„Jessy, hast du deinen Koffer endlich fertig gepackt? Wir verpassen wegen dir noch das Flugzeug!" höre ich meine Mum unten im Flur rufen. Schnell packe ich noch das pinke Glitzer Top ein und mache meinen Koffer zu. Natürlich ist der auch pink, denn ich liebe einfach alles was pink ist. „Bin schon fertig Mum" sage ich, während ich die Treppe nach unten laufe und versuche, nicht mit dem schweren Koffer hinzufallen. Mein Dad kommt mir glücklicherweise entgegen und nimmt ihn mir ab, wofür ich ihm wirklich dankbar bin. Es ist unser erster richtiger Familienurlaub, seit mein Dad vor zwei Jahren das Geschäft von meinem Opa übernommen hat. Seitdem ist er viel unterwegs und wir haben kaum Zeit für Familien Dinge. Deshalb freue ich mich auch umso mehr, dass wir nach Spanien in den Urlaub fliegen. Besser gesagt nach Barcelona. Das Hotel, dass wir uns ausgesucht haben ist einfach nur mega und ich freue mich schon den ganzen Tag am Strand zu liegen. Im Schatten natürlich, denn ich mag es nicht wirklich, wenn es zu warm ist. Aber das ist ja egal, denn auch dort kann ich eine Menge Spaß haben. „Gott Jessy, was hast du denn bitte in deinem Koffer? Etwa Backsteine" fragt mein Dad, als er meinen Koffer in unser Auto hebt und ich muss lachen. „Nein Dad, nur das nötigste" antworte ich ihm. Jetzt muss meine Mum lachen. „Nur das nötigste heißt bei dir deinen halben Kleiderschrank." genervt von ihrem Kommentar verdrehe ich die Augen. „Ach Mum, du kennst mich doch" sage ich und steige ein. Endlich geht es los und meine Aufregung wächst immer weiter...
...Nach gut einer Stunde Fahrt, kommen wir endlich am Flughafen an und steigen aus. „Das ist so unglaublich, das ich gleich das erste Mal fliegen werde" sage ich aufgeregt und sehe mich um. Von außen wirkt das Gebäude eher leblos und schlicht, doch sobald wir es betreten, sind wir umgeben von hektisch umherlaufenden Menschen. Viele von ihnen telefonieren oder suchen ihren nächsten Flug. Es bringt mich ein wenig zum Schmunzeln, wenn ich sie beobachte, denn es sieht manchmal echt ulkig aus, wie sie so vor sich hin reden. „Na kommt, wir müssen da lang." sagt mein Dad und führt uns zu einem der überfüllten Check- In Schalter, vor dem schon viele genervte und ungeduldige Menschen warten. Auch wir stellen uns in die Reihe und schon nach zehn Minuten ist mir Sterbens langweilig. „Gott, was dauert da so lange?" frage ich und endlich bewegt sich die Menschenschlange. Nach weiteren fünfzehn Minuten sind wir endlich an der Reihe und geben unsere Koffer auf. „Es tut mir leid, aber wir sind überbucht, sie können leider nicht nebeneinander sitzen" sagt die Frau hinter dem Check- In Schalter. Auf ihrem Namensschild steht Maria und ich denke nur 'Was für ein Name'. „Na gut, ich denke für die zwei Stunden wird das kein Problem sein" sagt meine Mutter und reicht Maria unsere Pässe. „Na dann, guten Flug" sagt sie und lächelt freundlich. „Okay, weiter geht es durch den Sicherheits Check" sagt Dad und geht vor. Die Frau am Eingang des Bereiches erklärt uns, dass wir allen Schmuck, den wir tragen ablegen sollen und genauso unsere Taschen in die Box legen sollen, die sie uns gibt. Brav tun wir was sie uns erzählt hat und gehen durch die Kontrolle. Als alles in bester Ordnung ist, gehen wir weiter und suchen unser Aflugsgate. „Da steht 74 A" liest meine Mum vor und ich sehe mich um, ob ich hier irgendwo ein Schild entdecke. „Wir müssen nach links" sage ich und gehe los. Tatsächlich kommen wir nach einigen Metern bei unserem Ziel an und ich grinse stolz. „Okay, Boarding ist in fünf Minuten, also wenn ihr nochmal auf Toilette müsst, dann geht lieber jetzt" sagt Dad und wir gehen lieber Beide nochmal zur Vorsicht. Pünktlich kommen wir wieder raus und können uns gleich anstellen. „Tickets und Ausweise bitte" sagt die Stewardess gelangweilt und scannt unsere Tickets ein. „Guten Flug" sagt sie noch und macht mit den anderen Gästen weiter. Ein Bus bringt uns zu unserm Flugzeug und ich merke, wie ich nervös werde. „Keine Angst Jessy, da passiert nichts" versucht mich Mum zu beruhigen. „Es geht mir nicht darum, dass etwas passiert, es geht mir eher um meine Höhenangst" sage ich und spüre, wie ich eiskalt werde. Das ist immer so, wenn ich echt nervös bin. Der Bus hält und alle steigen aus. „Hier, du hast Sitz 25 D sagt mein Dad und reicht mir mein Ticket, auf dem alles noch einmal drauf steht. „Wo sitzt ihr?" frage ich und sehe meine Eltern an. „Ähm, reiche 12 A und B" antwortet Dad und geht genau wie die anderen in das Flugzeug. Am Eingang stehen zwei Stewardessen und begrüßen uns freundlich mit einem Bonbon. Nervös gehe ich zu meinem Sitzplatz und bin froh, dass ich am Gang und nicht am Fenster sitze. Neben mir sitzt ein etwas älterer Herr, der zu meinem Glück aber lieber schweigt. „Boarding compleadet" höre ich die Stewardess sagen und schnalle mich an. „Meine Damen und Herren, ich heiße sie im Namen von Airways ganz herzlich auf diesem Flug von Stuttgart nach Barcelona willkommen. Unsere Flugzeit heute wird etwa eine Stunde und fünfzig Minuten betragen. Wir möchten sie nun um ihre ungeteilte Aufmerksamkeit bitten, wenn wir sie mit den Sicherheitsvorkehrungen dieses Flugzeuges vertraut machen. Ladys and Gentleman..." als sie die Durchsage wiederholt stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und fange an den Soundtrack von New Moon zu hören. Sobald die ersten Töne auf meine Ohren treffen, bin ich wie in einer anderen Welt. Ich liebe einfach alles, was mit Vampiren zu tun hat. Sie faszinieren mich einfach, genauso wie Werwölfe. Und beides bekomme ich in der Twilight-Saga geboten. Irgendwie frage ich mich immer wieder, wie es wohl wäre, auf einen wirklichen, echten Vampir zu treffen. Oder besser gesagt auf einen Volturi...