"Franzi?", rief Tony durchs halbe Haus.
Okay, ruhig bleiben! Tony wird dir nichts tun. Und wenn doch, Steve und Bucky sind noch da!
Ich kam hinter Bucky hervor und lief langsam die Treppe runter. Am anderen Ende der Treppe stand Tony, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und mich nicht gerade erfreut anschaute.
"Ja, was ist?", lächelte ich unschuldig.
Hinter mir hörte ich die schweren Schritte von James, der die steile Treppe langsam runter ging.
"Wie kommst du auf die Idee, dass ich mit Steve in einem Bett schlafen würde?", fragte er brummig.
Am liebsten hätte ich geantwortet: 'Wegen Stony', aber dass ging nicht. Erstens würde er es zu anfangs nicht verstehen und wenn ich es ihm erklärt hätte, hätte ich auch Stucky erklären müssen und auf die ganzen Reaktionen konnte ich heute Abend verzichten.
"Weil ich dachte, ihr kommt am besten miteinander aus. Aber wenn du unzufrieden bist, dann frag Ja...ähm...Bucky ob du vielleicht auf der Couch schlafen kannst", antwortete ich und zeigte über meine Schulter zu Bucky.
"Wer hat gesagt das ich auf der Couch schlafe?", fragte Bucky hinter mir.
"Frage geklärt!", lächelte ich zufrieden und ging die Treppe weiter runter.
Doch als ich am Ende der Stufen ankam, blieb ich wieder stehen, drehte mich zum ehemaligen Winter Soldier um und schaute ihn fragend an.
"Moment...was soll diese Aussage bedeuten?", fragte ich skeptisch.
"Wieso?"
"Wolltest du nicht auf der Couch schlafen?", hakte ich nach.
"Das hast du gesagt, nicht ich", antwortete er schmunzelnd und ging an mir vorbei ins Wohnzimmer.
Noch etwas perplex blieb ich kurz stehen, bevor ich dann den Kopf schüttelte und ebenfalls ins Wohnzimmer ging.
Dort saß diesmal Bucky und nicht Steve auf der Couch.
Auch gut!
Ich setzte mich zu ihm, meine Beine auf seinem Schoß und den Blick auf den Bildschirm gerichtet. Sehr unsicher legte Bucky seine Hände auf meinen Schienbeinen ab und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er leicht rot wurde.
"Also, wollt ihr weiter Game of Thrones schauen, oder was anders?", fragte ich die drei.
Alle drei zuckten gleichgültig mit den Schultern.
"Okay, das ist eindeutig!", murmelte ich.
Also schauten wir weiter GoT. Doch ich kannte alle Folgen schon, weshalb ich mich schnell langweilte und schlief deshalb irgendwann ein.
Nächster Morgen...
Die ersten Sonnenstrahlen, die ins Wohnzimmer fielen, weckten mich auf. Als erstes bemerkte ich, dass ich immer noch auf der Couch lag. Auf mir lag eine Decke. Verschlafen schaute ich mich um, doch keine Spur von den Jungs.
War es doch nur ein Traum? Oder Einbildung?
Enttäuscht setzte ich mich auf und rieb mir kurz übers Gesicht. Alles schien verlassen, als ob die drei niemals dagewesen wären.
Seufzend stand ich auf, streckte meine müden Knochen und torkelte in die Küche. Dort kramte ich aus einem der unteren Schränken die angebrochene Cornflakesschachtel, holte aus einem anderen Hängeschrank eine Schüssel und aus dem Kühlschrank noch die Milch.
"Morgen!", begrüßte mich aus heiterem Himmel jemand.
Erschrocken schrie ich auf, drehte ich mich zur Tür, die in den Flur führte. Dort stand ein völlig verschlafener Steve Rogers. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, sein weißes T-Shirt völlig zerknittert und der Hosenbund seiner Jeans war auch nicht mehr wirklich gerade.
"Alles in Ordnung bei dir?", fragte er besorgt.
Völlig verdattert schaute ich ihn an und brachte kein einziges Wort raus.
Er machte vorsichtig ein paar Schritte auf mich zu und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.
"D-Du...B-Bucky...T-Tony...i-ich habe mir das nicht eingebildet?", stammelte ich.
"Warum solltest du dir das eingebildet haben?", fragte er verwirrt.
Ich ging jedoch nicht auf die Frage ein, sondern fiel ihm halb lachend halb weinend um den Hals. Etwas überrumpelt erwiderte er meine Umarmung.
Als ich die Umarmung wieder löste gab ich ihn noch einen Kuss auf die Wange, was ihn rot anlaufen ließ.
"Was ist denn hier los?", fragte ein verschlafener Tony, gefolgt von einem sehr verpeilt aussehenden Bucky.
Beide hatten sehr verwuschelte Haare, wobei Bucky's etwas schlimmer aussahen.
"N-nichts!", stammelte ein immer noch roter Steve.
Beide schauten ihn nicht überzeugt von seiner Aussage an. Ich grinste mir einfach nur einen ab, weshalb Bucky mit etwas verwirrt anschaute.
"Was denn? Ich bin doch nicht verrückt. Da darf man sich doch freuen!", meinte ich schulterzuckend.
Verschlafen schüttelte er den Kopf und torkelte ins Esszimmer. Er trug ein nun ein verknittertes, marineblaues T-Shirt, nicht mehr das rote, verwaschene Langarmshirt und die langsam abgenutzte Jeans. Tony trug ebenfalls nur noch ein schwarzes T-Shirt und eine sehr zerknitterte Anzughose.
"Also, ich hab nichts wirkliches zum Frühstücken, deshalb gibt es Müsli und Kaffee", sagte ich dann nach kurzem schweigen.
"Kaffee!", murmelte Tony verpeilt.
Kopfschüttelnd machte ich die heißgeliebte Kaffeemaschine meiner Eltern an und deutete Tony, dass es noch fünf Minuten dauerte. Aus dem Schrank kramte ich noch drei weitere Schüssel und stellte diese ins Wohnzimmer. Ich stellte noch die Cornflakesschachtel und die Milch auf den Tisch und bat die Herren Platz zu nehmen.
Es herrschte verschlafenes Schweigen, da alle noch einen total müden Eindruck machten. Tony stocherte in seinem Müsli herum, Steve war kurz davor über seinem Essen einzuschlafen und James aß etwas, nachdem er sein Essen genau betrachtet hatte. Schmunzelnd betrachtete ich den schläfrigen Steve, der kaum die Augen aufhalten konnte.
"Schlecht geschlafen?", rief ich, als Steve auf seinem Arm gestützt die Augen geschlossen hatte.
Erschrocken zuckte er kurz zusammen, bevor er mich verwirrt anblinzelte.
"Was?", nuschelte er.
"Ich hatte gefragt, ob du schlecht geschlafen hast?", fragte ich nochmals.
"Ja, ja, alles gut!", antwortete er verpeilt.
"Man siehts!", sagte Tony, nahm sich die Müslischüssel und verschwand nach oben.
"Was ist mit ihm?", fragte ich die beiden verwirrt.
Beide zuckten nur mit den Schultern und aßen unbekümmert weiter.
"Ich frag ihn mal", meinte ich und stand auf.
Sofort schnappte Steve meinen Arm und schüttelte den Kopf, was so viel bedeutete wie 'lass ihn besser in Ruhe!'. Brummelnd ließ mich wieder auf meinem Stuhl nieder und stocherte in meinem Müsli herum.
"Gibt es die Chance, das wir später duschen könnten?", fragte Bucky nach einer Weile schweigen.
"Äh...klar! Ich kann euch auch neue Klamotten geben, damit ihr nicht ständig in euren rumlaufen müsst", antwortete ich.
"Danke!", bedankten sich beide gleichzeitig.
"Kein Problem!", lächelte ich und räumte die drei leeren Schüsseln ab.
Auch Bucky war aufgestanden, ging an mir vorbei ins Bad. Kurze Zeit später hörte man, wie die Dusche anging. Wenigstens stand in der Dusche noch Duschgel, was er noch benutzen konnte.
Ich lief währenddessen die Treppe nach oben in mein Zimmer, kam an der verschlossenen Tür vom Schlafzimmer meiner Eltern vorbei. In meinem Zimmer kramte ich aus dem Kleiderschrank einmal ein grau-blaues T-Shirt auf dem stand 'I'm not a killer!', mit einer schwarzen Jogginghose, die ich meinem Vater mal abgeschnorrt hatte. Dann kramte ich noch ein rotes T-Shirt mit dem Reaktor Zeichen von Tony auf der Brust und noch eine graue Jogginghose, die mir jedoch zu groß war raus.
Ich suchte im Schrank noch nach Boxershorts für die zwei die ich hoffentlich 'versehentlich' mitgenommen habe. Tatsächlich fand ich in meinem Unterwäschefach welche, die ich dann zu den Klamotten für Steve und Bucky legte und dann mit den zwei Stapeln wieder nach unten ging.
Ich steuerte das Esszimmer an, da ich dachte die zwei würden da noch sitzen, aber es saß nur ein schläfriger Steve da. Bucky war anscheinend schon duschen gegangen. Auf leisen Sohlen schlich ich mich an den Supersoldaten an und tippte ihn an der Schulter an.
"Huh?", murrte ein verschlafener Steve.
