Ich war gerade auf dem Weg zum Fernsehsender, wo ich als Moderatorin tätig war. Ich liebe einfach meine Arbeit. Man ist hautnah an den Stars dran, lernt sie hinter den Kulissen kennen, interviewt sie und man kommt einfach viel schneller an Autogramme und Fotos heran. Es war die Art von Arbeit, die ich schon immer machen wollte. Ich arbeitete nun schon seit fünf Jahren für den Fernsehsender hier in Herford. In dieser Zeit hat er sich schnell etablieren können und ist jetzt für viele nicht mehr von der Mattscheibe wegzudenken. Er ist sogar bisher der einzige Sender, wo Fans live mit chatten und rein skypen können, um ihren Stars Fragen oder Sonstiges zu stellen. Er läuft bereits schon in Österreich und in der Schweiz. Des Öfteren muss ich dann auch zwischen den drei Ländern hin und her reisen, aber ich finde es einfach nur schön, oft unterwegs zu sein. Das Beste an meinem Job ist einfach, dass es nie langweilig wird – jeder Tag ist anders. So ein stink normaler Bürojob wäre ja überhaupt nichts für mich. Das würde ich niemals aushalten können, weil ich dafür einfach zu hibbelig bin.
Am Fernsehstudio angekommen, öffnete ich die Tür, begrüßte Michael, den Produktionsleiter, und begab mich zur linken Gebäudehälfte, wo sich unser Studio befand und ich in knapp 1,5 Std. live auf Sendung gehen würde. Ich war schon sehr aufgeregt, da heute zwei Magier zu Gast sein werden. Die Ehrlich Brothers um genau zu sein. Ich bin bereits bei etlichen Shows gewesen und daher waren die beiden mir nicht unbekannt. Na gut, wer kennt sie auch eigentlich nicht? Das Lustige ist auch, dass ich sogar in derselben Stadt – Bünde – wie die beiden wohne, aber sie noch nie irgendwo hab rumlaufen sehen... Aber naja, wahrscheinlich sehen sie dann auch etwas anders aus als bei ihren Shows, lachte ich in mich hinein...
Nun stand ich vor der Garderobe unserer Stylistin und klopfte an die Tür. Ich ging hinein und sah bereits Emma, die Outfits zurecht legte. „Hey, Emma", begrüßte ich sie lächelnd, „Schon fleißig bei der Arbeit?" „Na klar, was denn sonst?", grinste sie mich an. „Hier ist übrigens dein heutiges Outfit. Probier es mal an und sag mir dann Bescheid, ob es dir gefällt." Ich nahm die Klamotten auf die Emma gezeigt hatte und verschwand in der Umkleide. Es war eine Jeans im used-look und ein schwarzes langes, lockersitzendes Top mit blau pinken Tigerprint vorne drauf. Schnell schlüpfte ich noch in die schwarzen Ballerinas und trat aus der Umkleide. „Mila, das steht dir echt gut! Da hab ich jetzt aber mal ein gutes Händchen gehabt!" Ich betrachtete mich im Spiegel und stimmte ihr fröhlich zu. „So kann ich wenigstens den beiden vor die Augen treten", grinste ich. „ Ach stimmt! Die Ehrlichs sind ja heute da! Du hast vielleicht ein Glück". „Japp, ich weiß!" Emma sah mich grinsend an und begann eine Tasche voller Make-Up zu durchwühlen. Ich setzte mich auf den Stuhl und ließ mich von ihr schminken und meine Haare zurecht machen. Als ich nach knapp einer halben Stunde fertig war, ging ich durch den endlos langen Flur um zum Studio zu gelangen. Schließlich musste ich mir noch von Michael meine Moderationstexte geben lassen und noch die Fragen, die ich an Chris und Andreas stellen sollte, in meinen Kopf kriegen. Als ich gerade um die Ecke biegen wollte, öffnete sich die Garderobentür, wo unsere Künstler vor der Show untergebracht wurden und Chris stand vor mir. „Hallo, ich bin Mila, eure Moderatorin gleich", begrüßte ich ihn fröhlich. „Hey, das freut mich! Wir haben schon viel von dir gehört", erwiderte er mit einem Lächeln im Gesicht. „Hi, Mila!", rief Andreas aus der Garderobe, der nun hinter Chris stand. „Bruder, mach doch mal Platz. Merkst du nicht, dass Mila viel lieber mit mir reden möchte? Dann würde wenigstens auch der Entertainment-Faktor steigen!", lachte Andreas ehe Chris ihm gegen die Schulter boxte. „Er träumt gerne", entgegnete Chris nur und musste sich ein Grinsen verkneifen. Zusammen lachten wir und standen uns dann schweigend gegenüber. Irgendwie hatte ich mich in Chris' wunderschönen braunen Augen verloren. Mit leicht rotem Gesicht wandte ich mich ab. „Na, dann sieht man sich ja gleich. Ich muss dann mal weiter", sagte ich etwas peinlich berührt und verabschiedete mich. „Ja, bis nachher", rief Andreas. „Tschau", sagte Chris mit einem etwas komischen Unterton und einem leichten Grinsen im Gesicht. Die Beiden gingen aus der Garderobe und liefen in die Richtung, aus der ich gerade kam. Aus dem Augenwinkel konnte ich noch sehen, wie Chris mir schälmisch zu grinste und sich dann umdrehte. Man war das gerade aber peinlich!! Schnell lief ich weiter und ging um die Ecke. Dort blieb ich erst einmal kurz stehen und holte tief Luft. Wie konnte ich mich nur so in seinen Augen verlieren?! Er hat es bestimmt bemerkt! Hoffentlich denkt er jetzt nichts Falsches von mir, dass ich unprofessionell und wie jedes kleine Fanmädchen wäre oder sonst was!! Ich muss ihn ja schließlich gleich noch interviewen! Hoffentlich passiert mir das nicht wieder! Mila, reiß dich zusammen!! Was ist denn mit dir los? Sonst bist du doch auch nie so, wenn Stars da sind! Verhalte dich einfach normal und tu so als ob nichts geschehen wäre. Vielleicht hat er es ja auch gleich schon wieder vergessen. Oder noch besser – er hat es erst gar nicht bemerkt...
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Ehrlich Brothers - Eine Begegnung der etwas magischeren Art...
FanfictionMila Meyer, 27 Jahre, zählt zu den führenden Moderatoren im deutschen Fernsehen und darf das, wovon viele andere nur träumen dürfen - sie darf regelmäßig große Stars - sowohl nationale als auch internationale Stars - hautnah erleben, treffen und int...