o3. Undercover

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"Pietro, falls du mich hören solltest: Du bist so ein Arsch!", schrie ich wutentbrannt gen Himmel. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo er mich abgesetzt hatte und jetzt irrte ich schon, was weiß ich wie lange, durch diesen verdammten Wald. Wieso ließ er mich nicht einfach mitkämpfen? Immerhin konnte ich mich ziemlich gut verteidigen. Mein Blick fiel auf Fußspuren im Schnee. Meine Fußspuren. Einen kurzen Moment starrte ich ungläubig auf den Boden, aber dann rastete ich völlig aus. Ich ließ mich auf den kalten Grund fallen und boxte mit meinen Fäusten auf eine dünne Eisplatte ein. Meine Knöchel begannen zu schmerzen, aber trotzdem stoppte ich nicht. Es knackte unter meinen Händen und das Kribbeln in meinem Kopf breitete sich rasend schnell aus. Als ich zum nächsten Schlag ausholen wollte, wurde meine Faust abgefangen. Wütend starrte ich auf den Typen, der vor mir saß und meine Hand in seiner hielt. Sofort ließ Pietro meine Hand los und schnaubte schmerzerfüllt. Wie auf Kommando schloss ich meine Augen. Super, jetzt hatte ich ihm schon wieder wehgetan. "Jelena?", fragte Wanda leise. Pietro hatte sie auch mitgebracht? Was war passiert? "Ja?", fragte ich und öffnete vorsichtig meine Augen. Die Zwillinge sahen fragend zu mir herunter. "Wir müssen abhauen", sagte sie und senkte leicht den Blick. "Und wieso boxt du den Schnee? Der hat dir doch nichts getan", grinste Pietro. Meine Augen verrenkten sich zu Schlitzen. "Wenn ich du wäre, würde ich jetzt still sein. Es sei denn, du bist masochistisch und willst Schmerzen haben", sagte ich bedrohlich langsam. Einen kurzen Moment noch starrte ich ihn an, danach stand ich auf. Die Schneereste klopfte ich mir schnell von meiner Hose und folgte den anderen. Allmählich kriegte ich mich wieder ein, spielte aber noch ein bisschen die Beleidigte und ignorierte Pietro's Entschuldigungsversuche. "Komm schon, Jelena. Ich wollte dich da raushalten. Diese Typen hätten dir bestimmt irgendetwas getan", versuchte er es wieder. Mit Mühe unterdrückte ich ein Grinsen. Man, wie süß war das bitte? Er fuhr sich überfordert durch sein Haar. Seine Haarfarbe hatte sich ziemlich verändert. Anfänglich behielt er seine Naturhaarfarbe ja bei, aber mit der Zeit färbten sich diese, bis er einen dunkelbraunen Ansatz hatte. Der Rest seiner längeren Haare war hellblond. Eigentlich war das eine sehr ungewöhnliche Färbung, aber komischerweise gefiel es mir. Normalerweise war ich eher diejenige, die natürliches besser fand. "Jelena , пожалуйста, поговорить со мной . Вы сделали меня, когда вы игнорируете меня (=Jelena, bitte rede mit mir. Du machst mich fertig, wenn du mich ignorierst.)", flüsterte Pietro in leisem Russisch. Okay, das war zu viel. Ich lachte kurz auf und sah ihn grinsend an. Sein verwirrter Gesichtsausdruck ließ mich noch mehr lachen. Wanda schüttelte nur den Kopf und ich wusste irgendwie, dass sie lächelte. Eigentlich sollte ich nicht lachen, sondern Rot werden, irgendeinen Blödsinn stottern und mein Herz sollte kurz vor einem Infarkt stehen. "Tut mir leid", sagte ich breit grinsend. "Du...? Du hast mich verarscht", stellte er fest und begann, ebenfalls zu grinsen. "Richtig. Anfangs zwar nicht, aber vor ungefähr acht Minuten habe ich damit begonnen" sagte ich. "Tja, du hast mich drangekriegt", lachte er. "Wo ist eigentlich Strucker?", fragte ich nach einer Weile des Gehens. "Die Avengers haben ihn gefangen genommen", sagte Wanda und drehte ihren Kopf leicht zu mir, um mich ansehen zu können. "Und was sollen wir jetzt tun?", fragte ich weiter und zog meine Augenbrauen zusammen. "Wir tauchen unter, bis wir eine geeignete Gelegenheit bekommen, Tony Stark das Leben zur Hölle zu machen", antwortete Pietro düster. Eine Weile schwiegen wir und die Stadt rückte immer näher. "Wir müssen uns etwas für die Nacht suchen. Ich glaube, ich habe noch ein bisschen Geld von früher auf meinem Konto", murmelte ich. "Wir auch. Wir werden uns eine billige Bleibe suchen", sagte Wanda und ihr Bruder nickte. "Dafür bin ich auch", meinte nun Pietro. Dann sollte es wohl so sein.

Nachdem wir unser Geld, was nicht gerade viel war, abgehoben hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Motel. Letztendlich fiel unsere Wahl auf ein kleines, billiges Hotel. Wir betraten dieses und Wanda ging zur Rezeption. Ein kurzer Schlagabtausch und schon hatte sie einen Stift in der Hand, mit dem sie ein Formular ausfüllen musste. Ihr wurden danach zwei Schlüssel gegeben...warte...zwei? Wieso nur zwei Schlüssel und nicht drei? Was war jetzt los? Wanda kam wieder auf uns zu und warf Pietro einen Zimmerschlüssel zu. "Kommt mit", sagte sie und führte uns zu den Zimmern. Zielsicher steuerte sie eine Tür an, die sie dann auch aufschloss. "Gute Nacht", grinste sie und schloss den Eingang schnell. Nun standen Pietro und ich alleine in dem menschenleeren Gang, während wir uns verwirrt anstarrten. Was zur Hölle...? Langsam löste wir uns aus unserer Starre und betraten unser Zimmer. Wehe, wenn das gleich nur ein Doppelbett besaß. Dann würde ich Wanda eigenhändig umbringen und dafür nicht einmal meine Gabe verwenden. Aber wie konnte es anders sein? Natürlich war es ein Pärchenzimmer. "Würdest du mir böse sein, wenn ich deine Schwester erwürge?", murmelte ich mit hochrotem Kopf. "Ja, schon", lachte er und inspizierte alles genau. "Schade." Zögernd ging auch ich weiter in das winzige Zimmer. Es besaß außerdem eine schmale, kleine Couch. Ich ließ mich darauf nieder. Leicht angewidert rückte ich ein Kissen zurecht und bettete meinen Kopf darauf. "Was tust du?", fragte Pietro und ich spürte seine Blicke in meinem Rücken. "Ich versuche zu schlafen. Sieht man das nicht?" "Du weißt aber schon, dass zwei Schritte neben dir ein großes Bett steht?", lachte er. "Und wo gedenkst du, zu schlafen?", fragte ich wieder und setzte mich auf, um ihn ansehen zu können. "Auch in dem Bett?", sagte er und ließ es wie eine Frage klingen. Ach du Scheiße...Mit einem gezwungen Lachen versuchte ich, es ins Lächerliche zu ziehen. Aber er meinte es einfach todernst. Bitte nicht. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich starrte ihn ohne jegliche Reaktion an. Mein Hirn arbeitete nicht mehr, nur noch ein Gedanke war vorhanden. 'Pietro und Jelena sitzen in 'nem Baum. K-Ü-S-S-E-N-D.'  Jelena Iwanowa, hör auf damit! Dieser Gedanke wurde durch einen anderen ersetzt. 'Oh mein Gott. Ich träume'  Ja, ich war wie ein verliebter Teenager. Ein verliebter Teenager mit gewissen sadistischen Problemen, weil ich gerne Leute durch meinen Mörderblick leiden ließ. Meine Gedanken wurden von Pietro unterbrochen, der sich sein Shirt über den Kopf zog und sich in das Bett legte. 'Nein, ich werde jetzt nicht zu ihm gehen!' , dachte ich. Natürlich hatte ich dieses Versprechen an mich selbst gehalten. Okay, das war gelogen. Aber wer hätte sich schon daran gehalten?

Hallöle meine Kätzchen! Tut mir leid, dass gestern kein Kapitel kam, aber mir ging es echt nicht gut und dann noch das Lernen. Hach, das war so ein Desaster :D Aber jetzt hab ich die zwei letzten 'Prüfungen' hinter mir und mir geht es auch einigermaßen wieder gut^^ Ich sagte doch: komische Eintagskrankheit :'D Aber jetzt ist das Kapitel ja da und ich bin glücklich :) Viel Spaß beim Lesen wünsche ich euch auch noch weiterhin! Eure KittyTombson

Run, if you can [Pietro Maximoff] |ABGEBROCHEN|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt