Larry

1K 31 1
                                    

Immer wieder liess er seinen Blick zu seinem WG Partner hinüber wandern.
Immer wieder bewunderte er diese braunen Locken.
Immer wieder beobachtete er die grün Augen die immer wieder über die Zeilen flogen und versuchten das Gelesene zu vertiefen.
Immer wieder musterte er diese muskulösen Hände.

Und wie jedes Mal, musste er sich vorstellen, wie es war, wenn ihn diese muskulösen Hände im Nacken fassten, ihn zu dem Blonden hinzogen und sich dessen weichen Lippen auf seine drückten.

Ein Seufzen entglitt ihm.
Es würde ja doch nie mehr als blosse Vorstellung bleiben.

Das Seufzen liess den Braunhaarigen aufsehen, besorgt musterte er seinem Kumpel.
" Hey Louis, was ist los?", fragte er auch schon.
" Bist du verliebt?", fragte er belustigt und ein Grinsen konnte er sich einfach nicht verkneifen.
Man konnte es ihm aber auch nicht verübeln.
Es sah zu niedlich aus, wie Louis da saß und wie ein Schulmädchen verliebt an die Decke starrte.

Ja, er fand Louisirgendwie niedlich.
Obwohl niedlich, wahrscheinlich nicht ganz das richtige Wort dafür war.
Er fand ihn interessant und definitiv attraktiv.
Sein Bart machte ihn so masculin und die Brille die er manchmal trug, ließ ihn so intelligent wirken.
Harry mochte ihn.
Sehr sogar.
Mehr als er sollte.
Mehr als er es dürfte.
Das nagte immer wieder an seinen Nerven.

Manchmal machte es ihn fertig wenn er daran dachte, dass er nie einen Kuss von Louis bekommen würde, doch anstelle von ihm, würde ein hübsches, junges Mädchen stehen.
Momentan versuchte er sich mit Lerne zu beschäftigen, dass er an etwas anderes denken komnte, aber Pustekuchen!
Dieses Gesicht ging ihm nicht aus dem Kopf.

Louis währenddessen, blickte erneut hinüber zu Harry und sah ihm die Augen.
"Verliebt? Ich?Wo denkst du hin! Unsinn! Ich... Denke nur nach."

Das war so etwas von gelogen.
Aber was sollte er tun?
Ihm sagen, hey Harry, ja ich bin verliebt! Total sogar, nämlich in dich.
Ja klar. Da konnte er auch gleich in die Kirche rennen und sage: Gott stinkt.
Hatte ungefähr den gleichen Effekt.

Aber ihm sagen, dass er in irgendein Mädchen verliebt war, konnte er auch nicht.
Das war falsch.
Da verschwieg er seine Gefühle lieber ganz, auch wenn es ganz schön schwer war...

Harry gab sich zufrieden damit, er fragte auch nicht weiter nach.
Auch wenn er ebenfalls irgendwie bedrückt aussah.

Seufzend, wanden sich beide wieder ihrer Arbeit zu.
Beide mit den Gedanken bei dem jeweils anderen.

Wenn es doch nur so einfach wäre wie in einem Film.

Einige Wochen später, in der Uni, gingen die Beiden nach dem Unterricht nach draußen. Sie hatten gerade ihre Probe zurück bekommen.
Eine Art Vorbereitungstest. Denn bald wurde es für Beide ernst.

Louis war zufrieden mit seinem Ergebnis, wenn er sich noch etwas mehr anstrengen würde, würde er die grossen Prüfungen gut durchstehen können.
Auf die Frage zu Harry, wie es bei ihm aussah, schwieg dieser.
Zwar machte sich Louis Sorgen um seinen Mitbewohner, doch er bohrte auch nicht weiter nach.
Wusste er doch selber, wenn man schlechte Laune hatte, wollte man nicht noch jemanden haben, der einem auf den Sender ging.
Der Nachhauseweg verlief schweigend.
Beide hingen wider ihren Gedanken nach.

Zuhause angekommen, ging Harry in sein Zimmer und knallte die Tür zu.
Er hatte die Nase voll.
Momentan könnte er einfach nur noch kotzen.
Sein Test verlief nicht wirklich rosig und wenn er sich nicht anstrengen würde, konnte er seinen Abschluss vergessen.
Zu allem Überfluss konnte er nicht mehr aufhören über Louis nachzudenken.
In letzter Zeit kam ihm immer wieder derselbe Gedanke.
Was wäre, wenn er Louis seine Liebe gestehen würde?
Doch er hatte zuviel Angst vor der Antwort.
Wie immer, wenn er in Stress geriet, oder ihm irgendetwas zu viel wurde, griff er zur Flasche.