"Die Klamotten für dich!", sagte ich und hielt ihm die Klamotten mit dem roten T-Shirt hin.
"Danke!", lächelte er verschlafen und nahm die Sachen an sich.
"Bucky ist schon duschen?", fragte ich dann.
Steve nickte schon wieder im Halbschlaf. Grinsend schüttelte ich den Kopf, legte die Klamotten bei Seite und ging zur Kaffeemaschine. Ich legte eine Kapsel ein, stellte eine Tasse darunter, drückte einen Knopf und schon floss die heiße, dunkelbraune fast schwarze Flüssigkeit in die Tasse. Nachdem die Tasse gefüllt war, stellte ich sie unter Steve's Nase, der mich dankbar anschaute und sofort einen großen Schluck nahm.
Ich indes schnappte mir den zweiten Stapel Klamotten und ging zum Badezimmer.
Ich klopfte an der Tür an, doch es kam keine Antwort. Also legte ich die Klamotten vor die Tür auf den Boden und klopfte nochmals. Wieder kam keine Antwort.
"Bucky, vor der Tür liegt neue Kleidung für dich. Ich hoffe es passt dir alles", rief ich durch die Tür.
Dann drehte ich mich um und ging wieder in die Küche, wo Steve sich eine zweite Tasse Kaffee macht.
"Warum bist du eigentlich so müde?", fragte ich Steve.
"Ich konnte die erste Hälfte der Nacht nicht geschlafen. Und in der zweiten Hälfte hat Tony mich ständig aus dem Bett geschmissen. Irgendwann so gegen vier, fünf Uhr habe ich mich dazu entschieden auf dem Boden zu schlafen. Und dann hast du durchs Haus gequietscht", erklärte er.
"Sorry!", entschuldigte ich mich.
Steve zuckte nur mit den Schultern, ging wieder ins Esszimmer und trank seine zweite Tasse Kaffe. Ich hingegen ging nach oben, wieder in mein Zimmer, da ich auch eine Dusche vertragen konnte und holte neue Klamotten.
Da ich heute noch für uns vier noch einkaufen musste, kramte ich aus dem Schrank einmal Unterwäsche, dann eine Jeans mit Rissen an den Knien und ein verwaschenes, ausgeleiertes graues Top. Mit den Sachen unterm Arm, verließ ich mein Zimmer und ging auf die andere Seite zum Schlafzimmer in dem Tony war. Zaghaft klopfte ich an der Tür an, doch es kam keine Antwort.
"Tony, wenn du Kaffee willst, musst du runter, ich bin nämlich nicht dein Zimmermädchen!", sagte ich durch die Tür und lief dann nach unten.
Währenddessen kam auch Bucky aus dem Bad, nicht richtig begeistert über sein T-Shirt.
"Musste das wirklich sein?", murrte Bucky.
"Was denn? Spaß muss sein!", grinste ich schelmisch.
Genervt verdrehte er die Augen und ging dann an mir vorbei in die Küche. Seine klitschnassen Haare hinterließen auf dem Boden eine leichte Spur aus Wassertropfen. Das Shirt fing am meisten ab, da es an den Schultern und am Rücken ebenfalls nass war.
"Es gibt etwas das nennt sich Handtuch!", murmelte ich gespielt grüblerisch.
Er erwiderte darauf nichts, sondern ging weiter und machte sich nun auch einen Kaffee. Ich zuckte nur mit den Schultern, schritt die restlichen Stufen runter und ging ins Bad. Schnell entledigte ich meiner Klamotten und sprang unter die Dusche.
Während meiner recht ausgiebigen Dusche, hörte ich, wie Tony die Treppe hinunter trampelte, so wie ein Elefant. Wenigstens kam er wieder hinunter. Doch konnte ich sonst nichts hören, außer das Wasser, welches auf mich und den Boden der Dusche prasselte.
Immer noch hinterfragte ich meine Entscheidung, die drei hier aufzunehmen. Zwar fand ich es besser sie hier zu lassen, als wenn sie auf der Straße saßen. Doch was passiert wenn jemand die drei erkennt? Wie kann man so etwas erklären?
Drei Charaktere aus dem Marveluniversum sind ganz plötzlich vor meiner Haustür aufgetaucht.
Selbst für mich klang es lächerlich, wenn ich es mir nicht selbst widerfahren wäre. Bloß konnte ich die drei nicht für immer hier einsperren. Schon gar nicht Bucky. Auch wenn er in dieser Welt einen entspannteren Eindruck machte, als in seiner Welt, so will er bestimmt auch mal das Haus verlassen.
Aber wie versteckt man einen silbern glänzenden Metallarm? Jawohl, gar nicht!
Außer...Bucky's Arm kann tatsächlich das machen, was ich mal gelesen hatte. Dass sein Arm ein Hologramm erschaffen kann, welches aussah wie ein richtiger Arm und sich auch so anfühlte.
Vielleicht sollte ich mal Tony fragen.
Nach meinen ganzen Überlegungen stellte ich das Wasser ab, stieg aus der Dusche und holte aus dem weißen Wandschrank neben dem Waschbecken ein Handtuch raus. Ich trocknete mich ab und schlüpfte in meine frische Klamotten. Schnell kämmte ich meine nassen Haare durch und band diese dann zu einem Zopf. Ich verließ das Bad und lief gerade Wegs in Steve.
"Sorry!", entschuldigte Steve sich.
"Nichts passiert!", lächelte ich.
Ich ließ Steve vorbei ins Bad, während ich ins Wohnzimmer ging, um mein Handy zu suchen. Doch fand ich es nicht. Ich griff schon nach dem Festnetztelefon, als Tony mir mein Handy hin hielt.
"Suchst du das?", fragte er.
"Jep, danke!", bedankte ich mich knapp.
"Willst du wohin?, fragte Bucky und musterte mich skeptisch.
"Einkaufen! Was dagegen?", entgegnete ich.
"Nein! Aber...", er stockte.
"Aber?", hakte ich nach.
"Könnte ich mitkommen?", fragte er leicht unsicher.
"Äh...wie willst du das mit deinem Arm machen?", versuchte ich dem auszuweichen.
"Ich ziehe einfach meine Jacke an und niemand wird etwas sehen."
"O-okay. Ich hol dir noch eine Hose, damit du nicht mit der Jogginghose gehen musst", meinte ich und lief nach oben.
Im Schlafzimmer meiner Eltern, durchsuchte ich den Schrank nach einer Hose vom meinem Vater. Ich kramte eine schwarze Jeans raus, die ich Bucky in die Hand drückte, da er mir nach oben gefolgt war.
"Hoffentlich passt sie dir", murmelte ich und verließ das Zimmer.
Seufzend ging ich langsam die Treppe hinunter. Unten holte ich mir aus dem Schuhregal ein paar einfache, schwarze Sneaker, die ich anzog und dann auf Bucky wartete, welcher nach zwei Minuten ebenfalls runter getorkelt kam. Die Hose passte ihm und er hatte schon seine Schuhe an. Vom Kleiderhaken schnappte er sich noch seine Jacke, während ich noch schnell Geldbeutel, Handy und Autoschlüssel in eine kleine Handtasche packte. Steve und Tony kamen in den Flur. Sie schienen nicht ganz begeistert zu sein, dass Bucky mich begleitete, aber was sollte ich sonst machen?
Besser ich nehme ihn mit, als einen verärgerten Winter Soldier da zu haben. Ich wusste genau was er anrichten konnte und ich will nicht so ganz, dass das Mobiliar darunter leidet.
"Soll ich euch etwas mitbringen?", fragte ich.
"Nein, danke! Ich brauch nichts!", lehnte Steve lächelnd ab.
"Knabberzeug wäre nicht schlecht!", überlegte Tony.
"Mal schauen, was sich machen lässt", zwinkerte ich.
"Danke!", bedankte Tony sich.
Erstaunt hob ich in Augenbrauen. Das war glaube ich das erste mal, dass Tony 'Danke' sagte. Das könnte er wirklich öfters sagen. Auch Steve schien ein wenig überrascht zu sein.
Wunder geschehen doch noch!
"Also, wenn was ist, im Festnetz ist meine Nummer eingespeichert. Ähm...was noch? Ach ja! Wen ihr Hunger habt, es ist noch etwas Toast in der Speisekammer. Ansonsten, stellt ja keine Schweinereien an, verstanden?", stellte ich noch klar.
Tony, Steve und Bucky starrten mich ziemlich verwirrt an, was mich nur schmunzeln ließ. Ich muss den drei das echt irgendwann mal erklären. Ich winkte zum Abschied und verließ dann das Haus, gefolgt von Bucky.
Wir liefen über die Straße zu dem Auto meiner Mutter. Ein Citroën C3 in Shark Grey. Ich liebte dieses Auto, weswegen ich so froh war, als meine Mutter mir die Autoschlüssel von dem Wagen gegeben hatte.
Mit dem Schlüssel öffnete ich das Auto und wir stiegen ein.
Einkaufen mit dem Winter Soldier. Das kann sehr lustig werden!
DU LIEST GERADE
Avengers hier, bei uns?
FanficTräume werden nie wahr! Zumindest denkt das jeder. Doch mir passierte auf einmal das Beste, was mir jemals hätte passieren können. Auf einmal stehen Tony Stark, Steve Rogers und James Barnes vor meiner Haustür. Nachdem ich die drei dann aufgenommen...