Wrong Number

25

Ich schaute auf die Uhr, 17:57. Alex müsste jeden Moment kommen.

In Gedanken ging ich mir verschiedene Szenarien durch. Er könnte aggressiv sein; wütend. Aber das würde nicht zu ihm passen... Er könnte sich ausheulen; herum schlagen; emotionslos auf dem Boden liegen. So viele verschiedene Reaktionen könnten sich ergeben aber keines davon war der Realität entsprechend.

Alex war nicht so einer.

Um Punkt sechs Uhr konnte ich eine schwarze Silhouette entdecken. Ich steuerte auf sie zu, erhöhte mein Tempo, doch das war nicht er.

"Zwar bin ich das nicht, aber trotzdem musst du zugeben, der Kerl sieht nicht schlecht aus", erschrak mich jemand von hinten. Alex.

"D-Du bist hier", stotterte ich leicht. Es war eigenartig seine Stimme zu hören. Er klang anders, als ich es mir vorgestellt habe. Seine Stimme klang so, als würde er singen. Beruhigend schön.

"Ja, ich bin hier. Gesund und lebend! Okay, warte... Streich das gesund. Nur lebend", lächelte er. Ich zwang mir ein Lächeln auf.

"Du bist wirklich hier", wisperte ich fast schon.

"Du musst das nicht ständig sagen. Ich weiß, dass ich da bin", sagte Alex sanft und streichelte meinen Rücken sanft.

"Worüber wolltest du reden?", fragte ich. Er lachte kurz. Es war kein herzhaftes Lachen, es war eher ein kurzes Schnauben mit einem leichten Lächeln.

"Ich habe keine Ahnung. I-Ich schätze, ich wollte dich nur persönlich sehen. Ich musste e—", stotterte er ohne eine einzige Atempause zu nehmen.

"Es ist schon okay. Beruhig dich ein wenig, Alex", besänftigte ich ihn. Ich sah seine Augen leicht schimmern; Tränen rinnen auf seinen Wangen runter.

"Alex..."