Nur ein wenig.
Nur um die schlechten Gedanken etwas zu verdrängen.
Nur um seine Gelüste nach Alkohol etwas zu stillen.
Nur um nicht zu verzweifeln.

Er griff unter sein Bett, zog eine Flasche Rotwein hervor, öffnete sie, setzte an, nahm den ersten Schluck.
Sofort spürte er die Wärme in seinem Hals und in seiner Magengegend.
Noch einen grossen Schluck.
Er spürte wie er langsam begann zu verdrängen.

Plötzlich klopfte es an der Tür.
"Harry? Alles in Ordnung? Darf ich reinkommen? Lass uns doch etwas reden." er klang besorgt.
War ja klar, Louis wusste von seiner Zuneigung zum Alkohol, ging sogar so weit und sah, dass nie zuviel Alkohol im Haus war.
Doch Harry war nicht doof und versteckte all das härtere Zeug unter seinem Bett.
"Ich will micht reden, geh weg! Mir gehts gut. Ich will mich etwas ausruhen,ich bin müde."
Scheiss Rotwein.
Seine Stimme klang bereits nach wenigen Schlücken etwas schleppend.

Wahrscheinlich merkte Louis das auch, denn er öffnete die Tür und kam rein.
Zu schnell für Harry, da er keine Zeit mehr hatte, den Wein zu verstecken.

"Wo hast du den Wein her, Harry?", fragte der ältere ruhig.

"Gekauft."

"Aber wir hatten keinen Wein im Schrank, wo hast du ihn her?"

Schweigen.

"Bett."

Das einzige was Harry entgegnete.
Louis schien jedoch zu verstehn, setzte sich neben Harry und sah ihn lange an, hob die Hand.
"Gib mir den Wein. Du wolltest weniger trinken, schon vergessen?"

"DU willst, dass ich weniger trinke!", kam es böse von Harry und er umklammerte die Flasche fester.
"Ich hab kein Problem mit dem Alkohol."

"Harry, bitte gib mir die Flasche, ich will nicht das du dich immer betrinkst, wenn etwas nicht klappt, oder wenn dir einfach dannach ist."
"Es kann dir doch egal sein, oder etwa nicht?!"
Er sollte ihn doch einfach in Ruhe lassen. Schliesslich machte er nie etwas kaputt wenn er betrunken war, er randalierte auch nicht oder sonst was, also was war Louis's Problem?

"Es ist mir aber nicht egal! Du bist mir nicht egal! Und außerdem mag ich keinen Rotwein."

Gerade wollte Harry fragen, was das jetzt damit zu tun hatte, doch das etwas kam ihm zuvor.
Nämlich Louis's Lippen.
Sein Bart kratzte ein wenig an seinem Kinn, doch es störte ihn nicht.
Geschockt weitete er die Augen, starrte sein Gegenüber an und als dieser sich wieder von ihm löste, blieb ihm der Mund offen stehen.

"Verstehst du mich?", fragte Louis unschuldig und durchdringend.

Wie benebelt stellte Harry die Flasche auf den Boden, umfasste den Nacken seines Gegenübers mit seine Händen und küsste ihn ebenfalls sanft, lehnte sich an ihn, so dass Louis sich nachhinten auf das Bett fallen ließ.

Auch Louis war gerade überwältigt.
Der Kuss kam spontan, er konnte nichts dagegen tun, er konnte nicht wiederstehen.
Anders konnte er auch nicht erklären was er sagte.
Und das sein Kuss jetzt auch noch erwiedert wurde, war zuviel.
Er hatte gedacht, Harry würde ihn zurückweisen, oder ihm eine klatschen oder sonst was.
Sollte Rick etwas dasselbe fünlen wie er?
Die kalten Hände in seinem Nacken, bescherten ihm eine angenehme Gänsehaut und die etwas rauen Lippen fühlten sich unglaublich gut an.
Dass sie mach Rotwein schmeckten, ignorierte er jetzt mal ganz gekonnt, es gab wichtigeres.
Und der warme Körper, der auf ihm lag, fühlte sich so richtig an.
Genießerisch schloß er die Augen, legte seine Hände auf den Rücken seines Mitbewohner und streichte ihm unter das Shirt und über den Rücken.
Und bescherte dem Anderen ebenfalls eine Gänsehaut.

Manchmal konnte es eben doch so einfach sein, wie in einem Film.
Auch wenn es kompliziert scheint, sollte man es sich noch komplizierter machen, als es schon war.
Was einen erwartet, konnte so schön sein.

One Direction OneShots BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt