet, der sich auf mich stürzen würde. Und der, der jetzt vor mir stand, war alles andere als das.“Gehörst du auch zur Party?“ Der Finger von Louis zeigte auf das Fenster von Zayn, aus dem laute Musik zu ihnen drang. Ich klappte den Mund auf uns schloss ihn jedoch gleich wieder. „Ähm… Geht es dir gut?“ Sein verunsicherter Blick viel mir erst jetzt auf und ich nickte schnell. „J... Ja... Ich... Ja…“ Ich blieb wieder still und betrachtete ihn. Er hatte jetzt ein freundliches Lächeln aufgesetzt und hielt mir die Hand hin. Für einen kurzen Moment starrte ich sie an, schüttelte sie dann aber. „Darf ich deinen Namen wissen?“  Mein Kopf war wie leer gefegt. Wieso stellte ich mich denn so dumm an? Ich verspürte eine vollkommen irrationale Angst, die Angst vor Vampiren. Aber er war keiner. Oder etwa doch? „Was ist los? Langsam mache ich mir echt Sorgen um dich.“ Oh nein! Ich stand hier und starrte ihn stumm wie ein Fisch an. Peinlich! Aber, egal woran ich auch versuchte zu denken, die Angst blieb. Im Nachhinein wusste ich, dass es blöd gewesen war, zu fragen. Aber in dem Moment verspürte ich einfach den unglaublichen Drang, ihn das zu fragen. „B... Bist du ein... ein V...Vampir?“ Meine Stimme zitterte stark dabei, aber er hatte es eindeutig verstanden. Fragend zog er eine Augenbraue hoch, kam jedoch einen Schritt näher.

Wir standen uns jetzt direkt gegenüber und er musterte mich. „Sag du es mir.“ Unfähig etwas zu sagen sah ich dabei zu, wie er sich langsam die Ärmel seines Shirts hoch krempelte. „Ist meine Haut so weiß wie Schnee? Dass sie sich von einem einzigen Tropfen Blut komplett abheben würde?“ Seine Stimme war scharf wie ein Messer, zugleich jedoch warm und weich geworden. Als er fertig mit dem hoch krempeln war, breitete er die Arme aus. Im Licht der Straßenbeleuchtung schien seine helle Haut fast zu schimmern, aber weiß war sie ganz und gar nicht. Die Interviews und Dokumentationen mit Vampiren, die er gesehen hatte, waren tatsächlich mit Leuten mit weißer Haut gewesen. Und zwar von oben bis unten! Louis jedoch würde er nur als etwas helleren Hauttyp einstufen und seine Wangen hatten sogar einen leichten Rotschimmer. Als er begann sich mit seinen dünnen Fingern die ersten Knöpfe seines Hemds aufzuknöpfen, schüttelte ich leicht den Kopf, doch er lächelte nur etwas.

„Verbrennt das kühle Silber meine Haut?“ Er griff unter das Hemd und zog ein kleines glitzerndes Kettchen unter dem weißen Stoff hervor. Mit einem Blick erkannte ich, dass es Silber sein musste. „Werde ich von dem Kreuz geblendet?“ Tatsächlich befand sich an der Kette ein kleiner Anhänger, den ich eindeutig als Kreuz ausmachte.  

Er kam noch einen Schritt näher und stand nun direkt vor mir. Unsere Gesichter trennten vielleicht 15 Zentimeter und mein Herzschlag beschleunigte sich. „Sind meine Eckzähne rasiermesserscharf?“ Leicht bleckte er die Zähne so dass ich zwei Reihen perfekt weißer Zähne erblicken konnte. Doch keiner davon war spitzer als ein anderer. Jedenfalls nicht mehr als normal. Louis beugte sich langsam immer weiter vor, bis sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Leicht wendete er seinen Kopf leicht auf die Seite und kam näher an ihn ran. Sein warmer Atem kitzelte sanft in meinem Ohr und er kicherte rau. „Ist meine Haut so kalt, dass man dabei erzittert? So kalt, dass man denken könnte, man berühre echtes Eis?“ Als er meine Wange leicht mit einem Fingerrücken berührte, schloss ich die Augen und erzitterte leicht. Nicht weil seine Haut kalt war, sondern weil es wie eine unsichtbare Spannung zwischen uns war, die bei der leichten Berührung fast Funken zu sprühen schien. Seine Haut war nicht sehr warm, eher kühl. Aber genau wie bei seiner Hautfarbe war es bei weitem nicht so schlimm wie bei den Vampiren die ich bis jetzt gesehen hatte und von denen ich erzählt bekommen hatte. Louis war einfach ein etwas blasserer junger Mann, der mich vor einer Party angesprochen hatte.

Plötzlich beendete Louis den Körperkontakt und lachte laut auf. Mit stahlblauen Augen fixierte er meine und lächelte provokativ. „Und Mister Unbekannt? Was bin ich? Bin ich ein böser Vampir, der im Sonnenlicht verbrennt?“ Leicht musste ich lächeln. Gut, jetzt sah ich das ganze schon anders. Eigentlich war die Aktion gerade eben verdammt peinlich für mich gewesen. Was hätte ich wohl gemacht, wenn er mich gefragt hätte, ob ich ein Vampir sei? Meine Hautfarbe war auch nicht gerade dunkel. „Okay, okay. Tut mir leid. Ich habe nur einfach keine guten Erfahrungen mit Vampiren gemacht. Ich bin einfach nur verdammt ängstlich. Ach so, mein Name ist Niall.“ Es war plötzlich so viel einfacher mit ihm zu reden, als vorher. Ehrlich gesagt, hatte ich mich vorhin fast vor Angst in die Hose gemacht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 02, 2013 ⏰

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