8. かき混ぜます

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'Wieder einmal bin ich an meinem Schreibtisch eingeschlafen.' Dies wurde mir bewusst als ich an diesem Morgen, mit tierischen Nackenschmerzen, an meinem Schreibtisch aufwachte. Ich hatte noch bis tief in die Nacht an meinem Bild gezeichnet. Das Ergebnis war recht befriedigend.

Schon einige Zeit lang saß ich auf meinem Bett und überlegte in die Küche zugehen um mir was zu essen zumachen, doch dass Risiko, meinen 'Eltern' zu begegnen, war zu groß. Ich hatte keine Lust mit Ihnen zu reden.

Irgendwann wurde mein Hungergefühl zu groß und ich ging doch in die Küche. Ich lief zum Kühlschrank und schaute nach etwas essbaren. Mit einer Scheibe und etwas Butter bewaffnet, setzte ich mich an den Esstisch und schmierte mir mein Brot.

Gerade wollte ich in mein Brot beißen als mein Bruder in die Küche kam. "Ardy, ich glaub wir sollten mal reden." Sagte er und setzt sich neben mich. Genervt drehte ich mein Kopf in seine richtig. Ich wollte nur meine Ruhe. "Ich fahr heute Mittag wieder. Hältst du es hier alleine aus? Ich meine ich habe gehört was gestern passiert ist." Er machte eine Pause. "Schlägt er dich öfters?" Fragte er. Ich schaute ihm in seine Augen. "Manchmal." Nuschelte ich schließlich. "Warum hast du mir nie was gesagt?" Fragte er. Ich zuckte mit den Schultern.

Rinor und ich hatten noch einbisschen miteinander geredet, doch dann er musste nachhause fahren. Er hat erzählt das Meine 'Eltern' unterwegs sind. Das heißt Allein sein. So wie immer. Ich hatte nichts gegen meine Einsamkeit doch ich war es immer. Einsam. Mir fehlt eine Person mit der ich alles teilen kann. Der ich von meinen Problemen erzählen kann. Der ich meine Geheimnisse erzählen kann. Eine Person die mich beschützen würde. Beschützen vor den Menschen die mich kaputt machen. Eine Person die meine Ecken und Kanten nichts ausmachen. Jemand der mich so schätzt, wie ich bin. Doch es ist nicht einfach so eine Person zu finden.

Es war bereits Nachmittag. Meine Eltern hatten mir eben eine Nachricht geschickt, sie würden erst morgen wieder kommen. Die hatten wohl genauso Lust auf mich wie ich auf sie.

Ich beschloss rauszugehen. Den ganzen Tag saß ich nur in meinem Zimmer.

Mit Musik in den Ohren ging ich die Straße entlang, vorbei an einigen Häusern. Ich legte mein Kopf in den Nacken und schaute hoch zum Himmel. Die Wolken haben sich zusammen geschoben und verdunkelt. Sieht so aus als würde es wohl gleich regnen. Ich setzte schon mal zum Voraus meine Kaputze auf.

Erst einer, dann zwei und schließlich eine Horde Regentropfen fielen vom Himmel und landeten auf meiner Kaputze. Genervt machte ich meine Jacke zu und zog mir meine Kaputze tiefer ins Gesicht, so das meine Sicht ein wenig eingeschränkt ist.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter weswegen ich zusammen schreckte und mich umdrehte. "Sorry. Wollte dich nicht erschrecken!" Sagte Thaddeus entschuldigend. "Nicht schlimm." Winkte ich ab. "Was gibt's?" Fragte ich schließlich. Verwirrt schaute er mich an. "Ich meine du hast mich doch nicht grundlos angesprochen." Er machte den Regenschirm auf, den er wohl die ganze Zeit in der Hand hatte. "Das gibt's." Antwortet er mich und grinst mich an. "Warst du auch unterwegs?" Fragte ich. "Nö." Sagte er Knapp aber immernoch grinsend. Diesmal war ich der jenige der Verwirrt guckte. "Hab gesehen wie du an unserem Haus vorbei gelaufen bist. Kurz darauf hat es angefangen zu regnen, mir war klar das du dummkopf kein Regenschirm dabei hast." Sagte er und wuschelt durch meine Haare. Gespielt beleidigt verschränkte ich meine arm und drehte mich von ihm weg. "Och. Sei doch nicht Sauer!" Sagte er immernoch grinsend und nahm mich in den Arm.

Inzwischen schwiegen wir. Man hörte nur noch vereinzelt Regentropfen auf den Regenschirm tropfen. "Bist du Glücklich?" Brach ich die Stille. "Was?" Fragte er verwirrt zurück. "Ob du Glücklich bist, Thaddeus?" Wiederholte ich meine Frage. Er scheint wohl nachzudenken. "Ich denke schon." Sagte er nach einiger Zeit. "Du? Bist du es Ardian?" Fragte er leise. Bin ich es? Nein wohl er weniger. "Nein. Aber wenn du bei mir bist kann ich wenigstens die schlechten Dinge für eine Zeit vergessen." Flüsterte ich und lächelte ihn schüchtern an. "Wieso bist du nicht Glücklich?" Fragte er mich kaum verständlich. Ich schwieg. Ich glaube schon das ich ihm vertrauen kann. Doch irgendwas hindert mich dran es ihm zu erzählen. "Ich kann nicht." Flüsterte ich. "Was hindert dich daran es mir zu sagen?" Fragte er mich leise. "Kann ich dir Vertrauen Thaddeus?" Fragte ich zurück. "Ja" sagte er knapp. Überzeugend war das ja nicht, doch trotzdem erzähl ich es ihm. "Mein Leben läuft nicht gerade Rund. In der Schule bin ich der 'Streber' und werde gemobbt. Beleidigungen sind alltäglich. Manchmal schlagen Sie mich auch zusammen." Ich machte eine Pause und fügte leise "Wie am Rhein." Hinzu. "Zuhause fühl ich mich nur noch unerwünscht. Öfters ziehen meine Eltern über mich her. Manchmal schlägt mein Vater mich. Nicht feste aber er macht es. Dann gibt es da noch mein Bruder. Rinor." Ich machte wieder eine Pause. "Er ist die einzige Person mit der ich bisher über meine Probleme gesprochen habe. Diese Woche war er mal wieder zu besuch. Er hat meinen Eltern alles über meine Probleme erzählt. Ich dachte ich könnte ihm vertrauen. Dann gibt es da noch zwei Sachen." Wieder machte ich eine Pause. "Als erstes ich bin Schwul und als zweites dass." Ich krempelte mein Ärmel hoch und zeigte ihm meine Narben.

NEW FRIEND || Tardy FF !PAUSIERT! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt