Lily Evans Schwester [Rumtreiberzeit]

4 Jahre später

,,Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert auch die Zukunft."

~ Dr. Tom aus Being Erica

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4 Jahre später

,,Pass doch mal auf, Evans!", faucht mich ein Slytherin an, als ich gegen ihn knallte und wir beide hinfallen.
Ich liege noch auf dem Boden, während Malfoy schon aufsteht und mich wütend anfunkelt.
,,Tut mir leid, ich habe nicht aufgepasst.", entschuldige ich mich leise und sammel meine Bücher auf, die ich fallen gelassen habe.
Obwohl Malfoy daran Schuld war, das wir beide hingefallen sind, entschuldige ich mich einfach, um keinen Streit anzufangen.
,,Dann pass das nächste mal auf, Miststück!"
Malfoy schubst mich beiseite, als ich mit meinen Büchern aufgestanden bin.
Meine Büchern landen wieder auf dem Boden.
,,Schlammblut!", zischt er mir ins Ohr und geht weg.
Seufzend hebe ich meine Bücher wieder auf und gehe weiter den Gang entlang.
,,Chloe!", ruft eine Stimme und ich drehe mich zu der Stimme um.
Lily rennt mit ihrer besten Freundin, Johanna Okason, auf mich zu.
,,Hey!", begrüße ich beide lächelnd.
Doch es ist nicht mein echtes Lächeln, was meinen Mund umspielte.
Es ist nur ein klägliches Lächeln, dass mein Versuch, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre, versaute.
,,Was war da eben los?
Wir sind gerade eben Malfoy über den Weg gelaufen, der direkt aus deiner Richtung gekommen ist.
Hat er irgendwas gemacht?", fragt mich Lily.
Sie scheint besorgt um mich zu sein.
Doch als das Wort Malfoy aus ihren Mund kam, verwandelt sich ihre Besorgnis in Wut.
Ich seufze.
,,Es ist schon gut Lily.
Er hat nur das übliche gemacht, du weißt schon.
Mich geschubst und als "Schlammblut" beleidigt.", antworte ich ihr schulterzuckend.

Jetzt ist es an Lily, zu seufzen.
,,Du musst dich mal durchsetzen können!
Er darf dich nicht so wie Dreck behandeln.
Du bist immerhin meine Schwester, und ich kann mir nicht ansehen, wie du verletzt wirst.", sagt Lily verzweifelt.
Ich lächel sie beruhigend an.
Johanna scheint sich nicht so wohl zu fühlen, nur da zu stehen und uns zu zuhören.
,,Ähm, Lily?
Wir müssen auch los.
Kommst du?", fragt sie sie.
Lily sieht so aus, als ob sie sich nicht entscheiden konnte, mit zu ihrer Schwester oder mit zu ihrer besten Freundin zu gehen.
,,Lily, ist schon gut.
Ich komme alleine zurecht.
Geh mit ihr!", versichere ich Lily.
Diese lächelt mich dankbar an.
,,Wenn du mich brauchst, dann komm einfach zu mir!", sagt sie zu mir und ich nicke ihr zu.
Johanna und ich schauen uns etwas gequält an, da wir nicht wussten, was wir sagen sollen.
,,Also, bye.
Chloe.", verabschiedet sie sich schließlich von mir und ich nicke ihr zu.
,,Schüss!"
Dann gehen Johanna und Lily zu was weiß ich.
Ich drehe mich wieder um und gehe weiter den Gang entlang.
Wenig später komme ich in der Bibliothek an und setze mich zu Remus, der an einen freien Tisch sitzt und mir ungeduldig zugewinkt hat.
Ich gehe zu ihm und setze mich zu ihm.
,,Tut mir leid Remus, dass du so lange warten musstest.
Ich wurde aufgehalten.", entschuldige ich mich bei ihm.

Man könnte sagen, dass ich und Remus Freunde sind.
Viele sagen auch, dass wir wir auch sehr gut zusammen passen.
Doch Remus ist für mich eigentlich eher ein Lernpartner und ich finde auch, dass wir nicht so richtige Freunde sind.
Und was dem zusammen sein betrifft, verstehe ich auch nicht, was alle meinen.
Remus ist zwar ein netter, kluger Mensch und sieht außerdem noch gut aus, doch ich empfinde nichts für ihn.
Genauso wenig, wie er etwas für mich empfindet.
Wir haben uns im ersten Schuljahr kennengelernt und haben uns von da an immer getroffen, um gemeinsam zu lernen.
Es ist selbstverständlich geworden, dass wir uns treffen und lernen.
Doch außerhalb dessen haben wir nicht viel miteinander zu tun.
Nur dass wir und auf dem Gang begrüßen oder zunicken.
Remus hebt eine Augenbraue.
,,Wer hat dich denn aufgehalten?", fragt er mich neugierig.
,,Lily.", sage ich geistesabwesend und hole meine Bücher heraus.
Ich muss Remus ja nicht unbedingt erzählen, dass mich Malfoy auch aufgehalten hat.
Und ich weiß auch nicht, warum ich ihn dass erzählen sollte.
,,Womit wollen wir anfangen?", frage ich ihn.
,,Ich habe meinen Geschichtsaufsatz noch nicht fertig.
Du?", fragt er mich.
Ich schüttel den Kopf.
,,Doch habe ich.
Wenn du willst, kannst du bei mir abschreiben.", biete ich ihn an.
,,Ich muss meinen Aufsatz in Verwandlung noch schreiben.", erzähle ich ihm.
,,Dann können wir ja beide mit Verwandlung anfangen.
Danach, könntest du mir bei Geschichte helfen?
Ich möchte nicht so gerne abschreiben.", fragt er mich.
,,Klar, können wir machen.
Ich habe sowieso heute nichts mehr vor, ich kann dir bei Geschichte helfen."